Sonderausstellung „Die Ostgoten – Schutzherren der Alamannen“ ab 29.11.2008 im Alamannenmuseum Ellwangen

Silbervergoldete alamannische Bügelfibel vom Hemmaberg bei Globasnitz, frühes 6. Jahrhundert. Die Fibel wurde unter der frühchristlichen Kirche der Arianer entdeckt (Foto: Museum).
  • Silbervergoldete alamannische Bügelfibel vom Hemmaberg bei Globasnitz, frühes 6. Jahrhundert. Die Fibel wurde unter der frühchristlichen Kirche der Arianer entdeckt (Foto: Museum).
  • hochgeladen von Alamannenmuseum Ellwangen, Andreas Gut

Die Ostgoten in der Zeit des Königs Theoderich des Großen (493-526) stehen im Mittelpunkt der Ausstellung „Die Ostgoten – Schutzherren der Alamannen. Neue Forschungen zum ostgotischen Militär in Kärnten“ im Alamannenmuseum Ellwangen. Die vom Landesmuseum Kärnten in Klagenfurt konzipierte Ausstellung zeigt wertvolle Leihgaben vom Hemmaberg, einem bedeutenden archäologischen Fundplatz im österreichisch-slowenischen Grenzgebiet, an dem sich die Entwicklung des frühen Christentums im Ostalpenraum in einzigartiger Weise studieren lässt.

Die Ausgrabungen unter der Leitung von Franz Glaser bewiesen, dass in der befestigten Höhensiedlung, die hier von 400 bis 600 n. Chr. am Platz eines vormaligen keltischen Heiligtums bestand, eine katholische und eine arianische Kirchenanlage, bestehend aus je zwei Kirchengebäuden, einträchtig nebeneinander standen. Als die Goten auf dem Gebiet des Römischen Reiches angesiedelt wurde, spielte das arianische Bekenntnis, das auf die Auffassung des Priesters Arius zurückgeht und im Kern aussagt, Christus sei dem Gottvater nur wesensähnlich, aber nicht wesensgleich, eine wichtige Rolle. Dass zu dieser Zeit auch Alamannen in diesem Raum lebten, wird durch den Fund einer silbervergoldeten alamannischen Bügelfibel des frühen 6. Jahrhunderts unter dem Fußboden der arianischen Doppelkirche auf dem Hemmaberg deutlich.

Am Fuße des Hemmaberges ist es in den letzten Jahren außerdem gelungen, erstmals in Kärnten ein ausgedehntes Gräberfeld dieser Zeit archäologisch zu untersuchen, das den Platz einer Straßenstation markiert, mit der das damalige Fernstraßensystem überwacht und geschützt wurde. Die hier gefundenen Grabbeigaben wie Adlerbeschläge und Adlerschnallen von Offiziersgürteln bilden den Kern der Ellwanger Ausstellung.

Die Ausstellung wird am 28.11.2008 um 18.30 Uhr eröffnet, es spricht Prof. Dr. Franz Glaser vom Landesmuseum Kärnten in Klagenfurt.

29.11.2008-19.4.2009
Sonderausstellung
„Die Ostgoten - Schutzherren der Alamannen. Neue Forschungen zum ostgotischen Militär in Kärnten“

Alamannenmuseum Ellwangen
Haller Straße 9
73479 Ellwangen
Telefon +49 7961 969747
Telefax +49 7961 969749
alamannenmuseum@ellwangen.de
www.alamannenmuseum-ellwangen.de

Öffnungszeiten:
Dienstag bis Freitag: 10-12.30 und 14-17 Uhr
Samstag und Sonntag: 10-17 Uhr
Montag außer feiertags: geschlossen

Eintritt: 2,50 Euro, ermäßigt 1,50 Euro, Familien 6,00 Euro

Öffentliche Führungen: 7.12.2008, 4.1., 1.2., 1.3. und 5.4.2009 um 15 Uhr.

Als Begleitpublikation zur Ausstellung ist im Museum das reich bebilderte Büchlein „Frühchristliche Denkmäler in Kärnten – Ein Führer“ von Franz Glaser erhältlich (111 Seiten, 9,90 Euro).

Nähere Informationen sind beim Museum unter Tel. 07961/969747 oder im Internet unter www.alamannenmuseum-ellwangen.de erhältlich.

Bürgerreporter:in:

Alamannenmuseum Ellwangen, Andreas Gut aus Ellwangen (Jagst)

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