VHS-Wandergruppe erwandert frühlingshafte Gladenbacher Umgebung

Wanderguppe der Volkshochschule vor der frühlinghaften Kulisse des Kehlnbachtales und der Allberge. Foto: W. Döhler
8Bilder
  • Wanderguppe der Volkshochschule vor der frühlinghaften Kulisse des Kehlnbachtales und der Allberge. Foto: W. Döhler
  • hochgeladen von Wolfgang Döhler

Am 02.06. unterwegs zum Blankenstein, zur Naumburg und in das "Zillertal".

Bei strahlendem Sonnenschein und frühlingshaften Temperaturen wanderte am Sonntag eine Wandergruppe der Volkshochschule Marburg-Biedenkopf in der geschichtsträchtigen und aussichtsreichen Umgebung von Gladenbach. Zunächst ging es zur Ruine auf dem Blankenstein. Kümmerliche Mauerreste auf dem Burghügel lassen die Pracht des ehemaligen Schlosses kaum noch erahnen. Als gisonische, später thüringische Schutzburg erbaut, galt sie im 11/12. Jahrh. als "Wächter der Hohen Straße". Die in der Nähe vorbeiführende Fernstraße des Mittelalters verband einst Marburg mit Siegen und Köln. Über der ovalen Burganlage von 50x25m Ausdehnung thronte ein mächtiger Bergfried von 4x4m Grundfläche. Mit einer starken, umlaufenden Mauer mit Wehrgang, einer Zugbrücke und einem 5m breiten Halsgraben versehen, galt sie als eine sehr sichere Festung. 1248 erstmals zerstört, folgte ein Neuaufbau mit der Errichtung eines dreistöckigen Wohnturmes. Dieser wurde nach 1300 als Amtshaus und Amtssitz des Untergerichtes "Amt Blankenstein" genutzt. 1647 erneut zerstört, wurde das Amtshaus wieder aufgebaut und war danach noch bis 1770 in Funktion. Danach setzte massiv der Verfall ein. Nach 1775 wurden hier nur noch die Steine abgebrochen. So wurden wesentliche Teile der Gebäude vernichtet. Nur wenige Mauerreste, Teile des Halsgrabens und der Brunnen des ehemaligen Brauhauses sind heute noch vorhanden oder noch erkennbar.
Weiter führte der Weg zur Naumburg auf dem Lammerich. Vorbei am alten Gladenbacher Judenfriedhof gelangte man auf einen Weg mit sehr guten Fernsichten. Weit schweifte von hier aus der Blick auf das Salzbödetal, zum Totenberg im Lumdatal und zum hohen Vogelsberg. Deutliche Spuren einer alten Befestigung in Form eines Ringwalles zeugen von der Existenz einer Burg oder eines befestigten Edelhofes. Wie Wanderführer Wolfgang Döhler erklärte, wird dieser der ehemaligen Adelsfamilie derer "von Gladenbach" zugeordnet. Diese wanderte später nach Marburg ab oder ging in der Adelsfamilie "von Weitershausen" auf.
Im Erdhäuser Flur "Am Nickel" zeigten Schürfspuren, Tagebauabbauspuren und ein Stollenmundloch, daß hier intensiv nach Erzen gesucht oder Bergbau betrieben wurde.
Nun ging es weiter zur Hinterländer Schweiz, die im Volksmund auch "Zillertal" genannt wird. Gewaltige Felsformationen werden von trockenliebenden Flechsen und Moosen überwuchert und bestehen aus devonischem Schiefergestein. Den Abschluß der Wanderung bildete ein Einblick in eine der ehemaligen Gladenbacher Schiefergruben, wo zwischen 1317 und 1928 Schiefer abgebaut wurde.

Bürgerreporter:in:

Wolfgang Döhler aus Marburg

following

Sie möchten diesem Profil folgen?

Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.

8 folgen diesem Profil

3 Kommentare

online discussion

Sie möchten kommentieren?

Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.

add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.