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Bargeldverbot eingeleitet – Welche Folgen hat die Bargeldabschaffung?

  • Bargeldverbot
  • Foto: Buchcover; © Finanzbuch Verlag
  • hochgeladen von Michael S.

Regierungen und Banken planen die Abschaffung des Bargeldes. Die Hauptargumente der Befürworter einer Bargeldabschaffung sind Kriminalitätsbekämpfung und Hygiene. Beide Argumente halten einer kritischen Betrachtung kaum stand.

Klar, mit Bargeld haben es das Organisierte Verbrechen, Steuerflüchtlinge, Schwarzarbeiter und Räuber leichter, illegal Geld einzunehmen. Doch in einer bargeldlosen Gesellschaft würde stattdessen die ohnehin stark zunehmende Cyberkriminalität weiter anwachsen. Auch dass Argument, Geldscheine seien Bakterienschleudern greift nur bedingt, denn das Display eines Smartphones, mit dem elektronisch bezahlt werden kann, ist aus hygienischer Perspektive keinen Deut besser.

Die Bargeldabschaffung wird bereits eingeleitet. In Skandinavien kann fast nur noch per Karte bezahlt werden. Bettler lassen in Schweden die Ausrede „Kein Kleingeld“ nicht mehr durchgehen, zücken einfach das Lesegerät für Kreditkarten. Dort wird die Bargeldabschaffung offensiv beworben. Ein Beispiel: Mastercard sponsert das ABBA-Museum, ABBA-Sänger Björn Ulvaeus macht sich im Gegenzug massiv und öffentlichkeitswirksam für die Abschaffung von Banknoten stark. In Italien dürfen nur noch Beträge bis 1000 Euro bar beglichen werden, Frankreich folgt im September 2015, während die Limits in anderen europäischen Ländern nur leicht höher sind. Das Geldabheben am Bankautomaten ist ebenfalls limitiert, 1500 Euro sind in Deutschland in der Regel das Tagesmaximum.

Welche Folgen hätte die Bargeldabschaffung?
Totale monetäre Überwachung und Kontrolle seitens Regierung, Banken und Kreditkartenunternehmen droht. Der Bürger wird schrittweise enteignet, kann sich in einer Welt ohne Bares nicht gegen Negativzinsen wehren. Bürger werden mangels finanzieller Alternative gezwungen, für die Misswirtschaft von Banken und Staaten aufzukommen. Diese könnten nicht nur Negativzinsen durchsetzen, sondern praktisch jede finanzielle Transaktion nach Belieben besteuern oder mit Gebühren belasten. Um den Menschen die Umstellung auf bargeldloses Bezahlen schmackhaft zu machen, dürften sich Transaktionsgebühren anfangs in Grenzen halten, doch ist das System einmal etabliert und das Bargeld abgeschafft, sitzen die Banken am längeren Hebel.

Die Wirtschaft würde durch die Bargeldabschaffung angekurbelt, da unsere Ausgaben für den Konsum höchstwahrscheinlich steigen. Denn Ausgaben sind in bar viel besser von uns selbst zu kontrollieren. Gehen die Scheine im Geldbeutel zur Neige, wissen wir ungefähr, was wir in einem bestimmten Zeitraum ausgegeben haben und können unsere Ausgaben drosseln. Bei Kartenzahlung bekommen wir einen Überblick über unsere Ausgaben erst über einen größeren Zeitraum ausgestellt.

Wer profitiert vom Bargeldverbot?
Ein positives Argument für ausgeklügeltes elektronisches Bezahlen, das sich beispielsweise „zu unserer Sicherheit“ mit Gesundheitsdaten kombinieren lässt: Alkoholiker könnten keinen Alkohol mehr kaufen, da sie als solche registriert sind und die Geldkarte die Bezahlung einer Flasche Hochprozentiges verweigert. Davon abgesehen sind es aber Wirtschaftsgiganten, Finanzdienstleister und der Staat, die von einer Bargeldabschaffung profitieren. „Verkaufsplattformen, Kartendienstleister, Banken und nicht zuletzt der Staat profitieren finanziell“ (S. 11), wissen Diplomkaufmann Dr. Ulrich Horstmann und VWL-Professor Dr. Gerald Mann. Diese Profiteure „[...] können enteignende Zwangsmaßnahmen elektronisch einleiten, steuern und überwachen“ (S.11), warnt das Duo. Gemeinsam haben sie mit „Bargeldverbot“ ein kleines Büchlein über die bevorstehende Bargeldabschaffung verfasst, das die wesentlichen inhaltlichen Gedankengänge dieses Artikels eingehender betrachtet. Der aufgeklärte Sparer, seiner Sparmöglichkeiten nahezu beraubt, muss sich ebenso wie jeder mündige Bürger angesichts dieses Szenarios fragen, was höher wiegt: Sicherheit oder Freiheit?

