Ideenwettbewerb - Stadtmitte im Dialog

Bauamtsleiter Gerald Adolf präsentiert die Entwürfe
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Die Kommunalwahl 2008 brachte besonders für Neusäßer Einwohner einige Veränderungen mit sich. Bürgermeister Hansjörg Durz (CSU) greift seither auf, was lange in Überlegung war, bislang jedoch keine Zeit zur Verwirklichung fand: Der Umbau des Stadtzentrums.

Zunächst sprachen die Stadträte das Projekt letzten Sommer an, woraufhin die Stadt Neusäß einen Ideenwettbewerb ausschrieb, der sich an europäische Architekturbüros richtete. Die Resonanz war groß: Es interessierten sich 133 Büros für die zu bewältigende Aufgabe. Unabhängig von deren Leistung oder Bekanntheit loste die Ausloberin am 1. September 2008 in einem Losverfahren 60 Unternehmen aus. Bis Anfang Februar 2009 mussten zugelassene Teilnehmer ihre Entwürfe abgeben. Nach einer Vorprüfung wurden die Arbeiten Anfang März 2009 in einer Preisgerichtssitzung präsentiert. Oberste Priorität hatte dabei die Anonymität. Um einen fairen Wettbewerb auf objektiver Ebene zu gewährleisten, erhielten die Beteiligten vierstellige, mehrmals codierte Nummern, die erst hinterher entschlüsselt wurden. In mehreren Wertungsrundgängen wählte das Preisgericht auf demokratische Weise die besten Werke aus; insgesamt gab es fünf Preise und zwei Ankäufe. Die Kehrbaum Architekten AG, Augsburg, erhielt für ihre Arbeit den ersten Platz, wobei bei der Umgestaltung der Stadtmitte von enormer Bedeutung ist, dass nicht nur ein Büro seine Vorschläge einbringt, sondern mehrere Entwürfe miteinander kooperieren.

In erster Linie soll südlich des Rathauses und der Stadthalle ein attraktiver Rathausplatz evtl. mit Springbrunnen, Grünflächen, Cafés, einer Bücherei und weiteren öffentlichen Nutzungen entstehen, damit das Stadtzentrum einen Wiedererkennungswert und Aufenthaltsqualität erhält. Auch der Umbau des Bahnhofes ist in Planung enthalten: Neben beiden bestehenden, und evtl. zusätzlichen, Gleisen möchten die Stadt Neusäß zwei zusätzliche Außenbahnsteige vorsehen, um innen Güter- und Schnellzug-, und außen Regionalzugverkehr zu betreiben. Das Geschäftsgebiet Schmutterpark bleibt vermutlich unverändert, da sich zum Zentrum an der Hauptstraße keine ideale Verbindung herstellen lässt.

Nun ergibt sich die grundlegende Frage, inwieweit das Theoretische praktisch umsetzbar ist. „Zunächst brauchen unsere Bürger keine Angst haben, dass in Neusäß morgen überall Bagger stehen. Alle weiteren Schritte werden unter intensiver Einbeziehung der betroffenen Anwohner und unter Berücksichtigung der Bedürfnisse der Allgemeinheit durchgeführt“, meint stellvertretender Bauamtsleiter Gerald Adolf. Deshalb läge eine Realisierungszeit von ungefähr zwanzig Jahren durchaus nahe. Im Rahmen des Dialogverfahrens bestand und besteht die Möglichkeit, an öffentlichen Workshops und Rundgängen teilzunehmen, sowie die Planungsarbeiten ausgestellt im Bauamt zu begutachten. Ferner könnten sie Interessenten dort ihre Ansichten auf vorgefertigten Papieren mit dem Titel „Ihre Meinung ist gefragt - Ideenwettbewerb Stadtmitte im Dialog“ kundtun. Der jeweilige Stand des Planungsprozesses wird auch auf der Homepage der Stadt Neusäß veröffentlicht.

In einer Konsenswerkstatt am 18.07.2009 sollen die Ergebnisse des Dialogverfahrens bewertet werden. Anschließend wird sich der Stadtrat noch im Juli mit dem Fazit des Wettbewerbs befassen und die Weichen für die weitere Entwicklung stellen. Diese Weichenstellung kann sowohl in der Festlegung von sogen. „Sofortmaßnahmen“, also kurzfristig realisierbaren kleineren Umbau- oder Verbesserungsmaßnahmen bestehen, als auch darin, dass Zielformulierungen für die weiteren Planungen festgehalten werden.

Bürgerreporter:in:

Tamara H. aus Neusäß

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