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Nils Nager, Paula Print und Co. - Mit welchen Tieren Zeitungen Themen für junge Leser aufbereiten

Zeitungen buhlen um die Gunst junger Leser. Denn insbesondere den Tageszeitungen bricht der Nachwuchs der Leserschaft weg. Rapide sinkende Abo- und Verkaufszahlen sprechen eine deutliche Sprache. Um potenzielle Zeitungsleser der nachkommenden Generationen ans Printmedium zu binden, produzieren viele lokale Tageszeitungen eigene Jugendseiten. Deren Inhalt ist thematisch meist saisonal vorhersehbar und banal. Besser klappt es bei den Lesern im Kindergarten- und Grundschulalter. Diese freuen sich auch noch, wenn ein Reporter von der Lokalzeitung mit dem kindgerechten Maskottchen kommt, das dann noch im Geschehen mitmischt und am nächsten Tag im Blatt vom Erlebnis mit den kleinen Menschen berichtet.

In vielen Fällen sind diese Maskottchen Tiere. Mehrere regionale Zeitungen wie z.B. die Augsburger Allgemeine hat mit Paula Print das Naheliegendste gewählt: Eine Zeitungsente. Volontäre erstellen häufig die Kinder- und Jugendseite der Tageszeitung und gehen mit der Plüschente auf Tour. Redakteure in Ausbildung, relativ eng in die Redaktion eingebundene freie Mitarbeiter oder Praktikanten besuchen Faschingsfeiern, Veranstaltungen in Kindergärten sowie Schulen mit Maskottchen im Gepäck. Sie nutzen die Gelegenheit, durch Präsenz vor Ort und die daraus entstehende Freude der Kinder, für die der Besuch von Paula Print häufig wirklich einen Höhepunkt im Alltag darstellt, um die Leser-Blatt-Bindung schon von klein auf zu erhöhen. Auch das Main-Echo arbeitet mit Paula Print. Auf seiner Website main-netz.de können sich Kinder mit einem simplen Pfeiltasten-Spiel direkt mit der Ente beschäftigen und sie vor Bienenstichen bewahren.

Biber, Schwein und Giraffe für junge Leser im Einsatz

Noch glücklicher darf sich schätzen, wer ein individuelles Maskottchen ins Rennen schickt. Nils Nager ist so ein Unikat. Die Rheinpfalz leistet sich den menschengroßen Biber. Anders als im Fall Paula Print, wo ein Journalist die Ente zur Berichterstattung unter den Arm klemmt, steckt er im Fall von Nils Nager in einem Ganzkörperkostüm. Regelmäßig vor Ort ist der - zugegeben nicht allzu hübsche - Biber mit den Hasenzähnen bei der nach ihm benannten Nils-Nager-Kinderolympiade, die vom Marketing-Verein Ludwigshafen durchgeführt werden. Auch im Rahmen von Videos ist er aktiv. So zeigt er online auf, was während des Urlaubs mit dem Zeitungsabo passiert.

„Die Harke“, die Alfelder Zeitung und der Tägliche Anzeiger Holzminden schicken mit Klaro und Safaro pro Woche eine Kinderseite ins Rennen. Mit Schwein Klaro und Giraffe Safaro werden aktuelle Themen aus Politik, Wirtschaft, Wissenschaft uns Sport kindgerecht aufbereitet. Dazu gibt’s Rätsel. Alle drei Blätter beziehen ihren Mantel von der Hannoverschen Allgemeinen Zeitung (HAZ). Vom Angebot „Klaro und Safaro“ kapselt sich die Hildesheimer Allgemeine, ebenfalls im HAZ-Verbund, mit einer eigenen Kinderseite (HAZKids), die auf Online-Videos setzt, ab.

Jugendredaktionen haben online Nachholbedarf

Die Lüdenscheider Nachrichten und vier weitere Blätter des Märkischen Zeitungsverlages arbeiten dagegen mit dem Bär Konrad. Online ist das Maskottchen, das früher Puck hieß, noch nicht zu finden. „Die Seite wird noch abweichend von der Tageszeitung mit QuarkXPress gestaltet. Daran liegt es wohl hauptsächlich, so weit ich weiß“, gibt Kinderseiten-Betreuerin Hildegard Goor-Schotten Auskunft darüber. Dafür schafft es Konrad zweimal pro Woche, mittwochs und samstags, ins Altenaer Kreisblatt, den Allgemeinen Anzeiger, den Süderländer Volksfreund, die Meinerzhagener Zeitung und natürlich die Lüdenscheider Nachrichten. Eine höhere Frequenz im Print kann Hund Einstein aufweisen. Das Maskottchen der Kinderseite der Frankenpost findet täglich seinen Weg ins Blatt. Die Themenauswahl für die Kinderseite und das monatlich erscheinende Kindermagazin trifft ein Redakteur. Hund Einstein ist auch online auf der Kinderseite präsent, die Artikel haben dort allerdings kaum lokalen Bezug.

Viele Jugendseiten wurden erst in den 1990er Jahren ins Leben gerufen. Sie fristen größtenteils ein eher stiefmütterliches Dasein im Schatten von Lokalpolitik, Kultur und Sport. Mit viel Lokalkolorit und innovativen Themen. Beiträge, die nicht nur die Ergebnisse einer oberflächlichen Onlinerecherche wiedergeben, sondern sich tiefer und vor Ort mit der Materie befassen, diese in jugendgerechter Sprache an die Zielgruppe bringen und dabei alle zur Verfügung stehenden Kanäle und Präsentationsformen eines Zeitungshauses nutzt. Vor allem im Internet tauchen Jugendthemen samt Maskottchen in vielen Fällen wie Bär Konrad gar nicht auf. Dabei können gerade im Netz junge Leser gewonnen werden. Der Trend geht weg vom Papier hin zu Online und Mobile. Wenn es schon immer schwieriger wird, Nachwuchsabonnenten für das Muttermedium zu begeistern, dann sollten Tageszeitungen doch dort präsent sein, wo der Kampf um die Kids noch nicht verloren ist – im World Wide Web!

Einen Überblick über Kinder- und Jugendseiten deutscher Tageszeitungen liefert der Bundesverband Deutscher Zeitungsverleger.

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