Rettungseinsatz in der Psychiatrie – NABU rettet verirrte Zwergfledermäuse

Am vergangenem Mittwoch meldeten sich Mitarbeiter des Klinikums hilfesuchend beim NABU Langenhagen, weil im Behandlungszimmer der Psychiatrie verirrte Fledermäuse gefunden wurden. Der Vorsitzende des ehrenamtlich tätigen Vereins, Ricky Stankewitz, machte sich daraufhin auf den Weg zu einem Rettungseinsatz.

Vor Ort angekommen machte sich Stankewitz erstmal ein Bild der Lage und entdecke drei Tiere im Vorhang des Behandlungszimmers, ein weiteres Tier hatten die Mitarbeiter schon auf den Balkon gebracht. Die Fledermäuse nahm Stankewitz in einer Transportbox sicher mit nach Hause, wo sie vermessen, gewogen und als Zwergfledermäuse bestimmt werden konnten. Da das Gewicht bei allen Tieren über dem Minimalgewicht lag, konnten erfreulicherweise alle Fledermäuse noch am selben Abend im Eichenpark wieder ausgewildert werden.

„Im August kommt es häufig zu Fledermauseinflügen in Wohnungen. Die selbständig werdenden Jungtiere, insbesondere die Jungen Zwergfledermäuse, suchen nach dem Verlassen der Wochenstuben eigene Quartiere. Dabei untersuchen sie Spalten und Lücken, wie beispielsweise angekippte Fenster.“ erläuterte Stankewitz. Wenn sich die Tiere in der Wohnung befinden, finden sie häufig nicht mehr den Weg heraus. Die verunsicherten Jungtiere stoßen dann sogenannte Soziallaute aus, die weitere Fledermäuse in die „Falle“ locken. Wird der Einflug Abends oder Nachts festgestellt, sollten Betroffene einfach die Tür des Zimmers schließen, das Licht ausschalten und das Fenster weit öffnen. In der Regel finden die Tiere dann allein heraus.

„Auf keinen Fall sollten schwache oder verletzt erscheinende Tiere aus dem Fenster geworfen werden, da sie zu schwach zum Fliegen sind und zu Tode stürzen!“ erklärte Stankewitz weiter. Wenn Fledermäuse tagsüber gefunden werden, können Betroffene entweder bis zum Abend warten und wie beschrieben die Fenster öffnen oder sich beim NABU melden.