Der Steinmarder ist Tier des Monats im März - Jetzt im März Kinderstuben auf Dachböden

Steinmarder | Foto: LANUV

Der Steinmarder ist Tier des Monats März des Landesamtes für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz Nordrhein-Westfalen (LANUV NRW).

Denn jetzt ab März werden die Jungen geboren, drei bis fünf an der Zahl. Steinmarder sind nachtaktiv und bewohnen unter anderem in unsere Wohnhäuser und dort die Dachstühle, Schuppen und andere, gering genutzte Gebäudeteile. Hier rumpeln sie herum, ausgerechnet dann, wenn der Mensch seinen wohlverdienten Schlaf sucht. Jetzt ab März nehmen diese Geräusche zu, da die Jungmarder in Frühjahrsnächten wie es Tierkinder nun mal tuen, toben, schreien und an Holzwänden kratzen.

Steinmarder zählen zu den sog. „Pelztieren“, sein Fell ist begehrt, so dass die Tiere in den 1950er Jahren fast ausgerottet wurden. Daraufhin wurde die Jagdzeit für den Steinmarder in Deutschland auf Mitte Oktober bis Ende Februar beschränkt. Heute genießen die Tiere mit ihrem weichen Fell, den runden Knopfaugen, der fleischfarbenen Nase und dem weißen Kehlfleck viel Sympathie. Denn als Allesfresser jagen sie andere lästige Hausgäste wie Ratten und Mäuse. Auf der Speisekarte stehen aber auch Junghasen, Frösche, Tauben, Eier, Regenwürmer, Aas, Früchte, Beeren und Bio-Abfälle jeglicher Art. Diese Nahrung und die entsprechenden Behausungen finden Steinmarder in Siedlungsnähe, daher hat man es heute eher mit „Haus“- statt mit „Stein“- Mardern zu tun.

Autobesitzer hingegen sprechen eher vom „Auto“- Marder als vom „Stein“- Marder. Denn der warme Motorraum mit seinem typischen Geruch zieht Steinmarder an. Nach dem Motto „Das ist jetzt mein Revier“ kann er sich im ungünstigsten Fall mit seinen 38 Zähnen durch Kühlwasserschläuche, Zündkabel oder Isoliermatten beißen. Und das kann teuer werden: Im Jahre 2009 wurden den Versicherungen 207.000 Marderschäden gemeldet. Die Kosten beliefen sich auf 50 Mio. €, wobei nicht jede Versicherung alle Schäden übernimmt.

Damit es zwischen Marder und Mensch wieder „passt“, braucht man Glück und Geduld. Es gibt kein Patentrezept: Um den Steinmarder von Wohngebäuden fernzuhalten, reicht es manchmal, den Garten naturnah zu gestalten. Holzhaufen und Reisig sind gute Kinderstuben und Verstecke. Auch ein mit Stroh ausgelegtes Marderhäuschen aus Holz und einer Deckschicht aus Folie und Erde könnte den Steinmarder anziehen. In Schuppen und Scheunen sollte man ihn ohnehin dulden.

Löcher im Dachboden sollten hingegen abgedichtet werden. Ob sich der Steinmarder durch Lichtquellen, die bei Kontakt aufblitzen, oder Elektrodrähte mit guter Erdung vertreiben lässt, ist nicht bewiesen. Unter der Motorhaube machen spannungsführende Teile dem neugierigen kleinen Kerl das Leben schwer. Einfach und effektiv ist die Auslage eines welligen Maschendrahtes unter das Auto. Hier bleiben die empfindlichen Krallen des Steinmarders leicht hängen. Sprays, Tierhaare oder Duftsäckchen haben sich als nutzlos erwiesen, da sich der Steinmarder an diese Gerüche gewöhnt. Auch den Gartenzaun unter Strom zu setzen, ist teuer und bringt wohl nichts. Er ist eben schlau, der Steinmarder!

Bürgerreporter:in:

Karl-Heinz Huber aus Langenfeld

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