WELTREISE 2013, TEIL 5: BRIGITTE BARDOT UND IHR BRASILIANISCHES VERSTECK

Brigitte wartet auf uns.
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Teneriffa. Weihnachten und Sylvester lagen nun schon einige Tage hinter uns. Doch der Weihnachtsbaum stand immer noch in der Lounge des Schiffes. Natürlich musste er eine angemessene Seebestattung bekommen. Also heuerte der Kapitän die Schiffsband für einen Trauermarsch zum Heck des Schiffes an. Eine tief in schwarz gekleidete Trauergemeinde zog durchs Schiff, den treuen Baum vor sich hertragend. Allerorten wurde sein Ende lautstark beweint und beklagt. Papiertaschentücher machten die Runde. Am Heck angekommen dankte der Kapitän in einer kurzen aber ergreifenden Ansprache dem mit vielen Wunschzetteln veredelten Baum und gab das Zeichen „über Bord“. Aus dem grünen Wasser des Atlantiks winkte uns der treue Geselle noch einmal zu, bevor er außer Sicht war. Und die Band spielte fröhlich: „Didn’t he ramble?“.

Gegen Mittag des nachfolgenden Tages näherten wir uns der brasilianischen Sonnenküste (Costa do Sol). Das Schiff ankerte auf Reede vor dem Ort Bùzios, von dem wir noch nie etwas gehört hatten. Wir wurden an Land „getendert“, um einen halben Tag lang zu bummeln oder an einem der schönsten Strände Brasiliens baden zu gehen.

Das ehemals verschlafene Fischerdorf Bùzios, das nur 170 km nordöstlich von Rio de Janeiro auf einer hügeligen Halbinsel liegt, verfügt über 25 Strände vom Feinsten. Kein Wunder, dass der Jet-Set der Sechziger Jahre irgendwann auch dieses Badeparadies entdeckte. Brigitte Bardot flüchtete vor den Medien mit ihrem brasilianischen Freund aus Rio de Janeiro hierher und schon bald folgten Promis wie Jacques Cousteau, Dennis Wilson (Beach Boys) und andere Möchtegern VIPs. Doch mit der Ruhe im Fischerdorf war es bald vorbei. Heute flanieren hier vorwiegend französische und argentinische Touristen an der Bronzefigur von BB vorbei, die man aus Dankbarkeit an der gepflegten Uferpromenade aufgestellt hat.

Der charmante Ort hat kaum unter dem Tourismus gelitten, denn aufgrund strenger Bauvorschriften darf nur ein- und zweistöckig gebaut werden. Darüber hinaus besteht an den meisten Stränden absolutes Bauverbot. Erstaunlich und erfreulich, dass gerade im boomenden Brasilien solche Auflagen befolgt werden. Das zahlt sich aus, denn der Billigtourismus bleibt fern. Unter Brasilianern gilt Bùzios als elitär. Hier kann man eben nicht „für einen Kuss und einen Apfel“ Urlaub machen. Die Preise in den kleinen schnuckeligen Hotels, Pensionen und gepflegten Restaurants sind nicht Jedermanns Sache, obwohl das Preis- Leistungsverhältnis stimmt.

Für uns wurde hier anschaulich bestätigt, welchen Vorteil es hat, nicht mit einem der großen „Touri-Kähne“ eine längere Seereise zu machen, denn solche Perlen wie Bùzios vertragen keine Invasion von tausend oder mehr Kreuzfahrern an einem Tag.

Nach einem erholsamen Nachmittag an Land und Strand legte unser Schiff abends in Richtung Rio de Janeiro ab. Am nächsten Morgen hieß es früh aufstehen, um die berühmte Einfahrt in die Bucht von Rio nicht zu versäumen.

Fortsetzung folgt.

Siehe auch: http://www.myheimat.de/marburg/freizeit/weltreise-...

Bürgerreporter:in:

Hans-Rudolf König aus Marburg

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