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Serie: Einrichtung offener Bücherschränke, 4. Teil
Geselligkeit und Intelligenz

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Lernen ist in der Hauptsache keine einsame Tätigkeit. Zwar erfordert das Lernen immer auch Rückzug, Konzentration und Besinnung, was nur geht, wenn man ungestört bleiben kann. Aber genau diese Anforderung macht auf den Normalfall des Lernens aufmerksam. Ob Vortrag und Gespräch, ob Unterricht oder Beratung, ob Erkundung, Orientierung und Prüfung: Geselligkeit bleibt für den Lernerfolg immer unverzichtbar. Noch alle Medieninnovationen seit dem 18. Jahrhundert haben zu der Einsicht geführt, dass Begegnung, Versammlung und Gespräch unverzichtbar sind; und gerade weil die individuelle Rezeptionssituation Absonderung verlangt, wird das Gespräch dringlich. Das galt für die Einführung der Romanliteratur genauso wie für die Nutzung von Zeitungen, Radio, Fernsehen und Computer.

Diese Einsicht macht sich auch in der Gestaltung öffentlicher Bibliotheken bemerkbar. Bibliotheken sind nicht bloß Lagerräume für Bücher, sondern Begegnungssätten für Lernwillige. Der Neubau der Marburger Universitätsbibliothek, die 2018 eröffnet wurde, spricht genau davon. Für Lerngruppen ist Platz vorgesehen und für anwesend Verbleibende genau wie für Passanten. Nur eines geht nicht: zwar ist diese Bibliothek eine öffentliche, aber keine offene. Bücher dürfen mitgenommen, müssen aber zurück gebracht werden, weil sie einen Eigentümer haben, der den Bücherbestand als öffentliches Gut allen zur Nutzung überlässt. Der interessante Punkt ist, dass ein öffentliches Gut, damit es einen Gemeinnutzen hat, der Kontrolle ausgesetzt werden muss.

Genau dieser Punkt begrenzt in nicht unerheblichem Maße eine Form der Intelligenz, die lernen musste, dass öffentliche Güter und  gemeiner Nutzen keineswegs übereinstimmen müssen: Nicht jedes öffentliche Gut stiftet einen gemeinen Nutzen. Und nicht jeder gemeine Nutzen ist als öffentliches Gut erreichbar.

Der Zusammenhang von Intelligenz und Gemeinsinn soll im nächsten Beitrag thematisiert werden.

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