„Großraumdichten“ bereichern den Neusässer Poetry Slam

Dezibelmessgerät ermittelt Thomas Laschyk als Sieger.
Acht Autoren kämpften am Samstag auf der Bühne des Jugendkulturhaus Stereoton um Ruhm, Ehre und eine Flasche Prosecco. Der 16-jährige Thomas Laschyk gewann mit durchdachten Wortspielen den Wettbewerb. Als Gast außer Konkurrenz zog Pauline Füg mit ihren nachdenklichen und intensiv vorgetragenen Texten, begleitet von atmosphärischen Synthesizer-Klängen ihres Partners Ludwig Berger, die Aufmerksamkeit des Publikums auf sich.
Die Veranstalter haben den zweiten Neusässer Poetry Slam weiterentwickelt und mit neuen Elementen wie dem Abstimmungsmodus experimentiert. In zwei Viererblöcken traten die vorwiegend jugendlichen Texteschreiber im liebevoll dekorierten Stereoton gegeneinander an. Das Publikum erkor die beiden Blocksieger in einem ungewöhnlichen Abstimmungsverfahren – der Favorit jedes einzelnen Besuchers bekam in der Pause eine Kastanie in seine Schüssel. Die meisten Kastanien im ersten Block sicherte sich die 15-jährige „Nero“, die Hänsel und Gretel in das Zeitalter des Hip Hops transferierte. Im Finale musste sie sich gegen Thomas Laschyk geschlagen geben. Sein Text „Früher war ich eitel, heute weiß ich, dass ich klug bin“, bescherte ihm den Einzug in die Endausscheidung. Dort war der Applaus entscheidend, um den Preis mitzunehmen. Ein Messgerät ermittelte den 16-jährigen Schüler mit über 100 Dezibel gegenüber 90,5 Dezibel als Sieger. Den Prosecco teilte der Gewinner mit allen anderen Poeten, die den Mut hatten, ihre Texte vorzutragen.
Beeindruckt waren die Zuhörer jedoch nicht nur von den jungen Finalisten, sondern auch von „Großraumdichten“. Die musikalischen Effekte von Ludwig Berger verliehen den bewegenden Texten der jungen Wortkünstlerin Pauline Füg eine noch stärkere Wirkung. Von Gedichten über Kurzgeschichten bis hin zu Rap waren bei dem modernen Dichterwettstreit nahezu alle Facetten vertreten, die ein Poetry Slam zulässt. Markus Bzduch, Leiter des Stereotons, zieht trotz einer geringen Zuschauerzahl ein positives Resümee. „Wir finden es toll, den Jugendlichen auch mal eine Abwechslung zu Rock-Konzerten bieten zu können“, so Bzduch. Er und seine Mitarbeiter seien immer aufgeschlossen, wenn Jugendliche das Stereoton für eine Veranstaltung wie einen Poetry Slam oder ein Theaterstück nutzen wollen.

Bürgerreporter:in:

Michael S. aus Neusäß

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