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Erfrischender Klang mit internationalem Flair

Auch wenn das Wetter am Abend der Klangerfrischung noch so unwirtlich war – die Zuhörer der Klassikreihe des Königsbrunner Klarinettisten David Schöndorfer, dessen vierte Auflage am 22. März stattfand, kamen zahlreich und bildeten einen tollen Rahmen für ein erstaunliches Klangerlebnis. Mozart, Haydn, Piazzolla und Carl Maria von Weber, vorgetragen vom Gastgeber und dem Lübecker Streichquartett „Ecco“ ließen die Herzen der Gekommenen schnell erwärmen. Vor allem das berühmte Klarinettenquintett von Wolfgang Amadeus Mozart in A-Dur zu hören, ein kompositorisches Meisterwerk, war schon den Besuch des Abends in der „Göttlichen Vorsehung“ wert.
Mit den beiden Violinen (Mona Burger, Marina Pelàez Romero) ging die Klarinette eine wohltuende Symbiose ein, eine Verschmelzung von Heiterkeit und sanfter Trauer, die sich aus dem Zusammenspiel von Klarinette und Streichern beinahe von selbst ergab, von den tieferen Lagen der Bratsche (Daniel Schwartz) und Cello (Millán Abeledo Malheiro) zum ausgewogen schönen Gesamtklang ergänzt. Die Fünf schafften eine Atmosphäre, die nachvollziehen ließ, weshalb Mozart das Klarinettenkonzert, vollendet am 29. September 1789, zu seinen schönsten musikalischen Freundesgaben der Musikgeschichte machte. Die Klarinette begeisterte dabei schon beim ersten Hören durch ihren puren klanglichen und melodischen Zauber.

Temperamentvoll ging es dann in die zweite Hälfte des Programms. Die eröffnete das Deutsch-Israelisch-Spanische Ecco-Quartett aber zunächst mit Joseph Haydns „Die sieben letzten Worte unseres Erlösers am Kreuz“, passend zur vorösterlichen Zeit. Das Werk entstand 1786/87 im Auftrag der spanischen Stadt Cádiz, für deren Karfreitagszeremonien es berechnet war. Von der anfänglichen Bitte um Vergebung („Pater, Pater“), über die Worte, die Jesus am Kreuz an Maria Magdalena richtete, bis hin zum Sterben und dem nachfolgenden Erdbeben ließen die vier Streicher an Haydns Absicht, seine Zuhörer zu erschüttern und zugleich zu läutern, keinen Zweifel aufkommen. Die „sieben Worte“ ließen die Zuhörer beinahe meditieren, ohne allerdings eine Sekunde langweilig zu wirken.

Mitreißend dann das zweite „Solo“-Stücks des Quartetts von Astor Piazzolla. Mit südländischem Temperament furios vorgetragen, wie es eigentlich Südamerikaner oder Iberer nun einmal vermögen, riss die Komposition des 1992 verstorbenen Begründers des Tango Nuevo unwillkürlich mit.

Den Schlusspunkt unter einem auf erstaunlich hohem Niveau stehenden Konzertabend setzte das Quintett dann mit Carl Maria von Weber, der den jungen Musikern noch einmal alles abverlangte. Eine Herausforderung ist Webers Quintett in B-Dur fürwahr, doch die wurde vor allem vom Klarinettisten nur zu gerne angenommen. David Schöndorfer begeisterte mit ausdrucksvollem Spiel und schnellen Läufen, um immer wieder den Schulterschluss mit den Violinen sowie Bratsche und Cello zu vollziehen.

War die Klangerfrischung bislang ein Geheimtipp, hat sie sich spätestens seit dem Auftritt von David Schöndorfer und dem Ecco-Quartett ein Stammpublikum erzaubert, das mit Spannung und großer Erwartung der fünften Auflage der Klangerfrischung im Herbst entgegensieht.

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