Bildungsstreik in Haidhausen: 400 Schüler demonstrieren für bessere Bildung

Was vom Streik übrig blieb: Im Schnee liegt die Sonderausgabe des Studentenblattes "Kontra!". Am Tag nach dem Streik hatte sich ein Hund darauf verewigt.
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  • Was vom Streik übrig blieb: Im Schnee liegt die Sonderausgabe des Studentenblattes "Kontra!". Am Tag nach dem Streik hatte sich ein Hund darauf verewigt.
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Mehr als 400 Schüler und Studenten sind am Mittwoch, 1. Dezember, auf die Straße gegangen. Was sie forderten: Mehr Geld für Bildung, mehr Lehrer und eine Reform des des G8, des achtjährigen Gymnasiums.

Sie hatten sich den kältesten 1. Dezember seit 150 Jahren ausgesucht. Doch die eisigen Temperaturen hielten die Sprecher der Schülerdemo am Orleansplatz nicht davon ab, flammende Reden zu halten. "Diese ernsten Verhältnisse kotzen uns an", und: "wir leiden am Konkurrenzkampf in diesem kapitalistischen System", brüllte ein Mitarbeiter des Studentenmagazins "Tacheles" ins Mikrofon.

Die etwa 400 Schüler und Studenten antworteten mit Trillerpfeifen und Vuvuzuela-Tröten auf die Schlachtrufe der Redner. Viele schwenkten Verdi-Fahnen, einige hatten Transparente gemalt. Dabei riskierten die jungen Demonstranten beim "Bildungsstreik 2010" allerdings Sanktionen durch ihre Lehrer, welche die Teilnahme an der Demo offenbar nicht so gerne sehen. "Wir bekommen sicher Verweise, das ist mir aber egal", sagte ein Berufsschüler für Fertigungstechnik.

Neben saloppen Hippie-Parolen hatten die Redner allerdings auch handfeste Forderungen. In der Hauptkritik stand das mehrgliedrige Schulsystem. "Wir fordern eine Schule für alle. Wir haben diese Schule schon. Sie dauert vier Jahre und heißt Grundschule. Warum diese nicht ausbauen", stellte ein Lehramtsstudent zur Debatte. Ferner beklagten die Schüler ein "Bildungssystem, das von der Wirtschaft bestimmt sei", allgemein zu wenig Geld für die Schulen sowie einen allgemeinen Lehrermangel.

Unter die Demonstranten hatte sich als einziger Politiker SPD-Landtagsabgeordneter Hans-Ulrich Pfaffmann gemischt. "G8 ist gescheitert, wir müssen mehr in die Bildung investieren", sagte der Vorsitzende des Ausschusses für Bildung.

Christoph Maier

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Christoph Maier aus München

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