6. Stück im Rahmen des Theater-Abos 2008/2009: Dantons Tod (Tickets zu gewinnen!)

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Die Deutschen und ihre nie realisierte Revolution – eine Haßliebe, das gilt für die Frz. Rev. 1789, den dt. Vormärz oder die unblutige Revolte 1989. Deshalb ist „Dantons Tod so wichtig für uns, heute. Der Deutsche Georg Büchner mit Faible für die Revolutionsideale liberté, egalité, fraternité, der nach Frankreich floh wegen der Kampfschriften „Friede den Hütten, Krieg den Palästen“ wurde mit dem Danton berühmt, eigentlich ein „Anti-Revolutionsdrama“ mit pessimistischem Schluss. Der Volksaufstand verselbständigt sich zum tödlichen Automatismus, den kein Danton, kein Robespierre aufhalten kann. „Die Revolution frisst ihre eigenen Kinder“ erkennt Danton. „Puppen sind wir, von unbekannten Gewalten am Draht gezogen“, konstatiert Danton. Der Blutrausch der Guillotine greift auf das Volk über, Hinrichtungen verkommen zum Massenspektakel jenseits hehrer Freiheitsideale.
Ciulli stellt ins Zentrum der Inszenierung den „Affenzirkus der Geschichte, die Revolution als Jahrmarktereignis einer frühen Massengesellschaft, die alles mitmacht, wenn sie nur spektakulär unterhalten wird. Politik als Schau(buden)prozess“. Die Kritik lobt, der Regisseur habe „den Text verknappt, das Personal halbiert, doch den Reichtum des Stücks bewahrt. Theater von höchster Konzentration, mit einem Ensemble von staunenswerter Einheitlichkeit.“ Eindrucksvoll ist Ciullis Finale. Er setzt gegen Dantons Resignation einen Hoffungsschimmer, ein Originalzitat. „Das Schlussbild wird man nicht so schnell vergessen. Da entwickelt der zur Tötungsmaschine umfunktionierte Theaterkarren einen Automatismus, der außer Kontrolle gerät. Das Geräusch des Fallbeils schwillt an zur Salve, wie aus einem MG. Dann öffnen sich noch einmal die Türen. Im milden Licht sitzen Danton und Robespierre und sprechen den Schluss aus „Leonce und Lena“, in dem Büchner ein märchenhaftes Utopia italienischer Couleur entwirft. Einen schöneren Traum hätte uns Ciulli nicht mit auf den Weg geben können“.
Tel. Anmeldung: 0821/4606-145

Was: Dantons Tod
Wann: Freitag, 24. April 2009, 20 Uhr, 10 Uhr für Schulen
Wo: Stadthalle Neusäß

Tickets gewinnen!
Wir verlosen 3 x 2 Karten für das Theaterstück "Dantons Tod". Schicken Sie uns eine E-Mail mit Ihrem Namen, Ihrer Telefonnummer und Ihrer Adresse an verlosung@myheimat.de Einsendeschluss ist der 15. April 2009. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen.

Bürgerreporter:in:

Kulturbüro Neusäß aus Neusäß

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