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Herz und Hirn

US-Amerikaner legen, wenn sie die Nationalhymne singen, eine Hand aufs Herz, um ihre nationalen Gefühle zu bekunden, und wir versenden gern „herzliche Grüße“. Beides beruht auf einem Irrtum. Die Amerikaner müssten sich beim Singen ihrer Nationalhymne an den Kopf fassen, ihre Hand auf den Schädel legen, denn mit Empfindungen, Gefühlen hat das Herz nichts zu tun – es ist unsere Blutpumpe. Gefühle entstehen unter der Schädeldecke: in der Hirnrinde und werden da bewusst. Oder auch nicht.

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Natürlich gibt es da Wechselwirkungen: Bei einer Verkrampfung des Herzmuskels entstehen Angstgefühle, wodurch diese Herzenge noch verstärkt wird und chronisch werden kann. Wo aber sind die primären Ursachen? Auslöser kann ein Unfall, ein Überfall, ein Blitzeinschlag sein, irgend ein plötzliches Ereignis, das erschreckt und in Angst versetzt. Oder eine nach und nach einsetzende Schwächung des Herzmuskels durch Tabak-, Alkohol-, Drogenkonsum, falsche Ernährung, Bewegungsmangel, Stress. Psychosen, die Angstzustände hervorrufen. Stets sind es, nach meiner Kenntnis, Sinnesreize oder intrapsychische Signale, die ins Hirn gelangen und erst hier negative Gefühle entstehen lassen. Auch positive Gefühle wie Mitleid, Freude, Liebe entstehen hier.

Ich habe in der psychosomatischen Literatur nichts gefunden, was darauf hinweist, dass bewusste Gefühle – davon handelt mein Aphorismus – auch woanders als im Gehirn entstehen können.

Hierzu:

„Der Neurowissenschaftler António Damásio unterscheidet zwischen Emotionen und Gefühlen: Emotionen, sagt er, seien körperliche Reaktionen, die auf einen Reiz folgen und nach außen sichtbar sind; Gefühle hingegen entständen, wenn das Gehirn die Reaktionen des Körpers analysiert und bewusst wahrnimmt.(...)

Die Suche nach dem Sitz der Gefühle

Zumindest beim Menschen geht die Kontrolle noch ein Stück weiter. Durch die Aktivierung der Hirnrinde können Emotionen zum einen bewusst wahrgenommen werden, mit der Folge, dass wir besser verstehen, was mit uns geschieht. Zum anderen lässt sich das emotionale Erleben auch durch Gedanken beeinflussen. Wo genau welche bewussten Gefühle im Gehirn verarbeitet werden, hat António Damásio an der University of Southern California im Jahr 2000 untersucht: Der derzeit wohl prominenteste Emotionsforscher forderte Probanden auf, sich Situationen vorzustellen, in denen sie Glück, Traurigkeit, Ärger oder Angst empfunden hatten – und schaute ihnen dabei mit der funktionellen Magnetresonanztomografie, einem bildgebenden Verfahren, das Hirnaktivitäten sichtbar macht, unter die Schädeldecke.

Das Ergebnis: Je nach Art des Gefühls wurden andere Hirnrindenareale aktiviert...“
Weiter → https://www.dasgehirn.info/denken/emotion/bewusste...

Sitz der Seele im Gehirn?

Nun haben Neuropsychologen den Sitz der Seele im Gehirn entdeckt.* Wissenschafter haben immer wieder versucht, die „Seele im Körper zu lokalisieren. Mal fanden sie sie in der rechten Hirnhälfte, mal im „Bauchgehirn“, und jetzt beobachten sie, wie diese „Seele“ im vorderen Teil des Gehirns anders reagiert als im hinteren Teil desselben. Das mag schon so sein, ist aber nur jeweils ein Aspekt.

Der Begriff „Seele“ steht hier für psychische Reaktionen, für Emotionen aller Art. Denn von einer „Seele“, wie sie von manchen Religionen gerettet werden soll und wie sie von Dichtern aller Zeiten besungen worden ist, hat sich die Wissenschaft inzwischen verabschiedet. Für sie ist Seele allenfalls ein Arbeitsbegriff, um Unanschauliches anschaulich zu machen, damit es leichter zu verstehen ist. Und für die Neurophysiologen und –biologen reagiert keine Seele mehr, sondern z. B. das „singulare Vorderhirn mal ärgerlich, mal hocherfreut, je nachdem...“
http://www.dietrichstahlbaum.de/ Stichwort PSYCHOLOGIE

Wenn die Seele durch den Körper geistert: Psychosomatik

Psychosomatik – abgeleitet von Psyche : Seele, seelisch-geistiges Leben (WAHRIG, Fremdwörter-Lexikon, dtv 2000) , auch (Lebens)Hauch, Atem, Seelenleben, Gemütsverfassung (KLUGE, EWB, 2002) und Soma (lat.-griech.): Leib, Körper – ist die Wissenschaft von den Beziehungen zwischen „Seele“ und Körper.

Wenn einer einen besonders guten Witz erzählt, gerät unser Zwerchfell in Bewegung und der Unterbauch beginnt zu wackeln. Herz und Lunge werden durchblutet, Leber, Magen und Milz stimuliert und die Därme massiert. Wohlbefinden stellt sich ein und so manche Beschwernis verschwindet für eine Weile. Wenn ein Arzt nach langer, aufwändiger Untersuchung zu dir sagen würde: „Haben Sie nichts bemerkt? Sie haben lauter Metastasen! Es sieht schlimm mit Ihnen aus!“, dann würde, falls du das glaubst, dein Zwerchfell sich zusammenziehen und derart verkrampfen, dass dir der Atem stockt…
https://stahlbaumszeitfragenblog.wordpress.com/201...

Die Wissenschaft hat über Jahrzehnte hinweg so manches aufgedeckt und der Fortschritt wissenschaftlicher Einsicht und Erkenntnis ist noch nicht beendet.

Wir sollten uns aber daran erinnern, dass unser Jahrhunderte alter metaphorischer Sprachgebrauch notwendigerweise nur auf den Gedanken und Erkenntnissen von vor Jahrhunderten beruhen kann - und so haben wir ihn auch zu verstehen!

Wenn uns etwas eine Herzensangelegenheit ist, so ist es uns eminent wichtig. Dabei denken wir weder an Herzenge, noch an Hirnaktivitäten, noch daran, dass das Herz ein Muskel ist. Den Amerikanern ist ihre Hymne (und damit ihr Land) eine Herzensangelegenheit im traditionellen Sinne. Deshalb legen sie beim Singen ihrer Nationalhymne die Hand nicht direkt aufs Herz sondern dorthin, wo sich nach traditioneller Annahme das Herz befindet.

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