Wer's glaubt, wird selig
Als Löwin gekommen, als Wildschwein gegangen - verblüffendes Insiderwissen eines ungenannten Wildschweinexperten

Na, erkennt ihr mich? Ja, ich war's auf dem Foto. Jetzt muss ich mich nicht mehr so strecken. War trotzdem schön.  | Foto: Pixabay
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  • hochgeladen von Helmut Feldhaus

Wie konnte es zu solch einer Verwechslung kommen? Peinlich, peinlich, peinlich! Aus gewöhnlich gut unterrichteten Kreisen ist mir jetzt die Antwort zugespielt worden. Aber der Reihe nach.

Was sich da die letzten Tage in Berlin und den angrenzenden brandenburgischen Gemeinden abgespielt hat, ist allemal bemerkenswert. Eine frei herumlaufende Löwin wurde dort gesichtet, wo weit und breit keine Savanne zu finden ist. Niemand vermisste eine Löwin. Vielleicht eine unzulässige private Wildtierhaltung? Jedenfalls: Gefahr in Verzug und Alarmbereitschaft in der Region!

Eine möglicherweise beispiellose und sehr kostenintensive Suche setzte ein, welche die Menschen vor Ort, aber auch die bundesweiten Medien in Atem hielt. Eine Suche - ohne Ergebnis. Jetzt wurde die angebliche Löwin auf dem all die Hektik auslösenden Video nach einer Expertenbegutachtung zum Wildschwein erklärt. Aufatmen allenthalben! Aber wie kann man eine Löwin mit einem Wildschwein verwechseln? So ähnlich sind die beiden Tierarten doch wahrlich nicht.

Nun zu den von mir schon angesprochenen gewöhnlich gut unterrichteten Kreisen, an die sich ein Wildschweinkenner gewandt hat, der ungenannt bleiben will. Bereits sein halbes Leben habe er sich intensiv mit Wildschweinen beschäftigt und sei auf eine schweinische Kultur gestoßen, die streckenweise mit menschlicher Kultur vergleichbar sei. In dieser Kultur gäbe es, wobei sich die Wildschweine zwecks jährlicher Wiederkehr am Sonnenstand orientieren würden, ziemlich klar datierte kulturelle Highlights. 28 Tage nach dem Datum des höchsten Sonnenstandes im Jahreslauf - diese Zeitabschätzung erlaube die Umlaufbahn des Mondes - würden die Wildschweine, wenn auch regional unterschiedlich ausgeprägt, so etwas feiern, was man vergleichen könne mit Karneval, Fasching oder Fastnacht bei den Menschen. Als besonders beliebte Facette ihrer Karnevalskultur habe sich, das hätte er schon wiederholt beobachten können, die Tradition der Verkleidung ausgebildet. Die Wildschweine veränderten für die Zeit einiger Sonnenauf- und -untergänge ihr Aussehen und präsentierten sich im Erscheinungsbild anderer Tierarten. So sei das gefilmte Tier, wie der Wildschweinexperte weiter ausführte, ein als Löwin verkleidetes Wildschwein gewesen, das jetzt aber nach tagelanger Täuschung der Menschen durch diese doch noch hätte enttarnt werden können, weil es seine Körperstatur nun mal nicht komplett hätte kaschieren können.

Was lernen wir daraus?
Wildschweine sind uns Menschen näher als wir bisher dachten.
Und so rufe ich dem Löwe-Wildschwein ein dreifaches Helau zu.

Bürgerreporter:in:

Helmut Feldhaus aus Rheinberg

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