Ukrainekrieg
Russische Großoffensive noch im Winter zu erwarten?

Foto: Pixabay

Könnte man in Putins Kopf schauen, welche Befindlichkeiten könnte man wohl antreffen? Sicherlich Ermüdung und Enttäuschung angesichts seines zähen Angriffskrieges, von dem er sich doch so viel erhofft hatte, Zufriedenheit darüber, dass er Russland und seine Menschen weiterhin im Griff hat, aber auch Sorgen in Anbetracht dessen, dass die Ukraine durch die zunehmende westliche Unterstützung die Daumenschraube immer fester anziehen kann. Allein was in Deutschland mit der Lieferung von 5000 Schutzhelmen anfing, über die er geschmunzelt haben wird, inzwischen aber ganz andere Dimensionen erreicht hat, dürfte Sorgenfalten in sein Gesicht zeichnen.

Er wird aber auch das Zeitfenster erkennen, das zwischen Beschlüssen zu Waffenlieferungen und deren Realisierung liegen. Die gelieferten Gepard-Panzer, so weiß er, haben die ukrainische Abwehrkraft gestärkt, aber kaum die Offensivkraft. Mit Marder- und Leopard-Panzern kann das jedoch geschehen. Die sind aber noch nicht in der Ukraine. Außerdem bedarf die Ausbildung ukrainischer Soldaten an diesen Panzern ihre Zeit. Vor Ende März werden weder Marder- noch Leopard-2-Panzer in der Ukraine einsatzfähig postiert sein, von den amerikanischen Abrams-Panzern ganz zu schweigen, die vor 2024 nicht zu erwarten sind. Ein Zeitfenster von zwei Monaten bleibt Putin, um zeitlich vor den Panzerlieferungen Fakten zu schaffen.    

Ob Putin abwartet, bis sich das Zeitfenster geschlossen hat, ist kaum anzunehmen. Er könnte jetzt natürlich aufgrund des bevorstehenden Drucks Friedensverhandlungen anbieten, in denen er nicht mehr begierig auf die Taube auf dem Dach, sondern nur noch auf den Spatz in seiner Hand schaut. Ob die Ukraine ihm den Spatz in seiner Hand ließe, ist eine weitere Frage. Bei solchen Unwägbarkeiten dürfte er besonders im Hinblick auf seine Ambitionen zu einer großen militärischen Kraftanstrengung durch eine Großoffensive tendieren. Die müsste dann aber wohl schon im Februar erfolgen, wenn sich der Kriegsbeginn jährt.

Nun, niemand kann in Putins Kopf schauen, aber eine Großoffensive im Februar besitzt eine hohe Wahrscheinlichkeit. Wir werden sehen.

Bürgerreporter:in:

Helmut Feldhaus aus Rheinberg

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