Wild West Tag in Lenste

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Wild West-Tag und Karl-May Festspiele
Wieder einmal begann der Tag am Lensterstrand mit strahlendem Sonnenschein. Dies war aber nur einer der Gründe, warum bei Ollis morgendlichem Weck-Rundgang nahezu alle Kinder schon wach waren. Abgesehen von den nervenden Fliegen war gestern eine neue Gruppe ins Nachbar-Zeltdorf eingezogen, deren Kinder noch frisch und munter sind, sodass sie sich bereits um 6:00 Uhr austoben mussten.
Die Winnetou-Musik direkt um kurz nach 8:00 Uhr am Tag unter dem Motto „Wild West und Indianer“ ist mittlerweile bereits Tradition und so wurden die Kinder entsprechend auf das Thema eingestimmt.
Nach dem Frühstück wurden alle Kinder zusammengetrommelt und in 14 gemischte Gruppen eingeteilt. Am Vormittag wurden in diesen Gruppen verschiedene für den wilden Westen und Indianer typische Stationen durchlaufen. So mussten beispielsweise Hufeisen zielgenau geworfen, ein Pferde-Wettrennen absolviert und Gold ausgegraben werden. Auch im Spurenlesen mussten die Gruppen sich beweisen um den richtigen Weg über das ganze Zeltlagergelände möglichst schnell zu finden. Auch ein Pistolenduell durfte hierbei nicht fehlen. Es gab zahlreiche Möglichkeiten, wie sich die Kinder noch mehr auf den Abend bei den Karl-May-Festspielen in Bad Segeberg vorbereiten konnten. So wurden viele Friedenspfeifen, jede Menge Kopfschmuck mit Unmengen von Federn gebastelt. Das perfekte Indianer-Styling wurde durch die entsprechende Schminke im Gesicht und an den Armen noch um einiges aufgebessert.
Dementsprechend hergerichtet und ausgerüstet konnte der Nachmittag beginnen. Wie am Vorabend angekündigt, spielte hier der Film „der Schuh des Manitu“ die zentrale Rolle. Jede Gruppe bekam ein paar wenige Stichworte zu einer bestimmten Szene des Filmes und hatte eine Stunde Zeit, diese ihnen zugewiesene Szene nachzustellen. So zogen sich alle Gruppen in die Vorzelte zurück. Nun musste erst einmal geklärt werden, um welche Szene es sich tatsächlich handelte. Auch die Verteilung der Rollen bot interessanten Diskussionsstoff, denn schließlich sollte jeder aus der Gruppe mit einbezogen werden, auch wenn es sich dabei um die Rolle des schwulen Winnitouch handelte. Durch großes Engagement der Betreuer konnte jede Meinungsverschiedenheit gelöst werden, sodass am Ende der vorgegebenen Stunde jede Gruppe ihre entsprechende Szene hervorragend und vorführbereit erarbeitet hatte. Also wurde das Zirkuszelt in eine Arena verwandelt, in der die Gruppen nacheinander ihre Szenen vorspielten. Der Clou daran war, dass die Szenen nicht in derselben Reihenfolge wie im Film aufgeführt wurden, sondern in der Reihe der Gruppennummern. So waren also alle Teilnehmer die ganze Zeit gefragt und hatten die Aufgabe, die gespielte Szene zu erkennen, mit dem Film zu vergleichen um so am Ende feststellen zu können, in welcher Reihenfolge die Gruppen hätten auftreten müssen um den Ablauf wie im Film darzustellen. Keine leichte Aufgabe gaben fast alle Teilnehmer und auch Betreuer zu.
Nach so viel körperlicher und geistiger Arbeit hatten sich alle eine kleine Stärkung verdient. Da durch die Fahrt nach Bad Segeberg das normale Abendbrot ausfallen musste, stellte Olli sich bei 28°C im Schatten an den Grill und versorgte Kinder und Betreuer mit zahlreichen Bratwürsten. Damit auch die Vitaminversorgung nicht zu kurz kam, wurden Wassermelone und Joghurts verteilt, was wieder einmal sehr gut ankam und bereits nach wenigen Minuten restlos vertilgt war.

