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Energiewende: Stromtrassen oder Speicherausbau?

Marburg, Anfang April 2015

Derzeit tobt in der Bundesrepublik der Kampf, ob ein Entwicklungspfad in der Energieversorgung eingeschlagen wird, der zu eine Vollversorgung Deutschlands aus so genannten erneuerbaren Quellen führt. Oder ob der fossil-atomare Komplex sein Geschäftsmodell in weiten Teilen erhalten kann. Beide möglichen Entwicklungen tragen erstaunlicherweise das Label

Energiewende

Derzeit wird vor allem erbittert darum gestritten, ob der Bau neuer Stromtrassen von Norden nach Süden durch Deutschland das Gebot der Stunde ist, oder ob die Lösung des Problems durch den raschen Zubau an Speicherkapazitäten gelöst werden kann. Wolf von Fabeck, der Geschäftsführer des Solarenergie-Förderverein Deutschland e.V. (SFV) schreibt hierzu (und ich stimme seinen Aussagen zu):

Stromtrassen oder Speicherausbau?

Die Stromwirtschaft hat Politik und Medien davon überzeugt, dass sie das bessere Konzept hätte: Riesige Windanlagen weit draußen auf dem Meer, wo keine Bürgerinitiative Ärger macht und der Wind (angeblich) immer weht. Die Bundesregierung hat daraufhin 2009 ihre Unterstützung für Bürger-Solar- und -Windanlagen an Land weitgehend zurückgenommen, denn die Großtechnik auf dem Meer versprach mehr Strom und billigeren Strompreis. Als sich später herausstellte, dass der geringere Strompreis unrealistisch war, da waren die Weichen in Richtung Offshore bereits gestellt.

Direkt nach der Fukushima Katastrophe kündigte Kanzlerin Angela Merkel (nach einer Beratung mit den Managern der Stromwirtschaft) den Bau der Supertrassen an, mit dem Ziel, den Atomausstieg zu flankieren.

Die Ankündigung des Fernübertragungs-Stromnetzes war eine strategische Meisterleistung. Die Planung von Super-Stromleitungen, die den Windstrom von der Küste bis nach Süddeutschland transportieren sollten, überzeugte nicht nur die tonangebenden Politiker, sondern auch viele Umweltfreunde.

Seit der Verkündung des großen Netzausbauplans geht ein tiefer Riss durch die Umweltbewegung. Der Bau von Ferntransporttrassen wird von vielen Umweltfreunden und Atomgegnern als notwendiges Opfer angesehen. Gegner des Ferntrassenbaus gelten mancherorts sogar als realitätsfremde Idealisten, die ungewollt der Atomenergie den Weg bereiten.

Der Bau des Fernübertragungs-Stromnetzes führt zu sonderbaren Bündnissen: Großkraftwerksbetreiber, Netzbetreiber, Windkraftgegner und Antiatominitiativen in einem Boot.

- Großkraftwerksbetreiber hoffen auf Fernübertragungsnetze für den Verkauf von Strom aus ihren zentralen Kraftwerken.

- Den Netzbetreibern wird eine Rendite von etwa 9 % für das in den Netzausbau investierte Eigenkapital garantiert.

- Illusionslose Atomgegner möchten sich lieber mit fossilem Strom als mit Atomstrom versorgen lassen.

- Vertrauensvolle Atomgegner glauben an eine Stromversorgung Süddeutschlands mit Offshore-Windstrom.

- Windkraftgegner hoffen vielleicht auf Windstrom ohne Windanlagen???

Der SFV lehnt das Projekt ab.

Norddeutschland kann nur bei Wind Windstrom liefern. Das norddeutsche Windpotential reicht dann aber auch noch nicht einmal für Norddeutschland. Stromlieferungen über große Entfernungen sind gefährdet durch Extremwetterereignisse, Erdbeben, Sabotage, Terrorakte und politische Umbrüche in den Liefer- oder Transferländern. Eine Stromversorgung aus Erneuerbaren Energien kann besser dezentral und ohne Enteignungen für neue Fernübertragungsleitungen erfolgen.

