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Kindheitserinnerungen - manches war wohl besser, wenn auch nicht alles

Ich erinnere mich, was ich als Kind für aus Elternsicht wohl waghalsiges Tun an den Tag gelegt habe.

Wir liebten es, auf Bäume zu klettern, je höher, desto besser. Es ist niemals etwas passiert, weil wir als Kinder das Risiko wohl einschätzen konnten. Ich selbst habe mich vom Stamm niemals weit entfernt. Als ich einmal auf einen überhaupt nicht hohen Birnbaum geklettert war, nicht weit von meinem Zuhause entfernt, kein Vergleich mit den hohen Eichen und Buchen, die ich oftmals okkupierte, entdeckte mich mein Vater, der, von Panik erfasst, mich anschrie, runterzukommen, dabei war doch keinerlei Gefahr in Verzug. Mein Verständnis für meinen Vater war gering.
Aufgefallen war meine Vorliebe für Kletterei darüber hinaus nur, als ich einmal mit zerrissenem, von meiner Mutter sicherlich mühevoll gestrickten Pullover nach Hause kam. 
Die Kletterei hat mir gutgetan, zumal ich nicht mit Vertrauen in meine Fähigkeiten und Vorschusslorbeeren überschüttet worden bin. 

Aber es waren Zeiten, in denen die Kinder aus durchaus ordentlichen Elternhäusern nicht dermaßen beobachtet wurden wie heute viele Kinder. Wir fühlten uns nicht so gelenkt wie viele Kinder heutzutage. Wir genossen trotz mancher Einengung unsere Freiheit, was unsere Freizeitgestaltung betraf.

So reizten uns noch nicht fertiggestellte Neubauten, die wir erkundeten, bauten mitunter wackelige Buden aus Baumaterialien. Passiert ist niemals etwas.

Ströpen, oft durch Getreidefelder, gefiel uns, dem Bauern sicherlich weniger. Wir fühlten uns frei.

Weniger waghalsig, aber fest in meiner Erinnerung, war das Knickern und das Drachensteigenlassen. Drachen, natürlich selbstgebaute, waren ein Steckenpferd für mich während aller warmen Monate. Ich erinnere mich an das tolle, reißfeste Schustergarn, das mir ein Onkel zur Verfügung stellte. Es waren oft Zeiten absoluter Ruhe und Zufriedenheit, als mein selbstgebauter Drachen, an extrem langer, oft durchhängender Schnur hoch am Himmel stand, dem man Papierbriefchen schickte, abends bei nachlassendem Wind länger als die Drachen anderer dort stehen blieb.

Bei allem autoritären Patriarchalismus vieler Elternhäuser und allen Entbehrungen der damaligen Zeit und etwa der Kälte im eigenen Schlafbereich, dessen Fenster im Winter oft mit Eisblumen übersät waren, hatten wir unsere Freiräume, die wir ausgefüllt haben, die uns geprägt haben.

Und ich frage mich: War die frühere Zeit für die Kinder vielleicht eine bessere Zeit als heute, da es neben der Regulierung der Freizeit hauptsächlich ums Abhängen und um elektronische Medien geht?

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11 Kommentare

Früher war nicht alles besser sondern anders und zum Teil mit heute überhaupt nicht zu vergleichen. Außerdem vergisst das Gehirn viele Dinge oder verdrängt sie in dem es die Erinnerungen schönt

Hümpelkasten (Hildi), Hinkelkasten (Herr Finck), ja, das Hinkeln, was ich oben auf die Vermisstenliste gesetzt hatte. Und wo ist der Gummitwist geblieben? Alles kostengünstige Freizeitbeschäftigungen für Kinder, die auf der Strecke geblieben sind.

Herr Finck, Sie haben natürlich recht, dass das menschliche Gehirn aus gutem Grund dazu neigt, weniger schöne Erinnerungen in den Papierkorb zu verschieben.

Stimmt, Gummitwist, Versteckspiele...
Meine Freundin und ich hatten uns immer an einem Ackerrand eine kleine Küche gebaut und Hausfrau gespielt. Aus zusammengesuchten Steinen einen Herd gebaut und alte Blechdosen als Töpfe genommen. Ich sehe mich noch mit einem Stöckchen darin herumrühren .. toll war das. Bei jedem Wetter raus.

Meine Enkeltochter kommt oft erst nachmittags aus der Schule. Vollkommen gestresst. Und dann übt sie noch für Mathe ..
Um "runterzukommen", vom Schullärm und Stress, schaukelt sie mit Lautsprechern auf den Ohren und hört Musik. Auch bei jedem Wetter.
Die Kinder sind echt gestresst - Coronamaßnahme, Lernstress, Druck.
Tja, die Zeiten haben sich wirklich geändert. Früher trafen wir uns draußen, heute treffen sie sich am PC .........

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