Nicht jeder Igel braucht Hilfe . . .

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Herbstzeit - Gartenzeit . . . was für eine wunderbare Jahreszeit. Diese bunte Vielfalt, dieses Aufbäumen der Natur bevor sie sich zur Ruhe begibt zum erholsamen Winterschlaf.

Täglich räume ich im Garten auf, rechen das Laub und schneide Verblühtes ab. Für mich ist es erholsam, macht Fit, macht Spass und macht gute Laune. Früher hatte ich keine Ahnung von einem winterfesten Garten - aber jetzt, ja jetzt kenn ich mich ein bißchen aus.

Das viele Laub ist, nein war ein Problem für mich. Die fünfzehn Meter hohen Himalaya Birken, mit ihren silbrigen Stämmen, sehen wunderbar aus - aber jetzt im Herbst . . . täglich rieseln die Blätter und decken alles zu. Der Wind verteilt es gleichmäßg auf dem Rasen, auf dem Gehweg . . . eigentlich überall. Na ja, das kennt ja jeder. Aber mittlerweile - wie gesagt, seh ich alles mit anderen Augen.

Ich "wüte" nicht mehr im Garten. Jetzt laß ich auch mal was liegen, denn das liegengelassene Laub dient den Kleintieren als Lebensraum im Winter. Auch für den Boden ist es ein Kälteschutz, ebenso für die Rosen und für die "Füße" der Bäume. Vom Rasen muss es weg, denn der erstickt und verfault unter dem vielen Laub.

Auch für die Igel ist Laub eine ideale Überwinterungsmöglichkeit . . . und jetzt komm ich gleich zum eigentlichen Thema:

Was raschelt denn da im Laub und schaut mich mit kugelrunden, braunen Augen an? Mein nützlicher Mitarbeiter im Frühjahr und im Sommer, mein Schneckenfresser . . . (m)ein Igel - ein junger Igel . . .

Ich hab ihn fotografiert, beobachtet, versucht zu streicheln - und er hat gefaucht, sich eingerollt, ist ein paar "Schritte" gelaufen . . . er hat gut reagiert, für einen gesunden Igel völlig richtig.

Herbstzeit - Igelzeit . . . nicht jeder Igel braucht Hilfe.
Die Tage werden kürzer, die Temperaturen fallen und die Natur stellt sich langsam auf den Winter ein. Die Wildtiere habe sich genügend Fettreserven angefuttert von denen sie einige Monate zehren können - so auch die Igel. Nur die im August geborenen Igel müssen sich beeilen um sich noch genügend Fettreserven zuzulegen. Ein Jungtier sollte jetzt mindestens ein Gewicht von 500 Gramm haben. Ausgewachsene Tiere wiegen zwischen 1000 und 1500 Gramm.

Sieht man jetzt tagsüber noch Igel muss er nicht zwangsläufig krank sein. Vielleicht wurde das Tier nur aufgescheucht, z.B. durch Gartenarbeiten, und sucht sich jetzt einen neuen Unterschlupf.

Kranke Igel erkennt man oft am torkelnden Gang, oder dass sie einfach nur rumliegen. Oft haben die Tiere auch schlitzförmige, statt klare und runde Augen.

Der junge Igel aus meinem Garten sieht gesund aus und wird sich wieder im Laub verkriechen. Ich stell ihm noch ein Schüsselchen Wasser und Katzenfutter hin. Gekochte Eier oder ungewürztes Rührei mag er auch sehr gerne. Aber NIEMALS Milch, denn davon bekommt er Durchfall und kann daran sterben.

Nicht jeder Igel braucht Hilfe . . . aber wenn man sich nicht ganz sicher ist: den Fundort merken und das kleine Kerlchen dem Tierarzt vorstellen.

Nicht vergessen sollte man, dass ein Igel ein Wildtier ist dessen Bestand durch natürliche Auslese geregelt wird. Es macht wenig Sinn jedes noch so schwache und kranke Tier um jeden Preis aufpäppeln zu wollen. Naturschutz bedeutet auch manchmal den Dingen seinen Lauf zu lassen.

Tipp: auch im Internet kann man sich schlau machen . . .
. . . www.pro-igel.de . . .

Bürgerreporter:in:

Heidi Kaellner aus Nördlingen

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