Unwort des Jahres 2015: "Gutmensch"

Das Unwort des Jahres ist gekürt. Die Jury wählte das Wort „Gutmensch“. Ebenfalls gerügt die Begriffe „Hausaufgaben“ (im Zusammenhang mit Griechenland) und „Verschwulung“. Die Aktion „Unwort des Jahres“ benennt jedes Jahr einen Begriff oder eine Formulierung im Bereich der politischen Kommunikation, die gegen sachliche Angemessenheit oder Humanität verstoßen.

Die Jury besteht aus den vier Sprachwissenschaftler_innen Prof. Dr. Nina Janich, Dr. Kersten Sven Roth, Prof. Dr. Jürgen Schiewe, Prof. Dr. Martin Wengeler und dem Journalisten Stephan Hebel und wurde dieses Jahr durch den Kabarettisten Georg Schramm ergänzt (Hier ein Interview mit Georg Schramm in der Frankfurter Rundschau).

Unwort des Jahres 2015: „Gutmensch“

Die Jury führt als Begründung für ihre Entscheidung an:

»Das Wort „ Gutmensch “ ist zwar bereits seit langem im Gebrauch und wurde auch 2011 schon einmal von der Jury als ein zweites Unwort gewählt, doch ist es im Zusammenhang mit dem Flüchtlingsthema im letzten Jahr besonders prominent geworden.

Als „Gutmenschen“ wurden 2015 insbesondere auch diejenigen beschimpft, die sich ehrenamtlich in der Flüchtlingshilfe engagieren oder die sich gegen Angriffe auf Flüchtlingsheime stellen. Mit dem Vorwurf „Gutmensch“, „Gutbürger“ oder „Gutmenschentum“ werden Toleranz und Hilfsbereitschaft pauschal als naiv, dumm oder weltfremdes Helfersyndrom diffamiert.

Der Ausdruck „Gutmensch“ floriert dabei nicht mehr nur im rechtspopulistischen Lager als Kampfbegriff, sondern wird auch hier und dort auch schon von Journalisten in Leitmedien verwendet. Die Verwendung dieses Ausdrucks verhindert somit einen demokratischen Austausch von Sachargumenten. Im gleichen Zusammenhang sind auch die ebenfalls eingesandten Wörter „Gesinnungsterror“ und „Empörungsindustrie“ zu kritisieren“.«

Website "Sprachkritische Aktion »Unwort des Jahres«"
Grundsätze der Aktion nachlesen.

Irgendwie kann ich mir ein Schmunzeln nicht verkneifen.

Bürgerreporter:in:

Hajo Zeller aus Marburg

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