Eine alte Heilpflanze aus Mooren und Sümpfen - Der Fieberklee ist Pflanze des Monats Juni

Fieberklee | Foto: LANUV

Pflanze des Monats Juni des Landesamtes für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz (LANUV NRW) ist der Fieberklee (Menyanthes trifoliata).

Jetzt, Ende Mai bis in den Juni hinein haben sich seine behaarten Blüten voll entfaltet.

Das auch Bitterklee genannte Enziangewächs ist eine alte, einheimische Heilpflanze. Sie steht wildlebend in NRW im Flachwasser der letzten Moore und naturnahen Feuchtgebiete. Etwa 15 bis 30 Zentimeter wird der Fieberklee groß, sein Wurzelstock kann im schlammigen Boden über zwei Meter lang werden. Er ist dicht verzweigt und speichert Nährstoffe für die Wintermonate. Die fingerdicken Wurzeln helfen bei der Ausbreitung der Pionierpflanze. Die so anwachsende Biomasse des Fieberklees treibt die Verlandung voran und bildet den Nährboden für konkurrenzstärkere Pflanzen wie Mädesüß oder Blutweiderich, die den Fieberklee nach und nach zurückdrängen.

Die Trockenlegung von Mooren und anderen Feuchtgebieten und die anschließende starke Düngung haben dazu beigetragen, dass der Fieberklee heute in den Roten Listen als gefährdet eingestuft wird. Als gezüchtete Zierpflanze für Zierteiche in Gärten und Parkanlagen wird er heute von Gärtnereien angeboten, denn die Entnahme der Wildpflanz aus der Natur ist aus Artenschutzgründen untersagt.

Obwohl erst seit dem 16. Jahrhundert als Heilpflanze bekannt, wurde übrigens kaum einer Pflanze so viel Wirkung zugesprochen wie dem Fieberklee. So galt er als Allheilmittel gegen Skorbut, Asthma, Gicht, Cholera, Malaria, Magenschwäche, Leberleiden, Nervosität und Zahnschmerzen. Auch bei “hitzigen“ Geschwüren, offenen Füßen und Kopfläusen soll er geholfen haben! Aktuell gelten die getrockneten Blätter der blühenden Pflanze des Fieberklees als Heildroge. Die Wirkstoffe sind u. a. Flavonoide, Cumarine,
Phenolcarbonsäuren und Gerbstoffe. Aktuell wird der Fieberklee bei Magen- und Verdauungsproblemen eingesetzt, denn als Bittermittel fördert er die Speichel- und Magensaftsekretion.

Auch bei Appetitlosigkeit, Verdauungsstörungen, Völlegefühl und Blähungen wird Fieberklee angewendet. In bitteren Kräuterlikören und –schnäpsen, besonders in speziellen skandinavischen Likören oder auch in Teemischungen ist Fieberklee enthalten. Zubereitungsvorschriften führt das Homöopathische Arzneibuch (HAB) auf.
Fieber senken kann Fieberklee jedoch nicht.

Bürgerreporter:in:

Karl-Heinz Huber aus Langenfeld

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