Ukrainekrieg
Antikriegstag am 1.September - sollte nicht jeder Tag ein Antikriegstag sein?

Foto: Pixabay

"Mit Weltfriedenstag, Tag des Friedens oder Antikriegstag werden Gedenktage bezeichnet, die auf den Weltfrieden Bezug nehmen. Die römisch-katholische Kirche feiert am 1. Januar den Weltfriedenstag. In Deutschland wird am 1. September der Antikriegstag begangen. Die Vereinten Nationen (UNO) rufen zum 21. September den Internationalen Tag des Friedens aus." (Wikipedia)

Zum 1.September wird in Deutschland wieder zu Kundgebungen zum Antikriegstag in Deutschland aufgerufen mit grundsätzlichen Forderungen, die vernünftig sind, denen sich grundsätzlich auch wohl fast jeder anschließen kann. "Nie wieder Krieg", eine gute Losung, eine gute Forderung, eine Hoffnung, vielleicht aktuell aber eine Illusion. Warum? Weil der Mensch nicht in dieses Bild passt.
Der Mensch ist von Grund auf weder gut noch böse, er ist aber von Natur aus weitgehend egoistisch strukturiert, andere biologische Wesen übrigens auch. Ob dahinter ein negatives Menschenbild steckt, wage ich zu bezweifeln. Ich denke, es ist ein realistisches Menschenbild. Homo homini lupus ist keine Chimäre, weder im Kleinen noch im Großen. Und dessen ist der Mensch sich bewusst. Er weiß, dass er als Spezies sich deshalb selbst einhegen und an die Kandarre nehmen muss.

Und darum bemühen sich die Menschen, die sich Sorgen um Chaos, Willkür und individuelle Gefährdung machen, womöglich um Mord und Totschlag, jedenfalls Gefahren für individuelle Selbsterhaltung und Selbstbehauptung wittern, ja, darum bemühen sie sich schon seit langer Zeit, angefangen in der Steinzeit, und umso intensiver, als sich die Menschen auf die räumliche Pelle rücken. Übergeordnete Ordnungen wurden ins Leben gerufen, ob religiös oder weltlich, spielt im Grunde keine Rolle.

Noch hat der Mensch es nicht geschafft, wird es vielleicht auch niemals schaffen, eine weltumspannende, von allen respektierte Ordnung zu schaffen, die jedem Individuum seine sichere Überlebensnische gewährleistet. In der Menschheit gibt es weiterhin genügend Menschen, die nicht bereit sind, ihre egoistischen Interessen, zu denen auch empfundene Geltungssucht gehört - ich erinnere an die Erkenntnisse des Psychologen Alfred Adler -, den Interessen der Spezies Mensch unterzuordnen. Und das wird besonders gefährlich, wenn diese Menschen an den Hebeln der Macht sitzen, wofür Putin derzeit ein gutes Beispiel ist.

Zurück zum Antikriegstag. Ich lese im Zusammenhang mit den richtigen zeitlosen "I have a dream - Forderungen" auch die konkrete, wohl auch zentrale Forderung, der Westen solle sich aus dem Ukrainekrieg raushalten und die Waffenlieferungen an die Ukraine einstellen. Ich finde den Krieg verabscheuungswürdig, keine Frage, wer auch nicht? Und er sollte schnell ein Ende finden.
Der Klügere könnte natürlich nachgeben, wie wohl auf bevorstehenden Antikriegskundgebungen gefordert wird, dürfte sich dann aber vielleicht als der Dumme entpuppen, der den Bestrebungen zu mehr Einhegung der Menschheit einen Bärendienst erwiesen hätte, gleichwohl ich überzeugt bin, wenn der Westen sich zurückzöge, würde sich die Zahl der Kriegstoten vermindern. Alles nicht so einfach, Grund für eine Zerrissenheit, jedenfalls kein Fall für Schwarz-Weiß-Malerei. Und der Verursacher des Schlamassels?

Die Organisatoren der Kundgebungen zum Antikriegstagstag kann man nur unterstützen in ihrer Ablehnung jeglichen Krieges, sie sollten aber auch nicht die Realitäten negieren, um mal die Ausdrucksweise eines Menschen zu benutzen, der auf dieser Plattform fortwährend diplomatische, seiner Ansicht nach vom Westen nicht angegangene Friedensbemühungen einfordert. Der aktuelle Quertreiber trägt einen Namen: Putin. Und der sollte deshalb auf den Kundgebungen zentral an den Pranger gestellt werden. Und wenn das nicht geschieht, würde das sehr nachdenklich stimmen.

Antikriegstag - der sollte an 365 Tagen im Jahr stattfinden.

Eins zum Schluss: Account-Inhaber, die sich auf myheimat nicht mit ihrem wahren Namen präsentieren, bitte ich, nicht zu kommentieren.

Bürgerreporter:in:

Helmut Feldhaus aus Rheinberg

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