Kurz bevor es zu den Karl-May-Festspielen losgehen sollte, mussten noch zahlreiche Diskussionen über den Hand-in-Hand-Service (die Teilnehmer aus den „großen“ Zelten nehmen jeweils einen Teilnehmer der „kleinen“ Zelte in Bad Segeberg an die Hand, damit in den Menschenmassen auch wirklich niemand verloren geht) geführt werden. Aussagen wie „Warum muss ich Hand in Hand mit einem Mädchen gehen?“ und „Ich will mit dem aber nicht Händchen halten!“ konnten vernünftig erklärt werden, sodass am Ende jeder die Notwendigkeit dieser Aktion eingesehen hat. Pünktlich um 17:30 Uhr saßen alle 134 Indianer und Cowboys, ausgestattet mit warmen Klamotten und Regenjacken ausgestattet (trotz des noch immer tropischen Wetters aber aus Erfahrung der letzten Jahre) in den Reisebussen nach Bad Segeberg. Dort angekommen fanden sich die „Handpartner“ zusammen, die Jungs aus Zelt 16 schnappten sich die Lunchpakete und alle machten sich auf den 5-minütigen Fußweg zum Freilichttheater am Kalkberg. Die Eintrittskarten wurden verteilt und die richtigen Sitzplätze schnell gefunden. Dadurch, dass die Betreuer den Kindern noch ihre Lunchpakete aushändigten und es auf der Bühne bereits vor Vorstellungsbeginn schon viel zu sehen gab, wurde die Wartezeit verkürzt bis es dann endlich tatsächlich losging.
Als die Postkutsche gefolgt von Indianern auf Pferden den Hang hinunter raste war sofort Stille auf den Rängen. Obwohl die Story vom „Schatz im Silbersee“ leider kaum noch einem Kind geläufig ist, verfolgten alle das Geschehen mit Spannung und Konzentration. Durch die Action und Vielfalt des Stückes kam keine Sekunde Langeweile auf, und spätestens als der Falke nur wenige Zentimeter über den Köpfen der Zuschauer hinunter in die Manege flog waren alle sehr beeindruckt.
In der Pause fragten die Betreuer wie es den Kindern gefallen würde. Hier sagt die Aussage von Jonas aus Zelt 3 „Ich möchte keine Sekunde verpassen“ wohl alles.
Nachdem natürlich das Gute gesiegt, und Winnetou und Old Firehand unter großem Jubel die Bühne verlassen hatten, wurde noch ein Feuerwerk abgebrannt. Dann hieß es „Müll aufsammeln, jeder geht noch mal aufs Klo, und dann reiten wir los. Zurück zu den Bussen“.
Aus Erfahrung hatten sich die Betreuer auf eine sehr ruhige Busfahrt mit vielen schlafenden Kindern eingestellt, aber dieser Wunsch wurde nicht erfüllt. In allen drei Bussen wurde gelacht, gequatscht und gesungen. Erst kurz vor Grömitz kehrte Ruhe ein, und als die Busse gegen 0 Uhr am Zeltplatz ankamen schliefen dann doch so einige.
Das Wecken bei Ankunft am Zeltplatz wurde, wie erwartet, schwierig. Einige der kleineren mussten fast in ihr Zelt getragen werden. Auf das Gute-Nacht-Lied „Wer hat an der Uhr gedreht“ konnte und musste somit verzichtet werden, denn auf dem Gelände herrschte bereits seit einigen Stunden Nachtruhe. So wandelten 116 halbschlafende Kids nach einer kurzen Katzenwäsche in ihre Zelte und es kehrte sehr schnell Ruhe ein.

Bürgerreporter:in:

Oliver Wild aus Langenhagen

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