Klimawandel, betrachtet aus einer herbstlichen Sicht

Wer erinnert sich nicht? Friedhofbesuch zu Allerheiligen. Zumeist warm eingepackt machte man sich auf den Weg, spürte man doch die eingekehrte Kälte. Schaue ich auf die Wetterprognose, erwarten uns im Restoktober wie schon in letzter Zeit Höchsttemperaturen um die 20°C, in manchen Gegenden Deutschlands klar darüber. Kurz vor Allerheiligen noch ein Sommertag für manche. Kurios. Dennoch: Wir freuen uns und genießen.

Nebenerscheinungen:
- Die Sommerblumen im Garten, auf der Terrasse oder auf dem Balkon halten sich trotz deutlichen Schwächelns immer noch. Gießen ist immer noch angesagt, wenn auch nicht so häufig wie im Sommer - und das Ende Oktober. 
- Die Heizung, sie ist immer noch nicht aufgedreht, die Raumtemperaturen sind noch in Ordnung, leicht über 20°C. Das Portmonee grinst.
- Die Sommerreifen sind weiterhin drauf, entsprechen ja auch eher den aktuellen Temperaturen als Winterreifen. Schauen wir mal, wann ein Wechsel angebracht ist.
- Obwohl ich schon gewohnheitsmäßig meinen Naketano überstreife, frage ich mich, warum ich nicht weiter bei meinen liebgewordenen T-Shirts bleibe.

Ach ja, Klimawandel. Eine Erklärung, die uns momentan passt und uns nicht besorgt. Halt die angenehmen Seiten des Klimawandels. Im Winter, sollte er vermutlich milde ausfallen, werden wir auch nicht klagen, auch wenn Weihnachten mal wieder kein Schnee liegt. Vielleicht wird Schnee bei uns eine Seltenheit wie bisher im Mittelmeerraum. Wir werden es verkraften.

Gut, ab dem Frühjahr könnte uns wieder eine lang anhaltende Trockenheit mit begleitenden überdurchschnittlichen Temperaturen erwarten, wie für das subtropische Klima des Mittelmeers üblich. Womöglich haben wir auch wieder viele Waldbrände. Vielleicht der Beginn einer Klimazonenverschiebung, nicht zuletzt für die Landwirtschaft sicherlich problematisch, die unsere Region für die nordeuropäischen Länder aber zu einer Urlaubsregion mit neuen Dimensionen heraufkatapultiert. 

Die zu befürchtende Desertifikation im Mittelmeerraum könnte natürlich zu dessen sukzessiven Entvölkerung führen mit Richtung Mitteleuropa.

Da bleibt aber immer noch, wenn sich die Atmosphäre weiter erwärmt, ihr erhöhter Feuchtigkeitsgehalt, der sich, wenn man den Erfahrungen der vergangenen Jahre folgt, in ungewohnten Starkregenereignissen mit bekannten Folgen niederschlagen kann, die regional wohl kaum langfristig vorhergesagt werden können.

Aber egal: Meine Heizung musste ich noch nicht aufdrehen, man kann das schöne Wetter genießen und ich fahre vorerst noch mit Sommerreifen. Und der Friedhofsbesuch zu Allerheiligen? Warm einpacken muss ich mich wohl kaum. 

Die Weihnachtsmärkte stecken alle in ihren Startlöchern. Corona ist ja schon beiseite gedrängt. Ich freue mich auf Gestricktes, Punsch und Glühwein. Nee, gelogen, auf Gestricktes freue ich mich nicht. Hat aber nichts mit dem Klimawandel zu tun.

Bürgerreporter:in:

Helmut Feldhaus aus Rheinberg

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