DER "HEILIGE BERG" IM FLACHEN LAND

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EIN BESUCH IN KLOSTERLECHFELD

Schon ungezählte Male sind wir auf der B17 zwischen Augsburg und Landsberg an dem braunen Hinweisschild zur Klosterkirche Maria Hilf vorbeigefahren, ohne das zugehörige Gotteshaus jemals gesehen zu haben. Heute nehmen wir die Ausfahrt Klosterlechfeld und nach wenigen Metern sehen wir vor uns mitten im Ort das beeindruckende Ensemble aus mehreren Türmen, das optisch beinahe östlich orthodox auf den Betrachter wirkt. Die Witwe eines Augsburger Bürgermeisters ließ aus Dankbarkeit nach einer Irrfahrt durch das damals wilde Lechtal an dieser Stelle eine Kapelle errichten, deren Grundsteinlegung anno 1603 erfolgte. Nur kurze Zeit später entwickelt sich Klosterlechfeld zu einem viel besuchten Wallfahrtsort, die von Elias Holl entworfene Rotunde wurde um weitere Kapellen und ein Klostergebäude des Franziskanerordens erweitert. Neben Altötting gilt die Kirche heute als bedeutendster Marienwallfahrtort in Bayern.

Bei der Umrundung des Komplexes fällt uns ein Hinweisschild „Zum Kalvarienberg“ auf und schräg gegenüber, ebenfalls direkt an der Hauptstraße, erkennen wird das eigentümliche Monument. Es ist einer dieser „Heiligen Hügel“, mit Hilfe derer den Gläubigen früher die Möglichkeit geboten werden sollte, den Leidensweg Christi und die Szenarien in der Stadt Jerusalem quasi in 3D zu erleben. Da das brettlebene Lechtal dafür keine geeigneten natürlichen Erhebungen anbietet, plante der Franziskanerpater Sebastian Höß im Jahr 1719 den Bau dieses künstlichen „Bergs“, um den herum kreisförmig die Kreuzwegstationen angelegt sind. Über zwei Treppen kann man schließlich die 15 Meter hohe Plattform mit der Kreuzigungsgruppe erklimmen, von der aus sich ein besonders stimmungsvoller Blick auf die Wallfahrtskirche im Hintergrund bietet.

Bürgerreporter:in:

Helmut Weinl aus Neusäß

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