Bei Oliver Rohrbeck darf es in der Lauscherlounge skurril sein

Was macht eigentlich die Stimme von Justus Jonas? Oliver Rohrbeck zählt zu den bekanntesten und populärsten Sprechern in Deutschland. Immer noch haucht der dem Anführer der „Drei Fragezeichen“ für das Label „Europa“ Leben ein. Doch seine Stimme mit dem hohen Wiedererkennungswert leiht er seit 2003 hauptsächlich Produktionen der Lauscherlounge.

Mit Hörinszenierungen und Live-Lesungen in Berlin machte sich die Lauscherlounge einen Namen. Die eigene Veranstaltung „Trek nach Westens“ zeichneten die Macher sogar auf – der Startschuss für den Firmenzweig Lauscherlounge Records. Die Liste der im Online-Shop als mp3 oder CD erhältlichen Hörbuch- und verstärkt Hörspiel-Eigenproduktion sowie Live-Aufzeichnungen und Tonträger inszenierter Lesungen ist inzwischen beachtlich. Inhaber Oliver Rohrbeck wird bei der Produktion in zahlreichen Funktionen selbst aktiv, vertont natürlich weiterhin kräftig. Dabei pickt er sich gerne auch skurrile Stoffe heraus.

In „Amberville“ von Tim Davys erzählt er einen Krimi aus der Perspektive unterschiedlicher Stofftiere, die gänzlich verschiedene Eigenschaften haben, was Rohrbeck exzellent mittels Sprache und Stimme transportiert. Ebenso bizarr: Ein Vampir und ein fetter Werwolf bekommen es im Fantasyhorror „Diner des Grauens“ von A. Lee Martinez mit Zombie-Kühen und singenden Yuccapalmen zu tun. Mit „Die Messerkönigin“ – einer Kurzgeschichtensammlung von Neil Gaiman – hat die Lauscherlounge ein weiteres Kuriosum im Portfolio. Rohrbeck bietet diesen „Reigen aus Komik und Drama“ (Verlagsbeschreibung) als inszenierte, musikalisch untermalte Lesung, unterstützt von sechs Musikern und Komponisten an und verleiht den Texten dadurch eine interessante Note, die insbesondere bei der längsten und abschließenden Hollywood-Geschichte im Gedächtnis bleibt.

Hörgenuss mit den Stimmen von Leonardo DiCaprio, Peter Shaw und Bob Andrews

Auch verfilmtes Material wie den von Dennis Lehane verfassten und von Martin Scorcese verfilmten Psychothriller „Shutter Island“ mit Leonardo DiCaprio gibt’s auf die Ohren. Dessen deutsche Synchronstimme Gerrit Schmidt-Foß hat zwar schon für die Lauscherlounge gearbeitet, war aber nicht bei der Hörversion von „Shutter Island“ dabei. Weitere namhafte Synchronsprecher und Schauspieler wie Tobias Kluckert, Tetje Mierendorf (beide „Richard Diamond“), Katja Riemann („Die Vögel“), Tom Schilling („übernacht“), David Nathan (u.a. „Die Prinzessin“) oder Hörspielautor- und Regisseur Ivar Leon Menger (u.a. „Die Prinzessin“) haben bei Lauscherlounge-Projekten mitgewirkt oder tun dies regelmäßig.

Drei Hörspielserien für unterschiedliche Zielgruppen wachsen stetig: „Dodo“ für Kinder, „Richard Diamond“ für Detektivfans und „Drei Mann in einem Boot“ für klassische Hörspielfans, die die Stimmen „Die drei ???“ bei der Vertonung eines anderen Stoffs vereint hören möchte. Im Prinzip macht Rohrbeck daraus sogar ein bisschen „Drei Fragezeichen in einem Boot“, denn Jens Wawrczeck (alias Peter Shaw) und Andreas Fröhlich (alias Bob Andrews) sind mit von der Partie. Bei den von der Lauscherlounge veranstalteten Record Release Partys zu neuen Hörspielen der Erfolgsserie „Die drei ???“ sind die beiden Weggefährten nach Angaben des Veranstalters allerdings sehr selten dabei. Derzeit konzentriert sich die Lauscherlounge allerdings gerade auf solche Events, feilt am Open-Air-Programm.