Lebensmittelschwindel . Leserbrief an das Medienhaus Bauer, Marl

Vor dem Kartoffelhaus in Oldenburg/Holstein

- Von Dietrich Stahlbaum, Recklinghausen
- Betr.: Bericht „Erdbeergeschmack aus Sägespänen“
- Vom 2. Juli

Man muss Ihnen dankbar sein, dass auch Sie endlich auf den Lebensmittelschwindel bei der Nahrungsmittelindustrie aufmerksam machen. Die minderwertigen organischen Bestandteile und „Zutaten“ sind schon ein Skandal; zu nennen wären aber vor allem die Gesundheitsgefährdenden Substanzen, mit denen diese Pseudolebensmittel „veredelt“ werden. Zum Beispiel Mononatriumglutamat (E 621), das dem Fastfood und anderen Fertigprodukten als Geschmacksverstärker zugesetzt wird. Es ist ein Rauschgift, denn es beeinflusst die Appetitregulation des Sättigungszentrums im Gehirn und kann bei hoher Dosis zu Esssucht und Fettleibigkeit mit den bekannten Folgen führen, kann die Nerven schädigen und das Gehirn zerstören. In Schweden ist es wenigstens als Babynahrung verboten. Am meisten gefährdet ist, wer sich fast ausschließlich von Fertig- und anderer Billignahrung, auch in Fressbuden und Gaststätten, ernährt.

Es ist ein Skandal der Gesundheitspolitik, dass hier zwar über hohe Kosten geklagt, aber nichts oder zu wenig unternommen wird, um durch strenge Vorschriften, Verbote und Kontrollen die Ursachen solcher Kosten zu bekämpfen.

Dabei gibt es Alternativen, auf die in den Medien viel zu wenig oder gar nicht hingewiesen wird. Ist es nicht auch Ihre Aufgabe, darüber zu berichten, hinzuweisen auf die gesunden, unter strengsten ökologischen Vorschriften und Kontrollen erzeugten Bio-Lebensmittel? Das Argument, sie seien für „Otto-Normalbraucher“ zu teuer, sticht angesichts des viel zu hohen, daher ungesunden Fleisch-, Alkohol- und Tabakkonsums und der Ausgaben für überflüssige Wegwerfware nicht. Die rücksichtslose Verschwendung von Nahrungsmitteln würde aufhören und die Berge täglich weggeworfenen Brotes und die Massen von Fleisch, das in der Mülltonne landet, würden verschwinden, wenn wir den Wert echter, Naturbelassener Lebensmittel erkennen und alle bereit und in der Lage wären, einen angemessenen Preis dafür zu zahlen.

Warum übrigens wird den „konventionellen“ Bauern kein Anreiz gegeben, ökologisch und nachhaltig zu wirtschaften?

Wirtschaft, Lebensmittel, Gesundheit, Ökologie, Gesellschaft, Politik, Kreis Recklinghausen

Bürgerreporter:in:

Dietrich Stahlbaum aus Recklinghausen

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