Gnadenbild "Mater Dolorosa" in der Wallfahrtskirche Stausebach

Gnadenbild "Mater Dolorosa"
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Wallfahrtsorte waren von je her ein beeindruckendes Zeugnis einer lebendigen, tiefen Frömmigkeit. Wallfahrtsstätten wie Rom, Jerusalem, Santiago de Compostela und Altötting sind weltberühmt. Andere Pilgerziele sind nur klein und kaum bekannt und doch haben sie für die Menschen eine wichtige Bedeutung, wo sie Hilfe suchen oder oft Trost in einer Notlage finden wollen.

Die Wallfahrtskirche "Mariä Himmelfahrt" in Stausebach war zu allen Zeiten ein kleines Ziel, besonders für die Pilger auf dem Weg zum Grab der Heiligen Elisabeth von Thüringen in Marburg. Kaum zu glauben; denn schon bereits im 15. Jahrhundert war das damals gerade 150 Einwohner zählende Bauerndorf ein Wallfahrtsort.

Obwohl die Pilgerströme mit dem Beginn der Reformation ausblieben, war das Gnadenbild der schmerzhaften Muttergottes am Patronatsfest am 15. August stets Ziel vieler Pilger. In einer Seitennische des Chorraumes befindet sich heute die "Pieta". Die aus einem Lindenstamm geschnitzte Madonna stammt aus der Mitte des 15. Jahrhunderts.

Erst eine detailgenaue Beschreibung zeigt uns die Schönheit des viel zu wenig beachteten Gnadenbildes.

Auf einem Sockel mit der Inschrift "Mater Dolorosa" sitzend, trägt die Gottesmutter den toten Körper ihres Sohnes auf dem Schoß nach der Kreuzabnahme. Mit ihrem rechten Arm stützt Maria den lang gestreckten Körper des Gekreuzigten, während die Hand den Hals umfasst. Der Kopf ist weit nach hinten geneigt, und die Augen sind geschlossen. Jesus trägt nur einen grauen Lendenschurz. Aus der durch den Speerstoß geöffneten Brust strömt das rote Blut. Marias Gesicht ist von Tränen gezeichnet, während die linke Hand den Unterarm hält. Der hellblaue Überwurf Marias, mit herrlichen Intarsien geschmückt, fließt über die Schulter und bedeckt den ganzen Körper. Die Innenseite und der Saum des Kleides, das in einem Stück gearbeitet ist, ist rot.

Eine Besonderheit der "Pieta" deutet auf der Brust Marias eine quadratische Öffnung an. Es wird vermutet, dass sich dort ein wertvoller Stein befand, der entnommen wurde. Die Annahme, dass dort eine Reliquie eingearbeitet war, kann nicht bestätigt werden, weil in den Kirchenbüchern darauf kein Hinweis vorhanden ist.

Bürgerreporter:in:

Peter Gnau aus Kirchhain

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