Die „Annexion der Krim“ oder: Die Verteufelung Russlands

Beinahe täglich erreichen die NachDenkSeiten Leserzuschriften, die sich sehr besorgt zeigen über die fortwährenden Versuche der Spaltung Europas entlang der russischen Grenze. Vor allem ältere Menschen, die noch rege Erinnerungen haben an die Zeit vor 1989, schreiben uns, dass sie unter der eskalierenden verbalen und militärischen Aufrüstung leiden, die geradewegs in einen neuen Kalten Krieg führt.

Und sie fragen, was man als „kleiner Mann“ denn tun könne, um dem entgegenzuwirken und nicht nur ohnmächtig zuschauen zu müssen. Eine überzeugende Antwort auf diese Frage hat der Leser Ulrich Leonhardt gegeben: Den angstmachenden Nachrichten auf den Grund gehen, die Manipulationen aufdecken und die Erkenntnisse aufklärend zum Thema im Familien-, Freundes- und Bekanntenkreis machen. Leonhardt hat eine ausführliche Dokumentation der Ereignisse in und um die Ukraine erstellt, die seine subjektive, aber umfassend begründete Sicht wiedergibt. Großen Dank dafür!

Hier das Ergebnis seiner Bemühungen

Stand 6.3.2017
von Ulrich Leonhardt

Intention des Autors

In allen so genannten Mainstreammedien beginnt die Geschichte des aktuellen Konfliktes des Westens mit Russland mit der „Aggression“ Russlands auf der Krim und führt weiter zu einer Verteufelung Russlands, personifiziert durch Putin, wegen seiner aggressiven Politik in der Ukraine und seines Einsatzes in Syrien, insbesondere in Aleppo.

Die Darstellung der „Annexion“ der Krim ohne Vorgeschichte ist für mich vergleichbar mit der Aussage, die Indianer wurden nahezu ausgerottet, weil sie Siedler und Eisenbahnen überfallen haben. Begründet werden damit Sanktionen des Westens gegen Russland, eine weitere Aufrüstung des Westens und eine Truppenstationierung der Nato unmittelbar an der russischen Grenze, auch unter Führung deutscher Offiziere 150km vor der Stadt St. Petersburg, die ich im Sommer 2016 als weltoffene Stadt besuchen konnte , die im 2. Weltkrieg 1.000 Tage durch deutsche Truppen eingeschlossen war und ausgehungert wurde.

Mich berühren tief die Bilder der Zerstörung im Vergleich zur aktuellen Pracht, ganz gleich ob im Dresdener Grünen Gewölbe oder in Puschkin oder in der Eremitage in St. Petersburg. Ich bin sicher, dass in einem erneuten Krieg neben unser aller Leben auch diese unwiederbringlichen Weltkulturschätze für immer ausgelöscht werden. Mich beunruhigt aufs Höchste die mit dieser neuerlichen Konfrontation entstandene Gefahr für den Frieden in Europa und den Weltfrieden.

Ich bin in großer Sorge um die friedliche Zukunft meiner Kinder und meiner fünf Enkelkinder. Ich möchte in dieser Schrift meine Recherchen, meine Gedanken, Verknüpfungen und auch gezielt offen belassenen Fragen zum Ablauf und zu Hintergründen aufführen, wie sie ledig lich in alternativen Medien offen benannt werden, abgesehen von wenigen Lichtblicken im Mainstream, die dann das Puzzle ergänzen oder auch nur bestätigen. Diese Fakten lassen Ereignisse und Zusammenhänge oft in anderem Licht erscheinen als uns die Mainstreammedien erklären wollen.

Meine Absicht ist nicht, eine chronologische Abfolge der Ereignisse darzustellen. Dafür empfehle ich die Bücher „Russland verstehen“ von Gabriele Krone Schmalz oder „Wir sind die Guten“ von Mathias Bröckers und Paul Schreyer.

Ich wende mich damit an meine Familie und gute Freunde, will aufklären und anregen, die Medien und ihre Darstellungen kritisch zu hinterfragen und mit Freunden faktenfundiert Gespräche zu führen. Deshalb führe ich umfangreiche Quellennachweise, vorzugsweise auch, wenn möglich, aus so genannten Mainstreammedien, um auch gegenüber alternativen Medien skeptisch eingestellte Leser zu erreichen.

Die zitierten Internetlinks wurden zum Zeitpunkt der Erarbeitung nochmals überprüft, können aber durch Überarbeitung der Anbieter später anderweitig platziert oder gelöscht sein, wie ich auch bei der Erarbeitung des Materials an meiner eigenen Sammlung feststellen musste, was mich zum häufigen Nachrecherchieren und auch zur Benutzung neuer Quellen zwang.

Ukraine und Russland

Die Kiewer Rus war mittelalterlicher Vorgänger sowohl Russlands als auch der Ukraine. Die Ukraine ist ein nach Auflösung von Österreich-Ungarn um Ostgalizien erweitertes und nach 1919 entstandenes Staatsgebilde, das nachfolgend als Ukrainische Sowjetrepublik Bestandteil der Sowjetunion wurde. Im Rahmen der Kriege der europäischen Länder gegen die im Ergebnis der Oktoberrevolution entstandene Sowjetmacht wurden westliche Teile der Ukraine u. a. durch Polen annektiert. Im Rahmen des Hitler-Stalin-Paktes 1939 und Ende des 2. Weltkrieges erfolgte wiederum die Angliederung polnischen Staatsgebietes an die Ukraine.

Ukrainische Nationalisten kämpften nach der Annexion durch Hitlerdeutschland 1941 bis weit nach Ende des 2. Weltkrieges auf Seiten von Hitlerdeutschland bzw. später als Untergrundarmee, unterstützt durch den Westen,gegen die Sowjetunion. Es wurden durch die Nationalisten sowohl Massaker an Russen als auch an Polen und an Juden begangen. Im Dezember 1991 erfolgte nach dem Zerfall der Sowjetunion die Bildung der unabhängigen Ukraine. Die Ukraine ist in vielfältiger Hinsicht sowohl ethnisch wie religiös ein in Ost und West geteiltes Land. Während in der Westukraine Ukrainisch, eine dem Russischen verwandte Sprache, gesprochen wird, überwiegt im Osten der russische Sprachanteil, und die Menschen verstehen sich als Russen. Im Westen dominiert die katholische Religion, während im Osten die russisch-orthodoxe Religion überwiegt. Der Westen ist eher landwirtschaftlich geprägt, im östlichen Donezkbecken herrscht die Kohle-und Stahlindustrie vor.

Diese Unterschiede, die Nähe Russlands für den russischsprachigen Bevölkerungsteil und der mit der orangenen Revolution 2004 stark auflebende Nationalismus, der sich auf die o. g. Kollaborateure mit Hitlerdeutschland beruft und ihnen Denkmäler aufstellt, behindern die Bildung einer einheitlichen Nation.

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Bürgerreporter:in:

Hajo Zeller aus Marburg

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