ANAGA - DIE WILDE SEITE TENERIFFAS

Der Fels von Almáciga - der Kopf des Bären schaut aus dem Wasser.
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Taganana, Teneriffa. Zwei Wochen Urlaub auf Teneriffa sind einfach zu wenig. Diese Erfahrung machen viele Touristen bei ihrem ersten Besuch – und sie kommen zurück, um die Schönheiten der Insel zu entdecken.

Die Insel Teneriffa ist ein kleiner Kontinent mit den unterschiedlichsten Landschaften, die sich horizontal über die Insel ziehen. Es gibt eben nicht nur die Strände in schwarz, beige und grau, nicht nur die Touristenzentren oder Spaniens höchsten Berg (Teide: 3817 m ü.N.). Da sind auch die uralten Gebirgszüge Teno im Westen und Anaga mit dem Mercedes-Wald im Nordosten der Insel. Beide mit der einmaligen „Tertiär-Vegetation“, wie sie eher vom Naturpark „Garajonay“ auf der kleinen Insel Gomera bekannt ist.

Da ich schon öfters über das Teno-Gebirge mit dem berühmten Ausflugsziel Masca berichtet habe, möchte ich Sie heute ins Anaga-Gebirge entführen. Es liegt derart weit abseits der Touristenpfade, dass es oft unentdeckt bleibt. Hier versäumt der Gast eine wilde, ursprüngliche Landschaft, die in der Schroffheit ihrer Küste an Schottland erinnert. Ist jedoch die Küste steil und kahl mit einer oft meterhohen Brandung, so ist der Kamm des Massivs, der wegen Nebel und Regen die feuchteste Region der Insel bildet, mit endlosen Lorbeerwäldern und riesiger Baumheide bedeckt. Die von Nordosten heran eilenden Passatwolken stauen sich an den hohen Gipfeln (1000 Meter ü.N.), türmen sich mehr und mehr auf und fallen dann in Wolkenkaskaden auf der anderen Seite hinab in die Barrancos (Täler), wo sie von der starken Sonne in kürzester Zeit aufgelöst werden. Nur die oberen Teile der Berge sind deshalb mit dem Grün einer Vegetation bedeckt, wie sie im Zeitalter des Tertiär ganz Europa überzog. Der Besucher macht also eine Zeitreise in die Vergangenheit unseres Planeten.

Fährt man über die unwirtliche Passstraße durch die Wolken hindurch hinab in den Ort Taganana, so erwartet den Gast eine liebliche, geradezu mediterrane Atmosphäre mit Weinreben und Palmen. Taganana und das benachbarte Almáciga (das wirklich kein Tourist kennt, weil es abseits der Küstenstraße liegt) sind alte Fischdörfer mit heute noch bescheidenen Einwohnern, die von ihrer Scholle und dem wenigen Tourismus leben, der hier ankommt. Die Felsen bei Almáciga und Las Palmas de Tenerife, insbesondere der Roque de Anaga und der Roque Bermejo sind beliebte Wanderziele. Der Roque de Anaga mit seinem Leuchtturm bildet die nördlichste Spitze unserer schönen Insel. Weiter oben findet man in den Bergdörfern Afúr und Chinamada immer noch Höhlenwohnungen, die in den weichen Stein getrieben wurden. Diese Wohnungen ohne Heizung sind im Sommer angenehm kühl und im Winter ausreichend warm und wasserdicht.

Das Anaga Gebirge: ein wenig bekannter Teil Teneriffas, der so ganz anders ist als die übrigen Landschaften der Insel. Also bitte vormerken für den nächsten Urlaub. Teneriffa ist immer eine Reise wert und bietet viele Überraschungen.

Bürgerreporter:in:

Hans-Rudolf König aus Marburg

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