Titel: Bargeldverbot
Autoren: Ulrich Horstmann, Gerald Mann
Verlag: FinanzBuch Verlag
Infos: Taschenbuch, 128 Seiten, 1. Auflage 2015
ISBN: 978-3-89879-933-1

Banken schaffen Geld aus dem Nichts und kurbeln damit die Inflation an, denn unsere Währungen sind längst nicht mehr goldgedeckt. Diese und noch mehr Infos zum Thema Finanzen in „Die Wahrheit über Geld“.

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5 Kommentare

> "Aber vielleicht bleibt uns in absehbarer Zukunft nichts anderes mehr üblich.
Früher wurde der Lohn wöchentlich bar ausgezahlt, heute braucht man ein Konto"

Lohn bar auszahlen ist immer noch alltäglich.
Und nicht jeder hat oder bekommt ein Konto.

Ganz so einfach ist die Abschaffung des Bargeldes nicht, denn nur Euro-Banknoten sind - bis jetzt - das einzige unbeschränkte gesetzliche Zahlungsmittel:

»Als gesetzliches Zahlungsmittel bezeichnet man das Zahlungsmittel, das in einem Währungsraum aufgrund gesetzlicher Regelung von jedermann zur Tilgung einer Geldschuld akzeptiert werden muss. Im Euroraum ist Euro-Bargeld das gesetzliche Zahlungsmittel; nur die Zentralbanken des Eurosystems dürfen es in Umlauf bringen. In Deutschland sind auf Euro lautende Banknoten das einzige unbeschränkte gesetzliche Zahlungsmittel. Euro-Münzen sind beschränkte gesetzliche Zahlungsmittel, da niemand verpflichtet ist, mehr als 50 Münzen oder Münzen im Wert von über 200 Euro anzunehmen. Deutsche Euro-Gedenkmünzen sind im Inland gesetzliches Zahlungsmittel.« Quelle: Deutsche Bundesbank

»Banken schaffen Geld aus dem Nichts und kurbeln damit die Inflation an«

Inflation? Welche Inflation? Europa krebst in weiten Teilen dicht an einer Deflation rum, in machen Teilen herrscht offene Deflation! Und das hat mit dem Geldsystem wenig bis nichts zu tun.

»Der aufgeklärte Sparer, seiner Sparmöglichkeiten nahezu beraubt «

Der "aufgeklärte" Sparer sollte wissen, dass sein "Gespartes" nichts anderes als ein Darlehen an die Bank seines Vertrauens ist. Und wer für sein Darlehen Zinsen erwartet, der muss jemanden finden, der sich freiwillig verschuldet und bereit ist, diese Zinsen zu erwirtschaften.

Aber wo um Himmels willen sollen die Schuldner herkommen, wenn niemand auf dieser Welt mehr "Schuldner" sein will? Weil, wer Schulden hat "schuld ist". An was auch immer. Und wer predigt "Sparen ist gut" und "Schulden sind schlecht", tja, der hat halt nicht begriffen, dass die Guthaben der einen, die Schulden (Verbindlichkeiten) von anderen sind. Und das eine ist ohne das andere nicht zu haben. Jedenfalls nicht in unserem Wirtschaftssystem.

Ich bin gegen die Abschaffung des Bargeldes und will mich genauso wie Andreas nicht kontrollieren lassen.
Es geht auch darum, du möchtest über einen bestimmten Betrag deines Giro- oder Anlagekontos verfügen und der Regierung fällt dazu ein Nein ein.

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