Johannes Stüttgen, Meisterschüler von Joseph Beuys in Landsberg

Johannes Stüttgen im Gespräch mit Gerhard Schielein, Grafiker und Internetdesign Boschhof
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Meisterschüler von Joseph Beuys in der Freien Waldorfschule in Landsberg.
„Johannes Stüttgen, Meisterschüler von Joseph Beuys war mit einem Vortag zum Erweiterten Kunstbegriff und der Sozialen Plastik Gast im vollbesetzten Plenarsaal in der Freien Waldorfschule in Landsberg am Lech. Schüler, Lehrkräfte und Gäste applaudierten begeistert und verwickelten Johannes Stüttgen in heftige Diskussionen.

Von Joseph Beuys stammt der Gedanke der Sozialen Plastik. Sein ehemaliger Schüler und späterer Mitarbeiter Johannes Stüttgen verbreitet diesen Gedanken weiter. Um die Plastik im sozialen Bereich zu begreifen, muss der Kunstbegriff auf alle eigenen Tätigkeiten des Menschen erweitert werden. Wie ein Bildhauer durch seine Tätigkeit eine Skulptur entstehen lässt, führt der Mensch mit seinen Gedanken, Worten und Taten eine künstlerische Tätigkeit aus. Die These von Joseph Beuys lautet: “Jeder Mensch ist ein Künstler” und trägt selbst die Verantwortung für die Form seines Kunstwerkes. Deshalb ist auch jeder Mensch verantwortlich für seine individuell ausgeführte Tat zum Wohl des sozialen Ganzen.

Nur dann ist eine Tat künstlerisch, wenn sie aus dem Menschen selbst kommt. Sie darf nicht von außen diktiert werden. Nur so eröffnet sich dem Menschen die Möglichkeit, sein Leben zu gestalten. Der Mensch kann mit der Gemeinschaft die menschliche Gesellschaft formen. Er hat die Möglichkeit, aus seinem Ich heraus ein Kunstwerk zwischen und mit den Menschen zu schaffen. Das ist die Soziale Plastik, so Johannes Stüttgen.

Voraussetzung für die Entstehung der Sozialen Plastik ist die Fähigkeit, Verantwortung zu übernehmen. Der Mensch muss sich von den von außen diktierten Grundsätzen, Handlungen und Gewohnheiten befreien. Die menschliche Arbeit wird immer mehr malträtiert. Die Selbstbestimmung am Arbeitsplatz wird immer weniger. Sie gleitet in die Sachbestimmung und ökonomische Orientierung ab und raubt des Menschen Würde, freie Entfaltung und Kreativität.

Der Mensch muss sich über seine eigentlichen Ziele klar werden und muss seine Begriffe neu ordnen. So erkennen Menschen vielleicht, dass sich ihre echten Wünsche und Bedürfnisse gar nicht so sehr voneinander unterscheiden und kommen sich näher. In der neuen Evolution, die dann durch die menschliche Tätigkeit beginnt und zur Sozialen Plastik führt, soll die Politik durch die Kunst ersetzt werden. Außerdem soll eine ideale freie Schule entstehen, ohne Einwirkung des Staates. Jede Handlung wäre dann eine künstlerische Tätigkeit.

„Johannes Stüttgen wurde 1945 geboren. Er wohnt in Düsseldorf. Von 1966 bis 1971 studierte er an der Kunstakademie in Düsseldorf bei Joseph Beuys. Danach arbeitete er als Kunsterzieher am Gymnasium in Gelsenkirchen. Weitere Stationen seines Wirken waren: Gründungsmitglied der Organisation für Direkte Demokratie durch Volksabstimmung mit Joseph Beuys im Jahr 1971. Aufbau und späterer Geschäftsführer der Free International University. Mitbegründer des Omnibus für Direkte Demokratie.

Bürgerreporter:in:

Hans Bucsek aus Landsberg am Lech

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