Regionalkonferenz in Erfurt: Mehrgenerationenhäuser – Starke Partner für Kommunen

Dr. Michael Hübsch vom Bayerischen Staatsministerium für Arbeit und Sozialordnung, Familie und Frauen, Referat Generationenpolitik, Lebensbedingungen, im Gespräch mit Margit Däubler, Leiterin des AWO-Mehrgenerationenhauses Landsberg.
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  • Dr. Michael Hübsch vom Bayerischen Staatsministerium für Arbeit und Sozialordnung, Familie und Frauen, Referat Generationenpolitik, Lebensbedingungen, im Gespräch mit Margit Däubler, Leiterin des AWO-Mehrgenerationenhauses Landsberg.
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Die Rolle und Perspektive der Mehrgenerationenhäuser in der lokalen Infrastruktur wurde jetzt auf einem Fachtag des Bundesfamilienministeriums in Erfurt diskutiert. Auch die Landsberger Vertreterin Margit Däubler bereicherte den Diskurs dort um praktische Erfahrungen vom Lech und stellte voller Stolz den im Netzwerk ELAN – Engagiertes Landsberger Alleinerziehenden-Netzwerk - erarbeiteten Leitfaden „Spurwechsel“ vor.

Vom Leitbild der sorgenden Gemeinschaft als Knotenpunkt in den Kommunen sprach Christoph Linzbach, Unterabteilungsleiter im Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend, bei der Regionalkonferenz „Mehrgenerationenhäuser – Starke Partner für Kommunen“ in Erfurt. Das Konzept der Mehrgenerationenhäuser mit bundesweit 15.000 ehrenamtlich Engagierten gibt aus seiner Sicht eine passende Antwort auf die sich stetig wandelnden Familien- und Gesellschaftstrukturen. Jeder 5. In Deutschland sei inzwischen Single. Alleinsein ist aber keine gute Voraussetzung für das individuelle Altern in einer insgesamt älter werdenden Gemeinschaft. Ein Zusammenhalt, wie er auch Familien stark macht, müsste sich in der Bürgerschaft entfalten können. In dieser Hinsicht sind die 450 Mehrgenerationenhäuser „sorgende Gemeinschaften“ mit großem Zukunftspotenzial. Sie sind nachweislich eine Chance der Bürgergesellschaft. „Gute Beteiligungsprojekte erweisen sich als Nährboden für das Engagement der Bürger!“ stellte Linzbach für die Bundesregierung fest.

Warum der Austausch der Generationen so überaus wichtig für den Zusammenhalt der Gesellschaft ist, führte Prof. Dr. Andreas Kruse, Direktor des Instituts für Gerontologie, Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg, aus. Er redete über erweiterte Familienformen und führte als Verbindung zwischen Personen den Freundschaftsbegriff aus. „Erst die Perspektiven aller Generationen ergeben ein vollständiges Bild des Ganzen“, konstatierte Kruse und erteilte der „Versäulung“ einseitiger Handlungsansätze ganz klar eine Absage. Ihn interessieren weniger die Senioren- oder die Kinder- und Jugendkonzepte in der Kommunalpolitik als vielmehr mit welcher Strategie für alle Generationen gemeinsam geplant werde.

Engagement zugunsten von Berufs- oder Bildungspatenschaften zeigen vielfach positive Auswirkungen - Heidi Holzhauser, Beauftragte für Chancengleichheit am Arbeitsmarkt der Bundesarbeitsagentur in Nürnberg, wurde nicht müde, die Arbeit in den Mehrgenerationenhäusern zu loben. "Wenn im Jahr nur zwei Jugendliche mehr den Einstieg in einen Beruf finden, dann hat sich die Finanzierung eines MGHs bereits gerechnet!" sagte sie.

„Mehrgenerationenhäuser – Starke Partner für Kommunen“: Die Leistungen der Mehrgenerationenhäuser hat die Wirkungsforschung hinter dem Aktionsprogramm inzwischen aussagekräftig ausgewertet und dazu eine Broschüre aufgelegt, die in jedem Haus, auch im AWO-Zentrum Landsberg, zu bekommen ist. Die wichtigsten Ergebnisse:

- Fast 44.000 Menschen aller Generationen besuchen täglich die Mehrgenerationenhäuser und sind unabhängig von Alter und Herkunft füreinander und miteinander aktiv.

- Mehr als 9.000 Angebote und Dienstleistungen werden in Mehrgenerationenhäusern erbracht und sind dabei bestens mit anderen Einrichtungen vernetzt. So kooperieren sie mit rund 30.000 Partnern, darunter Kommunen, Stiftungen und Unternehmen.

- Rund 15.000 Freiwillige engagieren sich in den MGHs und bereichern mit ihrem Wissen und ihrer Erfahrung die Gesellschaft.

Bürgerreporter:in:

Anke Wilk aus Landsberg am Lech

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