Muss man für das russische Volk in der jetzigen Situation eigentlich noch Verständnis aufbringen?

Am 24.Februar 2022 begann der Überfall Russlands auf die Ukraine, zunächst von Russland als militärische Spezialoperation erklärt, inzwischen aber weltweit nur noch als offener Angriffskrieg begriffen, der nun fast neun Monate anhält. Zunehmend stellt sich die Welt gegen den Krieg, wie nicht zuletzt auf dem G20-Gipfel auf Bali (Indonesien) festzustellen ist.

Lange Zeit wurde bei der Beurteilung des Krieges unterschieden zwischen dem manipulierten russischen Volk und dem Putin-Regime. Der Mithaftung des Volkes durch Putin hat sich nach so langer Kriegszeit allerdings nichts in Russland entgegengestellt trotz der Informationen, die von außerhalb den Russen nicht entgangen sein dürften, völlig unabhängig davon, dass jedem Russen eine militärische Spezialoperation kaum noch begreifbar sein kann. Mit marginalen Ausnahmen hat sich innenpolitischer Widerstand jedenfalls nicht entwickelt, vielleicht vergleichbar mit den deutschen Zuständen während der Nazizeit. Das deutsche Volk damals konnte kaum mehr vom Regime getrennt werden, hat Glück, wirklich viel Glück gehabt, dass man, wenn auch aus strategischen Gründen, Mitleid mit ihm hatte, aber erst, als das Naziregime hinweggefegt war. Es hätte dennoch ganz anders ausgehen können.

Die Russen derweil scheinen das Putin-Regime genauso zu stützen wie damals die Deutschen das Hitler-Regime. Während des Zweiten Weltkrieges hatten die von Deutschland Angegriffenen kaum Verständnis für das deutsche Volk. Und jetzt, da der Ukrainekrieg mit Tod, Elend, Zerstörung und weltweiten Verwerfungen bereits ein dreiviertel Jahr andauert, muss die Frage gestattet sein, ob man noch Verständnis für das russische Volk aufbringen kann.

Bürgerreporter:in:

Helmut Feldhaus aus Rheinberg

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