Momentaufnahmen in Prag

Abendstimmung "Hradschin"
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Als ich den Gutschein für einen Kurztrip nach Prag zum Geburtstag geschenkt bekommen habe, war ich sichtlich überrascht. Ich, ein eingefleischter Fan von Frankreich, was sollte ich Bitte schön in Prag!?

Heute kann ich überzeugt sagen, "Prag, ich komme wieder"! Prag ist eine bemerkenswerte Stadt mit zwei Gesichtern. Das, was jeder kennt, ist die prachtvolle Burg oben auf dem Hradschin, die weltbekannte Karlsbrücke, den gotischen Rathausplatz, den Wenzelplatz und das jüdische Viertel Josefov.

Dem anderen Gesicht, ein wenig ab der ausgetretenen Touristenpfade, versuchten wir (mein Mann, ich und meine zwei Krücken) auf die Spur zu kommen. Man muss sich eben manchmal verlaufen, um gerade "das Erlebnis" zu haben.

Wie so viele andere Touristen, haben wir uns am ersten Tag unseres Besuches mit der "Tram 22" auf Spurensuche gen Hradschin begeben. Die Prager Burg ist seit 1918 Amtssitz des Präsidenten der Republik. Die Fahrt vom zentral gelegenen Hotel "Andel´s", verschaffte uns einen eigenen Eindruck von Prag. Vorbei an "hässlichen" Plattenbauten und schönen Vorstadtidyllen bis hin zur malerischen Altstadt ging es quer durch die tschechische Geschichte. Egal wo man einstieg, umstieg oder ausstieg, die Umgebung war jedesmal anders faszinierend.

Am zweiten Tag beginnt unser Streifzug durch Prag am Wenzelsplatz. Beliebter Treffpunkt ist das bronzende Wenzelsdenkmal gegenüber dem Nationalmuseum. Am Nordende des Platzes beginnt die historische Altstadt. Unser Weg führt uns vorbei am "Ständetheater", in dem 1787 die Uraufführung von Mozarts "Don Giovanni" stattfand, in Richtung Altstädter Ring. Eine beeindruckende Kulisse mit der gotischen Teynkirche, dem Palais Golitz-Kinsky, der Kirche St. Niklas und der legendären astronomischen Uhr am Alstädter Rathaus lädt zum Verweilen ein.

Weiter geht es über den Jugendstilboulevard mit wunderschönen Häusern in Richtung "Josefstadt", die zu den ältesten und bedeutensten jüdischen Gemeinden des ganzen Abendlandes zählte. Hier findet man das jüdische Museum, die sechs erhaltenen Prager Synagogen, das jüdische Rathaus und den alten jüdischen Friedhof. Bereits seit dem 13. Jahrhundert waren hier die meist jüdischen Geschäftsleute angesiedelt, erhielten aber erst 1848 Bürgerrechte. Der 2. Weltkrieg war gewissermaßen das Ende der Josefstadt, die meisten Juden wurden ermordet.

Die legendäre Karlsbrücke ist den Fußgängern vorbehalten. Sie verbindet die beiden Moldauseiten Altstadt und Kleinseite. Man genießt einen atemberaubenden Blick in alle Himmelsrichtungen, wenn die vielen Touristen nicht gerade denselbigen versperren. Die Karlsbrücke war Schauplatz vieler Filme wie Yentl, Mozart, Mission Impossible und vielen mehr. Die Brücke ist 520 Meter lang und 10 Meter breit. Bei den Massen von Menschen hatte man allerdings nicht den Eindruck. Die imposante Wirkung hat die Karlsbrücke letztendlich ihrer in der Barockzeit entstandenen "Statuenallee" zu verdanken. 26 Statuen reihen sich rechts und links an der Brüstung der Brücke aneinander.

Auf keinen Fall sollte man sich den Lichterglanz am Abend, egal wo, entgehen lassen. Einfach fantastisch! Noch ein Tipp für diejenigen, die in einem traditionellen Lokal mal so richtig deftig böhmisch essen gehen wollen. In einer kleinen Seitenstraße in der Nähe des Wenzelsplatzes befindet sich das "U Pinkasu". Hier essen auch die Prager. Es ist laut und doch gemütlich, das dunkele Bier unbeschreiblich lecker.

Wie schon gesagt, für mich steht fest, dass ich nicht zum letzten Mal in Prag gewesen bin. Es gibt noch so viel zu entdecken!

Bürgerreporter:in:

Ines Peters-Försterling aus Marburg

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