myheimat.de setzt auf dieser Seite ggf. Cookies, um Ihren Besuch noch angenehmer zu gestalten. Mit der Nutzung der AMP-Seite stimmen Sie der Verwendung von notwendigen und funktionalen Cookies gemäß unserer Richtlinie zu. Sie befinden sich auf einer sogenannten AMP-Seite von myheimat.de, die für Mobilgeräte optimiert ist und möglicherweise nicht von unseren Servern, sondern direkt aus dem Zwischenspeicher von Drittanbietern, wie z.B. Google ausgeliefert wird. Bei Aufrufen aus dem Zwischenspeicher von Drittanbietern haben wir keinen Einfluss auf die Datenverarbeitung durch diese.

Weitere Informationen

Der raue und lange Weg zur Hauptrolle auf dem stillen Örtchen. 

  • Die Rolle hat unserem Leben erst den richtigen Sinn gegeben
  • hochgeladen von Karl-Heinz Töpfer

Das Geschäft mit dem Geschäft boomt, die Nachfrage nach Klopapier erreicht gigantische Höhen. Kein Wunder, mit dem Kampf um seine Rolle in der Welt verteidigen wir zugleich unser westliches Wertesystem, wie es scheint, sogar den einzigen Wert, der in unserem Leben noch eine Rolle spielt. Das war nicht immer so. Was haben wir eigentlich gemacht, als die Klorolle noch nicht erfunden war?

Das von den Chinesen bereits ca. 600 Jahre nach unserer Zeitrechnung erfundene Papier war noch zu wertvoll, so dass seine Verwendung als Klopapier nur den royalen Hintern der Kaiser vorbehalten war. In erster Linie wurde es daher verwendet, das aufzunehmen, was dem menschlichen Geist entsprang und nicht etwa, was dessen Körper verlässt.

Die römischen Cäsaren und Senatoren schrubbten dagegen ihre Allerwertesten mit an Stöcken befestigten Schwämmen, die sie nach der Verrichtung in Salzwasser reinigten, damit die Vorrichtung weiter verwendet werden konnte. Da wo vorhanden, aber auch in südostasiatischen und arabischen Ländern setzte man allerdings damals schon auf die reinigende Wirkung von vorzugsweise fliesendem Wasser.

Die alten Germanen waren in punkto Hygiene weitaus abgehärteter. Genügsam strapazierten sie ihre Hinterteile und ergriffen kratziges Stroh, Laub oder die Blätter der Pestwurzen, die in Bayern heute noch in Bayern unter dem Namen „Arschwurzen“ geläufig ist. Daran änderte sich bis weit ins Mittelalter nicht viel, mal abgesehen von der Soft-Variante in Form eines Moosklumpens. Glaubt man alten Überlieferungen, vergriffen sich die Leute auf dem Land zur Not auch am umherlaufenden Federvieh, wenn sonst nichts zur Hand war.

Nahezu fünf Jahrhunderte später wandte sich das Blatt. Dank moderner Herstellungsmethoden wurde Papier preiswerter und gelangte so allmählich auch als Klopapier in die tristen Aborte. In Deutschland verwendete man noch bis nach dem Zweiten Weltkrieg vorzugsweise billiges Zeitungspapier, häufig von älteren Familienangehörigen in handliche Stücke geschnitten. Das brachte in den 20er Jahren den deutschen Unternehmer Hans Klenk auf die Idee, Klopapier in Rollenform anzubieten und versah es mit einem aus den Anfangsbuchstaben seines Namens abgeleiteten Markenzeichen: „HAKLE“.

Im Laufe der Jahrzehnte entwickelte sich unser Toilettenpapier, dank zahlreicher, den Benutzungskomfort erhöhenden Eigenschaften zu einem begehrten Kulturgut. Und niemand hätte jemals gedacht, dass es sogar einmal die Rolle eines krisenfesten Wertpapiers einnehmen würde.

  • Die Rolle hat unserem Leben erst den richtigen Sinn gegeben
  • hochgeladen von Karl-Heinz Töpfer
  • Bild 1 / 2
  • Stilles Örtchen anno dazumal, meist abseits vom Wohnhaus
  • hochgeladen von Karl-Heinz Töpfer
  • Bild 2 / 2

Weitere Beiträge zu den Themen

User der WocheAugenzwinkernGeschichteHamsterkäufeWertegemeinschaftKulturAnno dazumalVermischtes -überregional-KuriosesSatire-und-HumorWitz und HumorMan(n) denkt halt soKlopapierKloToiletteCoronavirusGedankenNah & FernVerbraucherinformationKrise

17 Kommentare

Auf den Küchlein rosa Guss.
Drum rosa "tissue", wenn sie muss... ;-)

Ich habe Honigduft erwischt,
Bei Phillips in dem Resteladen.
Und habe dann im Klo bei Licht
Die Scheiße kleben an den Waden
Den Honig wieder abgewischt.

Oh, war das wohl von Barb'ras Bienen,
was Dir da klebte an dem Schienen-
bein oder war's das nicht?
Der Immen Last man nicht abwischt!
Es könnt' ja von den Tierlein allen
dem Haushund Fiffi noch gefallen!
Prüft mit der Zunge Dir das Bein
und dann ist's auch schon wieder rein!
;-)

Beteiligen Sie sich!

Hier können Sie nur eine begrenzte Anzahl an Kommentaren sehen. Auf unserer Webseite sehen Sie alle Kommentare und Ihnen stehen alle Funktionen zur Verfügung.

Zur Webseite