myheimat Neusäß: WER WAR GEORG ODEMER?

Die Georg-Odemer-Straße beginnt an der Kreuzung beim "Kaufland"
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STRASSENNAMEN IN NEUSÄSS AUF DEN GRUND GEGANGEN Teil 4

Die Georg-Odemer-Straße, die an der „Kaufland-Kreuzung“ von der Lohwaldstraße abzweigt und in Richtung Ottmarshausen führt, ist eine durchaus wichtige Achse im Stadtgebiet Neusäß. An ihr liegen der Volksfestplatz mit dem samstäglichen Wochenmarkt, das große Geschäftshaus und die Wohnviertel „Am Schmutterpark“, die „Gaststätte am Lohwald“, das „Café am Stadtpark“ und das Seniorenzentrum, mit dem wir auch schon fast beim Namensgeber angelangt sind. Lange bevor das Pflegeheim an dieser Stelle 1997 eröffnet wurde, war dieses Gelände Sitz der Firma „Keimfarben Gmbh“. Die nach ihrem Gründer Adolf Wilhelm Keim benannte Firma hatte ihre ursprüngliche Heimat unter anderem Namen in München. Georg Odemer (1872 – 1919) übernahm das Werk1912 und erwarb ein Jahr später das Grundstück am Lohwald. Dort gab es zu der Zeit noch keine Bebauung, aber die 1903 eröffnete Trasse der Weldenbahn führte bereits hier entlang, was vielleicht ein Grund für den weitsichtigen Unternehmer war, sich gerade für diesen Standort zu entscheiden. Unter seiner Regie entstand hier eine mächtige Industrieanlage zur Herstellung hochwertigster Mineralfarben und von Kalksteinen. Ab 1918 firmierte das Unternehmen unter dem Namen „Industriewerke Lohwald“. Ein direkter Gleisanschluß der Weldenbahn ermöglichte den Abtransport der Güter zum internationalen Versand ab Augsburg Hbf. Im weiteren Verlauf ihrer Geschichte entwickelte sich die Firma Keimfarben zum Weltmarktführer im Bereich Mineralfarben. An diesem großen Erfolg konnte sich Georg Odemer längst nicht mehr erfreuen, denn er verstarb völlig überraschend bereits im Jahr 1919. Die Firma Keimfarben bezog im Jahre 1989 die neu erbauten modernen Fertigungsanlagen in der benachbarten Marktgemeinde Diedorf.

Das Industriegelände am Lohwald wurde nach und nach Teil des Wohngebiets „Schmutterpark“. Direkt an der Zufahrt zum ehemaligen Werksgelände wurde 1997 der erste Teil des Seniorenzentrums eröffnet. Als industrielle Zeitzeugen kann man dort heute noch das pittoreske Tortürmchen und den markanten Wasserturm bestaunen und auch ein kleines Stück der Mauer, die einst das Werksgelände begrenzte, kann man noch sehen. Davor verläuft anstelle der Gleise der früheren Weldenbahn seit vielen Jahren der beliebte „Weldenradweg“.

Deutlich bescheidener als die Georg-Odemer-Straße erscheint dagegen die nach dem eigentlichen Firmengründer benannte Keimstraße. Diese zweigt ganz in der Nähe in Fahrtrichtung Ottmarshausen auf Höhe Eichenwald nach links ab und endet für unkundige Autofahrer ziemlich unverhofft hinter dem Tennisheim des TC Neusäß.

Bürgerreporter:in:

Helmut Weinl aus Neusäß

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