Königsbrunn vergibt den ersten Matchball

Beide Teams lieferten sich einen intensiven Kampf auf dem Eis. (Archivbild, v.l.n.r. Maximilian Schäffler, Toms Prokopovics, Nico Oppenberger und Leon Steinberger)
  • Beide Teams lieferten sich einen intensiven Kampf auf dem Eis. (Archivbild, v.l.n.r. Maximilian Schäffler, Toms Prokopovics, Nico Oppenberger und Leon Steinberger)
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Nach drei Siegen in Folge muss der EHC Königsbrunn in der Ferne bei den "Sharks" des ESC Kempten das erste Mal Federn lassen. Mit 0:4 verliert die dezimierte Truppe der Brunnenstädter das vierte Viertelfinalspiel und vergibt die Chance auf den frühzeitigen Einzug ins Halbfinale.

Kempten konnte von Beginn an mit vier Reihen in die Begegnung starten, der EHC mit drei. Auf Seiten der Königsbrunner fehlten neben dem Langzeitverletzten Florian Döring Top-Scorer Mika Reuter, Julian Becher, Lukas Häckelsmiller und Leon Steinberger. Im Tor der Königsbrunner stand Routinier Stefan Vajs, als Backup war Dave Blaschta mitgereist.

Von Beginn an lieferten sich beide Teams eine schnelle und intensive Partie. Die Sharks erarbeiteten sich gleich ein paar Möglichkeiten und hatten mehr Abschlüsse als der EHC, doch wirklich zwingende Chancen waren zunächst nicht dabei. Kempten drängte in das Drittel der Königsbrunner und machte Druck. In der sechsten Spielminute fiel dann auch der erste Treffer für die Gastgeber, nach Scheibenverlust der Brunnenstädter in der eigenen Zone netzte Filip Kokoska nach Anspiel von Jakub Bitomsky zur 1:0 Führung ein. Der EHC kam dann aber immer besser in die Partie und hatte zwar weniger, dafür aber hochkarätige Chancen. In der 13. Und 16. Spielminute rettete der schon am Freitag herausragende Sharks-Keeper mit sehenswerten Paraden seine Mannschaft. Kurz vor der Pause hatte Königsbrunn sogar doppelte Überzahl, verpasste es aber noch im ersten Spielabschnitt auszugleichen.

Im mittleren Drittel blieb es eine hochintensive Partie. Eine erste Unterzahlsituation konnte Königsbrunn noch schadlos überstehen. Kempten hatte danach aber zwei Riesenchancen, die die Sharks jedoch nicht verwerten konnten. Der EHC spielte mit mehr Risiko und versuchte den Ausgleich zu erzielen, doch der ESC verteidigte gut und ließ nur wenige Abschlüsse zu. In der 35. Spielminute fiel dann das 2:0, Nico Oppenberger tankte sich bei einem Alleingang durch und überraschte Goalie Stefan Vajs mit seinem platziertem Schuss. Im Gegensatz zu den letzten Spielen zogen die Sharks weniger Strafen und blieben diszipliniert. Bis zur letzten Pause fielen dann keine weiteren Treffer mehr.

Zwei Tore Rückstand sind im Eishockey schnell aufgeholt, doch dazu muss man auch von der Strafbank fernbleiben. Königsbrunn zog nun aber Strafzeiten und spielte ab der 42. Spielminute in einfacher und ab der 43. in doppelter Unterzahl. Der EHC verteidigte jedoch leidenschaftlich und überstand zunächst die 3:5-Situation. In der 46. Spielminute fiel dann aber in einfacher Überzahl das 3:0 für Kempten durch Schirrmacher, der schon im ersten Spiel im Allgäu zwei Treffer im Powerplay erzielte. Danach durfte auch mal der EHC in Überzahl agieren, Marco Sternheimer hatte in der 49. Spielminute den Anschlusstreffer auf dem Schläger, doch ein Tor wollte nicht fallen. Kempten spielte clever, die Zeit lief gegen Königsbrunn. In der 53. Spielminute kassierte der EHC gleich die nächste Strafe, die aber folgenlos blieb. Als Kempten in der 57. Spielminute ebenfalls eine Strafe zog, nahm EHC-Coach Bobby Linke den Goalie zugunsten eines sechsten Feldspielers vom Eis, Königsbrunn nun in doppelter Überzahl gegen vier Sharks. Ein Tor blieb den Brunnenstädtern aber verwehrt, doch es kam noch schlimmer. Nach Ablauf der Strafe gegen Kempten verloren die Königsbrunner die Scheibe und Schirrmacher erzielte seinen zweiten Treffer zum 4:0 ins leere Tor. Damit war das Spiel endgültig gelaufen, Treffer fielen keine mehr.

Kempten holt sich in dem intensiven Play-off-Fight auf Augenhöhe verdient den ersten Sieg in der Best-of-Seven-Serie. Königsbrunn fehleranfälliger und zog zu viele Strafzeiten zu den falschen Zeitpunkten, die Sharks waren an diesem Abend die diszipliniertere Mannschaft. Dem EHC fehlte am Ende auch ein wenig Scheibenglück im Abschluss. Am Freitag geht es in der Königsbrunner Pharmpur Eisarena weiter in Spiel fünf, der EHC führt noch mit 3:1 Siegen in der Serie. Bitter für die Brunnenstädter ist natürlich der Ausfall von Leon Steinberger, der bis Saisonende fehlen wird. EHC-Coach Bobby Linke nennt Gründe für die Niederlage: „Der Sieg von Kempten geht heute voll in Ordnung, Wir waren leider nicht bissig genug und haben zu wenig aus unseren Chancen gemacht. Die Sharks hatten heute das nötige Schussglück, auch die Rebounds sind heute mal für Kempten gefallen. Eine Niederlage in der Serie hatten wir aber schon einkalkuliert, das ist jetzt kein Beinbruch. Es gilt nun nach vorne zu schauen, am Freitag müssen wir wieder Vollgas geben. Konzentration und Leidenschaft sind der Schlüssel beim nächsten Spiel. Heute waren wir leider die schlechtere Mannschaft.“

Tore: 1:0 Kokoska (Bitomsky) (6.), 2:0 Oppenberger (Schirrmacher) (35.), 3:0 Schirrmacher (Oppenberger, Bitomsky) (46.), 4:0 Schirrmacher (Sillanpää, Empty Net Goal) (59.)

Strafminuten: ESC Kempten 12 EHC Königsbrunn 18 Zuschauer: 1221

Tickets für das nächste Heimspiel können an der Abendkasse, online unter https://bit.ly/EHCK, auf der Webseite des Vereins oder in der Geschäftsstelle (Nibelungenstraße 8, 86343 Königsbrunn) erworben werden. Diese ist von Montag bis Freitag 10–12 Uhr und Dienstag bis Donnerstag 15–18 Uhr geöffnet. Die Dauerkarten haben im Viertelfinale weiterhin Gültigkeit.

Bürgerreporter:in:

Horst Plate aus Königsbrunn

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