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Afghanistan: Abzug oder noch tiefer in den Krieg?

Immer mehr Bundeswehrsoldaten, immer mehr Panzer und Flugzeuge schickt die Bundesregierung zum Einsatz nach Afghanistan. 530 (!) Millionen EUR gibt die deutsche Regierung allein in diesem Jahr für diesen Krieg aus ( zum Vergleich:
rund 100 Millionen für zivile Zwecke in Afghanistan). Ist das wirklich der Weg zum Frieden am Hindukusch oder führen uns diese Entscheidungen der CDU/SPD Regierung nur noch tiefer in einen Krieg, der nicht zu gewinnen ist und immer größere Blutopfer - auch von Bundeswehrsoldaten - kosten wird ? Mit dieser Frage wird sich Dr. Matin Baraki bei seinem Vortrag am kommenden Donnerstag, den 18. September, 20 Uhr, in der Gaststätte „Pfaffelbräu“ auseinandersetzen. Der Politikwissenschaftler stammt selbst aus Afghanistan und arbeitet als Lehrbeauftragter für Internationale Politik an den Universitäten Marburg und Gießen. Es sind schreckliche Nachrichten, die wir in den letzten Wochen aus Afghanistan
hören. Der Widerstand gegen die US- und Natotruppen wird immer stärker und mit ihm die Brutalität des Krieges. 91 Zivilisten, darunter 60 Kinder, starben allein bei einem Bombenangriff der US-Luftwaffe auf das Dorf Azizabad in der
Provinz Herat am 22. August. Zunehmend werden die ausländischen Truppen von der Bevölkerung als Besatzer und Feinde betrachtet. Die Angriffe auch auf die Bundeswehr nehmen zu. Mit ihnen wächst die Nervosität und Angst der jungen Soldaten wie der jüngste Vorfall zeigt, bei dem Bundeswehrsoldaten an einem Kontrollpunkt eine afghanische Frau und zwei Kinder erschossen.
Höchste Zeit, dass wir uns als verantwortungsbewusster Bürger mit diesem Krieg und seinem Hintergründen aus einander zu setzen: Welche Ziele verfolgen US-Regierung und Nato in Afghanistan? Um welche Interessen geht es? Wieso sehen sich US-Regierung und Nato trotz totaler Luftherrschaft und Materialüberlegenheit gezwungen, ihre Truppen ständig weiter zu erhöhen?
Wieso wird der Widerstand der afghanischen Bevölkerung gegen die Regierung Karzai (früher hochbezahlter Mitarbeiter des US Ölkonzern Unical) und die Natotruppen immer stärker? Wie erklärt sich, dass sich seit der Anwesenheit dieser Truppen der Mohnanbau in diesem Land vervielfacht hat und von dort mittlerweile über 92 % der Weltopiumproduktion kommen (2001: 200 Tonnen, 2007: 8.200 Tonnen) ? Wie ist es möglich, dass trotz Wiederaufbauhilfen von Milliarden Dollar und EURO 70% der afghanischen Bevölkerung keinen Zugang zu sauberen Wasser hat, die Hälfte aller Kinder unter 5 Jahren an Untergewicht leidet, die Kindersterblichkeit mit 161 auf 1000 Neugeboren weltweit am höchsten ist und die allgemeine Lebenserwartung nur bei 45 Jahren liegt?

Wen diese brennenden Fragen interessieren ist am Donnerstag, dem 18. September 2008 zu Vortrag und Diskussion mit Dr. Matin Baraki der aus diesem Land kommt herzlich eingeladen.
Auch wir haben als Bürger unsere Verantwortung für das was dort passiert, schließlich beteiligen sich an diesem Krieg auch deutsche Soldaten.

Veranstalter ist der Verein „Freundschaft mit Valjevo e.V.“
Der Vortrag findet in der GASTSTÄTTE "PFAFFELBRÄU", Hauptplatz 43, Pfaffenhofen, am DONNERSTAG, 18. September, um 20 Uhr statt

EINTRITT:
EUR 6, für Schüler und Arbeitslose frei.

nähere Informationen erhalten sie bei „Freundschaft mit Valjevo e.V.“

Bernd Duschner, 0171-3374658

Näheres zum Referenten:
Dr. Baraki wurde 1947 im Dorf Schinah nicht weit von Kabul als Sohn einer Bauernfamilie geboren. Er machte eine Ausbildung als Techniker und studierte Ende der 60er Jahre in Kabul Pädagogik. Am Goetheinstitut lernte er Deutsch und fand eine Stelle als Assistent an der Naturwissenschaftlichen Fakultät
der Universität Kabul. 1974 ging er nach Marburg, wo er 1995 promovierte. Neben seiner Tätigkeit als Lehrbeauftragter für Internationale Politik arbeitet Dr. Matin Baraki auch Sachverständiger für Afghanistan, Entwicklungspolitischer Gutachter und allgemein vereidigter Dolmetscher für die afghanische, persische und tadschikische Sprache. Zu seinen zahlreichen Veröffentlichungen gehören „Islamismus und Großmachtpolitik in Afghanistan“ und aktuell das Buch „Kampffeld Naher und Mittlerer Osten. Matin Baraki besucht jedes Jahr sein Heimatland und informiert sich so vor Ort über die aktuelle Entwicklung.

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4 Kommentare

Hallo Max!
Vielleicht will die normale Bevölkerung ihr normales gewohntes Leben mit den sogenannten Warlords schlicht und einfach weiterführen,so wie sie es seit 1000 Jahren gewöhnt sind? Meiner Meinung nach ist Afghanistan ein Fass ohne Boden.

@ Wilhelm

stimme hier mit dir voll überein. Die Bevölkerung gehört zu den Ärmsten auf diesem Erdball und sehnt sich im Prinzip nach Frieden. Doch seit dem Einmarsch der Russen kommt dieses Land nicht zur Ruhe. Für deutsche Soldaten im Rahmen ihrer friedensstiftenden Aufgaben keine leichte Arbeit. Viele davon kehren mit einer posttraumatischen Belastungsstörung zurück, denn ein jeder Tag in diesem Land bedeutet sein Leben aufs Spiel zu setzen. Daher kann ich es durchaus auch nachvollziehen, dass etliche sich von Seiten der Politik im Stich gelassen fühlen. Auch die Weigerung des derzeitigen Verteidigungsministers den Einsatz in diesem Gebiet als Krieg anzuerkennen ist in ihren Augen schlichtweg nicht nachvollziehbar.
So gesehen ist es wirklich ein Fass ohne Boden aus dem ein Entrinnen fast unmöglich ist.

Hallo Max,
Danke für Deine ehrliche Meinung.

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