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Tatsächliche Arbeitslosigkeit im November 2013

Marburg, Ende November 2013

Siehe auch den Artikel: Deutschland geht es gut?

Trübe Aussichten am Arbeitsmarkt

Die Lage am Arbeitsmarkt ist zunehmend von Stagnation und Resignation geprägt. Die Zahl der Erwerbslosen ist im Vergleich zum Vorjahr um 55.000 gestiegen, der Bestand an offenen Stellen hat um über vier Prozent abgenommen und die Zahl der Langzeitarbeitslosen wächst kontinuierlich. Zudem schreitet die Prekarisierung der Arbeitsverhältnisse voran. 1,2 Millionen abhängig Beschäftigte können vom Lohn ihrer Arbeit nicht leben und beziehen ergänzende Hartz IV-Leistungen.

Beinahe jeder zehnte sozialversicherungspflichtig Beschäftigte geht inzwischen einem Zweitjob nach. Teilzeitbeschäftigung wächst stärker als Vollzeitbeschäftigung. Alles in allem sind das trübe Aussichten.

Zudem: Die Hoffnung von Millionen Menschen auf gute Arbeit, von der man leben kann, wird von der großen Koalition nicht erfüllt. Der flächendeckende Mindestlohn wird erst 2017 gelten und selbst dann wird es wohl Ausnahmen geben, über die in der Koalition bereits diskutiert wird.

Flächendeckender Mindestlohn? Fehlanzeige

Dieser nicht flächendeckende Mindestlohn ist höchstens ein Trostpflaster für die vielen Niedriglohnbezieher. Konsequente Abhilfe sieht anders aus. Für Leiharbeiter ist das Ergebnis der Koalitionsverhandlungen noch enttäuschender. Gleiche Bezahlung wie die Stammbeschäftigten soll erst nach neun Monaten verpflichtend werden. Ein guter Grund nach sechs Monaten die Leiharbeiter auszutauschen.

DIE LINKE tritt weiterhin für die unverzügliche Einführung eines flächendeckenden gesetzlichen Mindestlohns in Höhe von zehn Euro die Stunde ein . Notwendig ist auch die Abschaffung der systematischen Niedriglohnbeschäftigung in Form der Leiharbeit. Beides Maßnahmen sind notwendig, um Arbeit wieder existenzsichernd zu machen. Zudem ist es ein Gebot ökonomischer Vernunft, um die Ungleichgewichte in der Eurozone abzubauen.

Sorgenkind Nummer 1 am Arbeitsmarkt bleiben mach wie vor Menschen, die lange Zeit erwerbslos sind. Sie haben nur sehr geringe Chancen auf eine Beschäftigung am ersten Arbeitsmarkt. Die Fördermittel wurden und werden massiv gekürzt und die Betroffenen aufs Abstellgleis geschoben - bei gleichzeitiger Verfolgungsbetreuung. In diesem Bereich ist ein grundsätzlicher Wandel notwendig. Vor allem die Sozialdemokraten werden in der Großen Koalition daran gemessen, ob sie die Situation der Langzeit-Erwerbslosen entscheidend verbessern können.

Wie immer: Statistische Tricks

Bei den Zahlen wie jeden Monat dasselbe Spiel: Die Bundesregierung bleibt dabei, die Arbeitslosenzahlen schön zu rechnen. Arbeitslose, die krank sind, einen Ein-Euro-Job haben oder an Weiterbildungen teilnehmen, werden bereits seit längerem nicht als arbeitslos gezählt. Viele der Arbeitslosen, die älter als 58 sind, erscheinen nicht in der offiziellen Statistik. Im Mai 2009 kam eine weitere Ausnahme hinzu: Wenn private Arbeitsvermittler tätig werden, zählt der von ihnen betreute Arbeitslose nicht mehr als arbeitslos, obwohl er keine Arbeit hat.

Wer die tatsächliche Arbeitslosigkeit erfassen will, muss ehrlich rechnen. Dazu sagte der damalige Arbeitsminister Olaf Scholz (SPD) am 4. Juni 2009 in der Fernsehsendung Panorama: „Alles, was an Effekten durch arbeitsmarktpolitische Maßnahmen entsteht, wird jedes Mal zusammen mit der Arbeitsmarktstatistik veröffentlicht. ... Ich glaube, dass man sich auf die Seriosität dieses Prozesses verlassen kann.“ Wer anders rechnen wolle, könne ja „seine Zahl veröffentlichen - und dazu ein Flugblatt drucken.“ Das tue ich gern. Hier sind die tatsächlichen Zahlen, die auf amtlichen Daten der Statistik der Bundesagentur für Arbeit beruhen.

Quellen:

Bundesweite Zahlen: Bundesagentur für Arbeit: Der Arbeits- und Ausbildungsmarkt in Deutschland. Monatsbericht November 2013, Seite 66

Zahlen Marburg-Biedenkopf: Agentur für Arbeit, Arbeitsmarktreports nach Ländern, Kreisen und kreisfreien Städten, Regionaldirektionen und Agenturen für Arbeit - November 2013 - Marburg-Biedenkopf, Tabellenblatt Unterbeschäftigung

Zahlen Aufstocker: Agentur für Arbeit, Erwerbstätige Arbeitslosengeld II-Bezieher - Deutschland mit Ländern und Kreisen - Juli 2013

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5 Kommentare

> "So lange man selbst nicht betroffen ist, so lange man mit seinen Einnahmen über die Runden kommt, muss man sich nicht vergackeiert fühlen."

Ich hatte die Arbeitslosenhasser sogar erwähnt ;)

Und doch, auch die werden verarscht.

Einsätze?!

Achsooo... das!

Naja, ist doch bei allen Einkommenschichten der Fall, dass gejammert wird über die Kosten und die wenigen Einnahmen, aber irgendwas zwackt man sich dann eben doch noch ab...
Ob der Hartzer nun über Hartz jammert, aber 5 Euro abzwackt für Lotto - oder z.B. der betuchte Besserverdiener über seine Raten fürs Reihenhaus jammert und sich trotzdem noch Zweitauto und Dritturlaub abzwackt... ;)))

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