Anton, Teil 8 (Der Apfelbaum)

Reflektionen in den Augen
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  • hochgeladen von B Göpfert

Mein Garten ist nach hinten mit einer zwei Meter hohen Mauer abgeschlossen. Bis in die 80er Jahre hinein sollte sie den Dreck der dahinter liegenden Kohlenhandlung abhalten, was auch leidlich gut funktionierte. Mitte der 90er wurden die Baracken und Lagerhallen dann abgerissen, und als Anton knapp ein Jahr alt war, entstand dort eine Großbaustelle mit zwei Mehrfamilienhäusern. Dort befand sich auch der im vorigen Artikel erwähnte Baukran.

Auf seinen allabendlichen Streifzügen musste Anton natürlich auch die Baustelle inspizieren. Um sicher zu sein, dass dort nicht gearbeitet wurde – Anton mochte den Lärm und die Hektik nicht – stieg er vorher immer auf einen Apfelbaum, der knapp vor der Mauer stand, und dort immer noch steht, und beobachtete erst einmal die Umgebung.

Natürlich war ich auch hier meistens mit dabei, fotografierte und wartete, bis Anton über die Mauer sprang und seinen Rundgang alleine fortsetzte. Auf einem der Bilder blickte Anton noch einmal in den Garten, bevor er sich der Baustelle zuwendete, und in seinen Augen spiegelte sich die Wiese und mein Haus.

In den CSI Filmen könnte man jetzt die Reflektion so weit vergrößern, dass man das alles erkennen könnte. Nur – im realen Leben sind es eben nur wenige Pixel. Vor ein paar Jahren habe ich deshalb einmal ausgerechnet, welche technische Daten die Handykameras in diesen Filmen haben müssen: Die Auflösung sollte bei etwa 1 Terapixel liegen und der Objektivdurchmesser bei knapp 30 Zentimetern. Seit dem heißen die Filme bei mir “Terapixelkamerafilme”.

Bürgerreporter:in:

B Göpfert aus München

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