Literaturrätsel im September : auf den Hund gekommen

2Bilder

Von dem Natur- und Reiseschriftsteller Edward Hoagland stammt dieses Zitat.: "Freude an einem Hund haben Sie erst, wenn Sie nicht versuchen, aus ihm einen halben Menschen zu machen. Ziehen Sie statt dessen doch einmal die Möglichkeit in Betracht, selbst zu einem halben Hund zu werden." Ob die Autoren der Romane, aus denen die folgenden Absätze stammen, ähnlich dachten?

Um welche Romane handelt es sich? Achtung: es geht nicht unbedingt nur um Schoßhunde.

A. Ich sprang auf, meine zitternde Hand umklammerte den Griff der Pistole, aber ich konnte nicht schießen, denn mein Verstand war gelähmt vom Anblick des grausigen Geschöpfes, das aus dem Nebel hervorgesprungen kam. Es war ein Hund, ein riesiger pechschwarzer Hund, aber ein Hund, wie ihn noch keines Menschen Auge gesehen hat. Feuer sprühte aus seinem offenen Rachen, die Augen glühten, Lefzen und Wamme waren von hellem Glast umloht. Ein Wahnsinniger konnte sich in seinen Träumen kein wilderes, grausigeres Untier ausmalen. Wie eine Ausgeburt der Hölle brach die Bestie aus dem Nebel hervor.

B. Ja, hätte das verdammte Vieh ihn nur nicht angesehen! Da würde er ein rasches Ende gemacht und sich und dem Hunde viel Pein erspart haben. Aber so geht's nicht! Wer könnte ein Geschöpf niederknallen, das einen so ansieht? Herr Hopp murmelt ein halbes Dutzend Flüche zwischen den Zähnen, einer gotteslästerlicher als der andre, hängt die Flinte wieder um, nimmt dem Raubschützen noch die jungen Hasen ab und geht.
Der Hund folgte ihm mit den Augen, bis er zwischen den Bäumen verschwunden war, stand dann auf, und sein mark- und beinerschütterndes Wehgeheul durchdrang den Wald. Ein paarmal drehte er sich im Kreise und setzte sich wieder aufrecht neben den Toten hin.

C. Nora führte Einstein zu den Scrabble-Steinen. Sie nahm seinen Kopf in die Hände, schaute ihm gerade in die Augen und sagte leise: "Okay, Pelzgesicht. Jetzt wollen wir Dr. Jim beweisen, dass du nicht bloß ein armseliges Labortier bist, das für die Krebsforschung eingesetzt war. Jetzt wollen wir ihm zeigen, was du wirklich bist und weshalb diese bösen Menschen dich wirklich zurückhaben wollen." [...]Sichtlich nervös und beunruhigt sagte Travis: "Wer stellt die erste Frage?" "Ich", sagte Nora, ohne zu zögern, und fragte, zu Einstein gewendet: "Wie geht's der Fidel?" [...] Einstein blinzelte die Buchstaben an, blinzelte wieder, zu ihr gewendet, beschnüffelte die Buchstaben, und gerade als sie anfing, eisige Angst zu verspüren, begann er Steine auszuwählen und sie mit der Nase herumzuschieben: FIDEL BESSER. [...] "Jetzt soll mich doch der Teufel holen", sagte Jim Keene.

D. Unter ihrem Fenster warf C. sich gegen den Wagen. Und noch einmal. Und noch einmal. Die Tür war schon stark nach innen gebeult. Immer wenn die 200 Pfund des Hundes auf den Wagen trafen, wiegte er sich auf den Federn. Jedes Mal hörte sie den schweren Aufprall, und jedes Mal glaubte sie, dass er tot sein müsse, wenigstens bewusstlos. Und jedes Mal lief er in Richtung auf das Haus davon, wirbelte herum und griff erneut an. C.'s Gesicht war eine Maske von Blut und zottigem Fell, aus dem seine Augen, früher freundlich und sanft und braun, in dumpfer Wut hervor glotzten.

E. Den Hund angehend, der Perceval hieß (was englisch auszusprechen war) und meistens Percy gerufen wurde, so war dieses Tier von einer Erregbarkeit, einer Leidenschaft des Wesens, die jeder Beschreibung spottete. Innerhalb des Hotels gab er keinen Grund zu klagen, sondern lag in vornehmen Posen auf einem kleinen Teppich vor den Spoelmannschen Gemächern. Aber bei jedem Ausgang unterlag er Anfällen von Kopflosigkeit, die allgemeines Aufsehen und Befremden, ja, mehr als einmal wirkliche Verkehrsstörungen hervorriefen. In weitem Abstande gefolgt von einem Schwarm einheimischer Hunde, gemeiner Köter, die, durch sein Benehmen in Aufruhr versetzt, mit schimpfendem Gekläff hinter ihm drein preschten und um die er sich übrigens nicht im geringsten kümmerte, flog er, die Nase mit Schaum bespritzt und mit wild klagendem Gebell durch die Straßen, führte wütende Kreiseltänze vor den Tramwagen auf, brachte Droschkenpferde zu Fall und stürzte zweimal den Kuchenstand der Witwe Klaaßen am Rathaus mit solcher Heftigkeit über den Haufen, dass das süße Gebäck über den halben Marktplatz rollte.

1. Brandzeichen. Von Dean R. Koontz.
2. Cujo. Von Stephen King.
3. Krambambuli. Von Marie von Ebner-Eschenbach.
4. Königliche Hoheit. Von Thomas Mann
5. Der Hund von Baskerville. Von Sir Arthur Conan Doyle.

Bürgerreporter:in:

Ingrid Wittich aus Mücke

following

Sie möchten diesem Profil folgen?

Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.

9 folgen diesem Profil

4 Kommentare

online discussion

Sie möchten kommentieren?

Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.

add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.