Pilgerreise zum Heiligen Rock: "Trier 'rockt' "

PILGERKREUZ AM DOMSTEIN
7Bilder

Eine Pilgerreise eröffnet manchmal unerwartete Eindrücke. Schon neugierig auf das "Mega-Event" Heiliger Rock in Trier führte mich der Weg vor einigen Tagen von Marburg nach Trier. Eingereiht - wie viele tausend Pilger - in die lange Schlange vor dem Dom, gingen mir schon einige Gedanken durch den Kopf:

Ist diese Reliquie wirklich sehr bedeutend für die Christenheit?

Geht es bei der Verehrung nur um ein altes Stoffstück, dessen Herkunft oder Echtheit wissenschaftlich nicht bewiesen ist?

Welchen Eindruck werde ich persönlich gewinnen, wenn ich den Heiligen Rock sehe?

Nun, vor vor dem Heiligen Rock stehend, spüre ich schon etwas Spirituelles. Pilger, erstaunlich viele junge Menschen, knien nieder, beten und berühren den Aufbewahrungsschrein. Dort liegt ein braunes Gewand, die Tunika Jesus, - etwa 1.50 m auf 1 m - in einer mit einem Glasdach abgedeckten Vitrine. Der Rock, den Jesus vor seiner Verurteilung zum Tode getragen haben soll, wurde nach der Legende von Kaiserin Helena aus dem Heiligen Land nach Trier gebracht.

Auf ein kleines Bild, das wir am Ausgang des Domes erhalten, lese ich das Leitwort: ..." und führe zusammen, was getrennt ist." Also eher eine ökumenische Perspektive der Wallfahrt, die den Christusbezug und nicht die Reliquienverehrung in den Mittelpunkt rückt.

In einem Zelt, in dem fast supermarktmäßig Bilder, Tassen, T-Shirts, Bücher und manch seltsame Figuren mit dem Abbild des Heiligen Rocks zu kaufen sind, zeigt mir, dass eine Wallfahrt oft ein "großes Geschäft" ist.

Beim Gang durch die Stadt entdecke ich einige Aktionen, die als Anspielungen auf den Heilgen Rock gemeint sind. Ministranten werden beim Eingang in den Dom aufgefordert, ihren "ROCK" - Messdienergewand - anzuziehen.
Ein Symbol auf dem Pflaster der Fußgängerzone zeigt mir den "ROCK" eines KZ-Überlebenden. Es erinnert mich an Menschen, die ähnlich wie Jesus Demütigungen, Angst, Gewalt und sogar den Tod im KZ erleiden mussten.
In der Kirche der Jugend - der Pauluskirche - erfahren wir, dass die Jugend ein "ROCK"- Konzert im Palastgarten anbietet. Dort wird man auch informiert über Missbräuche im Priester-"ROCK". Man spürt die Aufarbeitung der Missstände, aber auch die Mitarbeit der Jugendlichen durch symbolhafte, manch künstlerische, beeindruckende Darstellungen!

Trier "ROCKT" tatsächlich!

Bürgerreporter:in:

Peter Gnau aus Kirchhain

following

Sie möchten diesem Profil folgen?

Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.

34 folgen diesem Profil

2 Kommentare

online discussion

Sie möchten kommentieren?

Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.

add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.