Anton, Teil 112 (Eine Spur)

Die Spur führte unter den Ranunkelstrauch...
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Der Komposthaufen an der Gartenmauer, neben der Weide und einem Ranunkelstrauch war eigentlich keiner von Antons bevorzugten Aufenthaltsorten. Am 26. April 2000 interessierte er sich jedoch auf einmal sehr dafür.

Ich blieb zuerst auf Abstand, weil ich den Geruch in der Ecke nicht besonders mag, aber als Antons Körpersprache ganz deutlich zeigte, dass er etwas untersuchte, das er nicht kannte, wurde ich doch neugierig und sah mir das näher an.

Anton hatte anscheinend eine Spur gefunden, die vom Komposthaufen weg unter den Ranunkelstrauch führte. Ich konnte das natürlich nicht riechen, vermutlich selbst dann nicht, wenn der Kompostgeruch nicht alles andere übertönt hätte. So blieb mir nichts anderes übrig, als Anton zuzusehen, wie er die Spur unter dem Ranunkelstrauch untersuchte, schließlich bis hinter eine ausgemusterte Dachplatte verfolgte und dort anscheinend verlor.

Dann sah ich mir den Komposthaufen näher an. Vielleicht konnte ich ja irgend einen Hinweis finden. Der Haufen war in einem Behälter aus Kunststoffrohren untergebracht, die wie eine Blockhütte gestapelt und in den Ecken verschraubt waren. Dadurch erhielt der Kompost von allen Seiten Luft, konnte zu Humus werden, den man einfach unten herauszuschaufeln brauchte. Neues Material in Form von Küchenabfällen kippte man einfach oben auf den Haufen.

Und in der weichen Erde unten am Auslas entdeckte ich dann die Spur: Kleine Pfotenabdrücke. Nicht tief, und deutlich kleiner als von einer Katze. Ich beugte mich weit hinunter, um sie genau sehen zu können, was Anton natürlich sofort bemerkte. Also begutachteten wir die Spur zu zweit.

Aber dieses mal war ich Anton gegenüber eindeutig im Vorteil: Ich hatte ein Buch, in dem verschiedene Spuren von Tieren abgebildet waren, und einige davon hatte ich mir sehr genau gemerkt. Die hier waren von einem Marder!

Was Anton ein paar Tage danach aber selbst herausfand. Er traf in einer Nacht auf einen Marder, und tobte von da an mit mehreren Mardern zusammen durch die Gärten. Ich bin nicht sicher, ob er die Marder gejagt hat, oder ob er sie als willkommene Spielgefährten ansah. Verletzungen hatte er jedenfalls keine. Auch nicht an den Tagen, an denen ich ihn in den Nächten zuvor mit den Mardern herumtoben gehört hatte.

Bürgerreporter:in:

B Göpfert aus München

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