Die zweite Expedition zum Baggersee: Das erste Ziel ist der Weg…

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Waldperlach, 26.5.2011: Hatte den Bericht bereits am Donnerstag Nachmittag geschrieben, aber am Abend – Stunden vor dem täglichen Backup – durch Blitzschlag wieder verloren. Also schreib ich das ganze noch mal:

Am Vormittag hatte ich – wie so oft – Vögel fotografiert. Darunter mehrere Mauersegler, die aber viel zu weit weg waren, um durch das Miniobjektiv meiner Kamera noch brauchbare Bilder zu liefern. Da heute Spitzenwetter war, blauer Himmel, einige Quellwolken, beschloss ich, zum Baggersee zu fahren und dort weitere Fotos zu schießen. Außerdem war es fast unangenehm schwül heiß, weshalb mir jeder Grund willkommen war, meine Arbeit – die Steuererklärung für 2010 (Ächts!) – ein paar Stunden hinauszuschieben.

Also hab ich mich um 1205 auf mein Fahrrad geschwungen und bin zum Baggersee geradelt. Der liegt in der Kiesgrube Roth, der ehemaligen Kiesgrube, denn sie wird seit rund 30 Jahren nicht mehr bewirtschaftet, mitten im Truderinger Wald. Durch den führt der Friedrich Panzer Weg, und dort gibt es einen gut versteckten, aber mit einem Schild gekennzeichneten schmalen Kiesweg hinunter in die Kiesgrube. Das Schild selbst – ich weis nicht, ob es original aus der Zeit des Kiesabbaus stammt, oder eine Nachbildung im Stil der Zeit ist – erinnert mich immer an eine Szene aus Carl Amerys „Der Untergang der Stadt Passau“. Aber ich lach nicht ganz so hemmungslos, wenn ich an dem Schild vorbei komme. Nur aus dem selben – oder zumindest vergleichbarem – Grund...

Oben am Weg, von der Straße aus kaum zu sehen, hab ich dann mein Fahrrad geparkt, bin über das Stahlseil gestiegen, das vermutlich seit Gründung der Kiesgrube um sie herum läuft und bin den steilen Kiesweg nach unten geklettert. Es gibt dort eine Abzeigung nach Westen, die vorbei am Südufer des Sees weiter in die Kiesgrube hinein führt. Mein Ziel war jedoch – wie bereits bei der ersten Expedition vor einem Monat – das Ostufer um von dort aus weiter zum Nordufer zu gehen.

Der Abstieg ist nicht weiter schwer, und man kann auf beiden Seiten des Hohlwegs eine sehr abwechslungsreiche Vegetation beobachten. Dazu kommt der Gesang der Vögel. Der erste, der mir auf halben Weg nach unten auffiel, war ein Zilpzalp. Ich blieb stehen, suchte in der Richtung, aus der sein Ruf kam, konnte ihn aber nicht entdecken. Vermutlich saß er bewegungslos auf einem Ast, dann hab ich eh keine Chanze, einen derart kleinen und unauffälligen Vogel zu erkennen.

Unten, auf einer Art Plateau rund 3 bis 5 Meter über dem See angekommen, wurde der Duft von Wald noch wesentlich intensiver als oben. Dazu kam noch ganz schwach der Geruch von Wasser, aber bis dorthin lag noch ein – zumindest für mich – langer Fußmarsch von mindestens 100 Meter vor mir.

Ich ging den Kiesweg – der speziell für Besucher angelegt wurde – weiter nach Norden, fotografierte dabei den Mischwald rechts und links des Weges, warf einen Blick zurück zum kaum noch zu sehenden Abstieg und kam schließlich an die Stelle, an der ich bei der ersten Expedition eine alte Feuerstelle und einige leere Bierflaschen gefunden hatte.

Die Feuerstelle war inzwischen von der Natur zurück erobert worden die Bierflaschen waren verschwunden. Anscheinend wird hier tatsächlich regelmäßig aufgeräumt. Nur wer das macht? Ich hab es bisher noch nicht herausgefunden. Jedenfalls hätte ich keine Plastiktüte mitnehmen brauchen, denn es lag kein Müll herum. Es war sogar auffällig sauber, fast so, als währen hier nie Menschen gewesen.

Misstrauisch schnupperte ich noch einmal etwas gründlicher, konnte aber keinen Geruch von vor sich hingammelnden Papier oder Plastik wahrnehmen. Dafür war der See jetzt überdeutlich zu riechen…

Wird fortgesetzt...

Bürgerreporter:in:

B Göpfert aus München

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