Zaungucker

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Im Rahmen der Aktion Zaungucker hatte auch die Familie Peil aus Wittelsberg ihren Garten für die Öffentlichkeit geöffnet.
Hier schon mal ein paar Fotos.

Und hier habe ich einmal einen passenden Text geschrieben.
Zaungucker kamen auch am Sonntag in Wittelsberg voll auf ihre Kosten.

„Mein Garten ist ein Geschenk, das ich immer weiter auspacke – täglich sehe ich in ihm etwas Neues“, ist auf der ersten Seite des Gästebuches von Ehepaar Edith und Erich Peil zu lesen, das auf einem kleinen Kaffeehaustischchen, in einer Ruhezone des Gartens ausgelegt war. Diesen Eindruck hatten auch die zahlreichen Besucher, die im Rahmen der „Zaunguckeraktion“ den Weg nach Wittelsberg gefunden hatten. Bei den liebevoll, anerkennend und lobend geschriebenen Beiträgen ist die Begeisterung der Besucher förmlich zu spüren. Den Autokennzeichen nach, die vor dem Haus in der Hessenstraße geparkt waren, konnte man die Herkunft der Besucher ablesen. Außer aus dem Landkreis Marburg-Biedenkopf hatten auch viele Gartenfreunde aus den Kreisen Gießen und Vogelsberg ja sogar aus dem Raum Kassel den Weg nach Wittelsberg gefunden. Gleich am Ortseingang, von Heskem herkommend, unterhalb des Basaltkegels mit der Wittelsberger Warte und dem Kirchengebäude, hat sich die Familie Peil ein kleines Gartenparadies geschaffen. Schon der mit einer Rosenpracht bepflanzte Eingangsbereich lässt in etwa erahnen was man hinter dem Torbogen mit dem Schild „Herzlich Willkommen im Rosengarten“ erwarten darf. Auf gut 1800 m2 haben die Peils ca. 300 Rosenstöcke in den verschiedensten Farben und Duftrichtungen angepflanzt, die alle in voller Blühte stehen. Da war es immer wieder zu beobachten wie die Besucher einen Riechtest durchführten, bei einer besonderen Rose sogar zweimal, um dann die Frage nach Art und Herkunft zu stellen. „So viele Fragen, wie an den letzten beiden Tagen, habe ich ja noch nie beantworten müssen“, sagt Edith Peil und gibt dann Auskunft. Es handele sich hier um einen mit „Historische Rose“ bezeichneten Rosenstock der, im Gegensatz zu den Rosen mit nachwachsenden Blüten, im Jahreslauf nur einmal aufblüht und dann wieder ein Jahr lang Ruhe hat. Der Duft wird also, in der kurzen Zeit der Blühte, intensiv abgegeben. Beim Eintritt in den Garten fällt der Blick zunächst auf ein 5 x 10 m großes Schwimmbecken das mit südländischer Bepflanzung und einigen Skulpturen umgeben ist. Kleine Schildchen geben Auskunft über die Bepflanzung. Callistemon Citrinus (Schönfaden), Mimose, Cestrum (Hammerstrauch), Punica (Granatapfelbaum), Plumbago auriculata (Bleiwurtz) und Ficus (Feigenbaum) weisen auf den mediterranen Bereich des Gartens hin. Zwischendurch sind immer wieder Rosen angeordnet mit Namen wie Marie Curie, Shalom, Super Dorothy oder Lucia (Lichtkönigin). Über eine Ruhezone mit Pavillon gelangt man in den schattigen Bereich mit Callicarpa (Schönfrucht / Liebesperlenstrauch), Iris, Rhododendren, Funkien und weiteren Bodengewächsen. Schattenspender ist ein großer weitausladender Catalper, der auch Trompetenbaum genannt wird. Hier hat sich das Ehepaar Peil auch ein kleines Gartenhaus mit Wohnbereich hingestellt, in dem sie im Sommer ihre Urlaube verbringen. Zwischen Garten- und Wohnhaus ist ein Gartenteich mit Springbrunnen, kleiner Holzbogenbrücke und passender Teichbepflanzung angeordnet. Der ganze Garten ist ja schon eine Besonderheit, fragt man aber nach etwas ganz Besonderem nach so wird auf eine Magnolie verwiesen die normalerweise nur im Frühjahr blüht. Im Garten Peil blüht sie den ganzen Sommer und keiner weiß warum. Ob´s am grünen Daumen von Edith und erwin liegt? Stellvertretend für die vielen Zaungucker schilderten Waltraud Schmidt aus Leidenhofen und das Ehepaar Rosmarie und Kurt Kliem aus Beltershausen ihre Eindrücke. Waltraud Schmidt war von der ganzen Gartenanlage begeistert, fand aber besonders die eingerichteten Ruhezonen als sehr gelungen. „Hier kann man sich einfach mal hinsetzen, abschalten und den lieben Gott einen guten Mann sein lassen.“ Tipps zur richtigen Rosenpflege hat sie auch gleich mitbekommen. „Im Herbst werden die Rosen auf drei bis fünf Augen, gezählt ab Oberkante Wurzelstock, zurück geschnitten“ erläutert ihr Edith Peil. Das Ehepaar Kliem hat selbst einen großen Garten und sich bei der Zaungucker Aktion viele Anregungen zur möglichen Gartengestaltung geholt. Beim Garten der Familie Peil seien die verschiedenen Gartenräume gut zu erkennen, die beim Rundgang immer wieder neue Überraschungen böten und durch die Pflanzenvielfalt neue Sichtweisen erkennen liesen. „Durch die Öffnung der Gärten, bei der Zaunguckeraktion, hat man die Möglichkeiten neue Leute kennen zu lernen die eine gleiche Geisteshaltung haben“, schildert Rosmarie Kliem ihre Eindrücke. Dann verrät sie auch noch warum sie gerne im Landkreis Marburg-Biedenkopf wohnt. „Hier gibt es so viele kreative Leute, angefangen von den Eiermalerinnen, Malern, Töpfern, Bildhauern bis hin zu den Brauchtumsgruppen, Trachtenvereinen und auch den Gartengestaltern“, sagt sie. Beim verlassen des Gartengeländes wird man dann noch auf die besagte Kreativität aufmerksam. Eine fast fünf Meter hohe Bepflanzung, die einem Vogel ähnelt, verabschiedet die Gäste. Edith Peil klärt hierzu auf: „Die Reste eines Apfelbaumes sind total mit Efeu bewachsen die, ergänzt durch Kletterrosen (Rambler) das Gefieder bilden.“ Über die Anzahl der Besucher kann das Ehepaar Peil nur Vermutungen anstellen. „Es war ein Kommen und Gehen, aber so 450 bis 500 Besucher werden es schon gewesen sein“, zogen sie Bilanz. Bevor sie sich am Sonntagabend in eine ihrer Ruhezonen zurückgezogen hatten, verrieten sie auch noch die „Bauzeit“ der Gartenanlage. 25 Jahre hat es gedauert bis der Garten so war, wie er heute bewundert werden konnte.

Bürgerreporter:in:

Bernhard Hermann aus Marburg

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