Sonntagabendgedanken zu Corona, Ukraine, Homo homini lupus (auch auf myheimat) und Fußball-WM

Vier Stichpunkte, über die man sich aus gegebenen Anlässen Gedanken machen kann, aber nicht muss. Viele Menschen beziehen keine Stellung, bleiben in ihrer Blase, kümmern sich um sich selbst, sind damit mal mehr, mal weniger zufrieden, haben keinen Antrieb, sich mit übergeordneten Fragen, mit Geschehnissen, die für sie einen Da-draußen-Charakter besitzen, zu beschäftigen. Es gibt aber auch viele, die das tun.

Ich setze mich gern mit vielem auseinander. So schaue ich gerade den Polizeiruf im Fernsehen nur mit einem halben Auge, während meine Gedanken zu den oben genannten Themen schweifen und mich das Fernsehen marginal erscheinen lassen.

Corona: Ich glaube, das Thema ist bald durch und vorbei, so wie damals, vor einem Jahrhundert, als die Spanische Grippe nach wenigen Jahren vorbei war, die weltweit ein Vielfaches der Todesfälle im Vergleich zur aktuellen Pandemie der Menschheit auflastete, übrigens auch in Deutschland. Viren, auch damals Ursache für das Sterben der Menschen, scheinen durch Mutationen einem andauernden Wandel unterworfen zu sein, mal mit harmloser Wirkung für den Menschen, mal verhängnisvoll. Ohne Impfstoffe, die damals noch nicht vorhanden waren, hätte SARS-CoV-2 vermutlich viel mehr Todesopfer gefordert, aber wäre SARS-CoV-2 nicht mutiert, würden uns die aktuellen Inzidenzen das Fürchten lehren - und Todesopfer in großer Zahl fordern, wie ich vermute. Tun sie aber nicht.

Ukraine: Putins imperialistischer Überfall auf die Ukraine brachte nicht nur der Ukraine viel Leid, sondern auch seinem eigenen Land, wenn auch nicht so viel, darüber hinaus aber auch der gesamten Welt, insbesondere den armen Ländern, die auf Getreideimporte aus der Ukraine traditionsmäßig angewiesen sind. Putin hat das Getreideabkommen außer Kraft gesetzt, belastet sich und sein Land zusätzlich mit Schuld. Wie lange der Krieg noch dauert? Ich weiß es nicht. Aber danach wird die Welt, jetzt schon abzusehen, eine andere sein mit einem Russland, das weit zurückgeworfen sein wird und unter einer Ächtung wird leiden müssen.

Homo homini lupus: Der Mensch ist dem Menschen ein Wolf, besonders gut, aber nicht nur dort, im Portal myheimat zu beobachten, wo es nicht um das Ringen von Gedanken geht, sondern um das Rechthaben, für das man, falls keine Argumente mehr zur Verfügung stehen, sein Gegenüber zu diskreditieren und niederzumachen versucht. Die Geltungssucht, aus der auch der Wettkampfgedanke entspringt, ist offensichtlich substanziell für die Menschen, bei den einen weniger, bei den anderen mehr ausgeprägt. Man will sich durch das Diskreditieren anderer größer machen, jedenfalls im eigenen Empfinden, auch wenn objektiv keine Grundlage dafür gegeben ist. Die bedauerliche Erkenntnis "Homo homini lupus" durchzieht aber alle Ebenen und Größenordnungen des menschlichen Miteinanders, ist auf politischer Ebene auch festzustellen, nicht zuletzt auf weltpolitischer Ebene. Putin ist ein aktuelles Beispiel. Wer mag in den Startlöchern stehen? Naives Vertrauen hat nur sehr begrenzte Chancen gegen Misstrauen, Argwohn und Feindseligkeit. Aber so ist der Mensch scheinbar konstituiert. 

Fußball-WM: Eigentlich hat niemand Verständnis für die Vergabe der WM an Katar. Es ist nicht nur kein protagonistisches Fußballland, es hat auch offensichtliche Probleme mit den Menschenrechten. Geld regiert die Welt, wird überdeutlich. Und eine Fußball-WM im Winter, auch wenn der vor Ort warm daherkommen mag? Gewöhnungsbedürftig. Niemand außer den Kataris - wohl auch Infantino - freut sich wohl über den Austragungsort. Aber ich bin mir sicher: Theoretische Boykottgedanken der Fernsehzuschauer werden sich in Luft auflösen. Sport und Politik - man will sie nicht zusammendenken, vermute ich. Also werden wir wie immer vor den Bildschirmen hängen, um die WM zu verfolgen. Ich übrigens auch, jedenfalls was die deutschen Spiele betrifft. Sollte Deutschland allerdings frühzeitig ausscheiden, werde ich mich von der WM weitgehend verabschieden. Wie sagte Infantino doch: Das wird die größte Fußball-WM aller Zeiten. Ich habe meine Zweifel.

Soweit die Sonntagabend-Gedanken. Ich wünsche einen guten Start in die Woche.    

Bürgerreporter:in:

Helmut Feldhaus aus Rheinberg

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