Dass die angekündigte Versorgung Süddeutschlands mit Offshore-Windstrom nicht funktionieren kann, ist für uns beim SFV offensichtlich, doch die technischen und energiepolitischen Zusammenhänge sind so kompliziert, dass viele Politiker und Verwaltungsfachleute die versteckten Mängel in der Netzausbau-Planung nicht entdecken (ein bekanntes Problem bei Großprojekten, vom Hauptstadtflughafen bis zur „Atommüll-Endlagerung“).

Kennen Sie die Mängel schon?

Wir wollen einige Planungsfehler aufzeigen.
Und wir wollen zeigen, wie vordringlich der Speicherausbau ist.

Dazu gibt es einen Foliensatz, den Sie hier anschauen können.. Der Foliensatz ist die Grundlage eines Vortrages, in dem überzeugend dargelegt wird, dass für eine Energiewende keine neuen Stromtrassen benötigt werden sondern ein zügiger Speicherausbau das Gebot der Stunde ist.

Energieversorgung der Zukunft:
100 Prozent Erneuerbar
Dezentral in Bürgerhand

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Wer einen Vortragsabend organisieren will, kann einen Referenten des SFV (zentrale[at]sfv.de) anfordern.

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5 Kommentare

> "Auch sorgen die Stromtrassen nur dafür, dass die Großen Erzeuger bevorteilt werden, und die kleinen denzentralen Anlagen ins Hintertreffen kommen."

Und?

> "Gerade letzteres wäre aus ökölogische Sicht am sinnvollsten und benötigt keine neuen Trassen."

Wenn man auf Wind und Solar setzt, müsste man überall lokale Speicheranlagen hinbauen - und zwar immer so gewaltig, wie es lokal nötig ist und über das normale Netz kleinflächig verteilbar ist.
Will man das nicht, müssen eben auch mal Speicher aus dem Süden Strom in den Norden senden können, wenn da lange was ausfällt.

> "Es ist ja schon bemerkenswert, das bei den ersten Planungen die Stromtrassen in den Gegenden begannen, wo neue Kohlekraftwerke errichtet werden sollten."

Strom ist Strom.
Will man Atomstrom meiden, brauchen wir die fossilen KW bis zur Umstellung.

»Strom ist Strom.
Will man Atomstrom meiden, brauchen wir die fossilen KW bis zur Umstellung.«

Auch an diesem Beispiel wird deutlich: Es geht nicht um Strom. Es geht auch nicht um Klimaschutz. Es geht auch nicht um erneuerbare Energien.

Es geht um Geld

Es geht darum, wie aus viel eingesetztem Geld möglichst schnell noch mehr Geld gemacht werden kann. Der Rest ist völlig wurscht. Ob Mensch und /oder Natur zu schaden kommen: Wurscht. Ob es vernünftig ist oder nicht: Wurscht. Mensch und Natur existieren nur zu einem einzigen Zweck:Geldvermehrung.

Und das sich ach so frei fühlende, konsumierende Subjekt und Individuum der Moderne ist im Innern kreuzunglücklich, weil ihm langsam aber sicher dämmert: Es ist nichts als ein kitzekleine Rädchen im Getriebe der großen Maschinerie der Geldvermehrung - und manchmal nicht einmal das.

Und an der Situation wird sich auch so lange nichts ändern, bis eine relevante Zahl von Individuen merkt, dass sie gemeinsam wirksam sein können: Als Sand im Getriebe!

> "Auch an diesem Beispiel wird deutlich: Es geht nicht um Strom. Es geht auch nicht um Klimaschutz. Es geht auch nicht um erneuerbare Energien."

Mal abgesehen davon, dass Klimaschutz eh kein Thema sein sollte, solange die THEORIE bezüglich menschl. CO2 immer noch NICHT belegt ist ... ;) ... geht es natürlich um Strom! Der ist wichtig für alles! Lebensnotwendig ist der!

> "Es geht um Geld"

Aber natürlich geht es ums Geld! Auch der Reihenhaussolarbetreiber oder Ökobauer mit Windrad macht das nicht aus Menschenliebe ;)

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