Angriffskriege und Zivilisation
Positionierung zum Ukrainekrieg - ein Dilemma

Foto: Pixabay

Wer will eigentlich nicht, dass der Ukrainekrieg aufhört bzw. dass dem Sterben ein Ende gesetzt wird? Ich kenne niemanden. Niemand will, dass noch mehr Menschen ums Leben kommen, kein Putin, kein Selenskyj, kein Westen und wer auch immer. Warum, fragt man sich da, wird dem Sterben dann kein Ende gesetzt? 

Viele Menschen knüpfen keine Bedingungen ans Ende des Sterbens, insbesondere diejenigen, die die westlichen Waffenlieferungen eingestellt wissen wollen, weil Waffen, sobald sie eingesetzt werden, töten, womit sie natürlich Recht haben. Diesen Menschen muss natürlich klar sein, dass die Ukraine als souveräner Staat ihrem Anliegen geopfert werden müsste mit Fortsetzungen, die folgen könnten. Wenn ihr angegriffen werdet, ergebt euch einfach um des Lebens willen.

Putin und Selenskyj wollen wohl beide Frieden, knüpfen allerdings klare Bedingungen an das Anliegen, den Krieg und das Sterben zu beenden. Putin will das Territorium der Ukraine Russland angeschlossen sehen, Selenskyj will dagegen die Souveränität der Ukraine erhalten wissen bzw. komplett zurückgewinnen. Wer etwas an dem Status quo ändern will, ist Putin.

Und der offizielle Westen? Er will auch Frieden, aber nicht zu Putins Bedingungen, weshalb er an den Waffenlieferungen an die sich gegen einen Angriffskrieg stemmende Ukraine festhält, wobei völlig im Unklaren bleibt, ob er den von Selenskyj gestellten Bedingungen in Gänze zustimmt.

Eins bleibt m.E. richtig: Werden die westlichen Waffenlieferungen eingestellt, was derzeit auch die Teilnehmer der Ostermärsche fordern, in persona auch Margot Käßmann, eine in der Kirche Verwurzelte, wird das Sterben sicherlich aufhören, aber auch die Existenz der Ukraine, vielleicht auch noch die Existenz manch eines anderen Staates, da dem Angreifer ein Freifahrtschein für Spezialoperationen, allen Verträgen zuwider, ausgestellt wird. Werden die westlichen Waffenlieferungen nicht eingestellt, ist noch weiteres Sterben zu erwarten, könnte der russische Aggressor aber wie weit auch immer zurückgeschlagen werden und bestehenden Verträgen Geltung verschafft werden. 

Wir befinden uns offensichtlich in einem Dilemma. Welche falsche Entscheidung die weniger falsche ist, das ist der zentrale Streitpunkt. Verursacher dieses Streitpunkts bleibt aber Putin, der als Streitpunkt kaum taugt. Dafür ist vieles zu klar.

Bürgerreporter:in:

Helmut Feldhaus aus Rheinberg

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