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Erlebnisse vom Sudetendeutschen Tag - Aus der Sicht eines Sudetendeutschen der mit 1 1/2 Jahren vertrieben wurde

Erkenntnisse vom Sudetendeutschen Tag !

Augsburg, Pfingsten 2013

Bekenntnisse und Erlebnisse eines im Sudetenland Geborenem der mit 1 ½ Jahren weg musste – Wäre ich nur früher …...

Kurt Aue, geb. 29. Juni 1944 schrieb seinen Geschwistern und lässt uns Lesern teilhaben an seiner Geschichte.

An Pfingsten war ich auf Spurensuche wie wohl unsere Eltern (Großeltern) im damaligem Sudetenland gelebt hatten.

Ich war damals noch keine zwei Jahre alt, als wir mit wenig Hab und Gut aus unserem Haus und unserer Heimat vertrieben wurden. In Viehwaggons eingepfercht mussten wir unsere geliebte Heimat verlassen. Ich kann mich noch gut an die Erzählungen unserer Mutter erinnern, auch wenn ich gestehen muß das ich nicht immer zugehört habe und lieber den Ruf meiner Freunde zum Fußallspielen auf die Wiese folgte. Gott sei Dank hast du liebe Schwester Helga mehr aufgepasst und kannst mir ab und an was erzählen. So erfuhr ich das ich auf der Flucht wohl damals schon genauso neugierig war wie heute, sodaß ich aus dem Waggon fiel und mich ein Tscheche fand, der mich unter schwierigsten Bedingungen zu meiner Mutter nach Donauwörth/Bäumenheim/Tagmersheim brachte. Also damals gab es natürlich unter den Tschechen auch gute Leute.

Aber nun zurück zum Sudetendeutschen Tag, der allerdings drei Tage dauerte. Am Freitag Abend schritten Helga meine Frau, und ich in den Goldenen Saal ins Augsburger Rathaus wo einige verdiente „Landsleute“ ausgezeichner wurden, welche sich um die Heimatpflege verdient gemacht hatten. Am Revier des Anzuges trug ich stolz die Plakette des 64. Sudetendeutschen Tages..

Mehrmals wurde ich meist freundlich von Passanten wegen des Tragens der Plakette angesprochen, einmal hielt mich ein Historiker fast 20 Minuten auf und ich führte mit ihm eine lebhafte Diskussion. Leider wurde ich aber auch angepöbelt (ein namhafter Augsburger Redakteur ist mein Zeuge).

Am Samstag klammerte ich mich beim Sudetendeutschen Tag aus, da der FCA ja schließlich auch „Heimat“ für mich ist.

Am Sonntag besuchte ich schon in der Früh den Gottesdienst in der Schwabenhalle und wartete gespannt auf die Kundgebung mit unserem Ministerpräsidenten und Schirmherren des vierten Stammes Bayerns, den Sudetendeutschen, Dr. Horst Seehofer und der Ministerin Christine Harderthauer. Stilecht kam Horst Seehofer mit einem BMW und Christine Harderthauer mit einem Audi in die Fuggerstadt.

Gespannt lauschte ich den Ausführungen bei der Kundgebung und konnte mit Freude entnehmen, das der Freistaat Bayern sich an einem Sudetendeutschen M;useum maßgeblich beteiligt. Auch freute mich das viele Tschechen und Österreicher die Ehre ihres Besuches gaben.

Zuvor hatte ich die Halle besucht, wo sich alle Volksgruppen aus der alten Heimat zwanglos trafen. Ich steuerte voller Erwartungen in Richtung „Altvater“, wo ich herzklopfend das Schild mit dem Ort unserer Ahnen, Hennersdorf fand. Dann aber Traurigkeit ohne Ende. Es saß keiner mehr an diesem Tisch. Alle hatte zuvor der Herr zu sich gerufen. Und da sagte meine innere Stimme:“Kurt wärst du wohl früher schon einmal zum Sudetendeutschen Tag gefahren !!!!!!“

Aber meine Überzeugung sagt mir, das ich mich in Zukunft mehr engagieren muß um die alte Heimat in mir und Anderen lebendig zu erhalten. Dank gilt in diesem Zusammenhang vielen nicht in Sudetenland geborenen Mitbürgern, die sich voller Leidenschaft für die Belange der Sudetendeutschen einsetzen weil leider viele noch Lebende aus der alten Heimat sich nur den Wohltaten in der neuen Heimat sich frönen, anstatt mit zuhelfen das alte Brauchtum zu sichern und lebendig zu halten.

Euer
Kurt

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