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Was macht das Cello in einem Blasorchester ?

Die immer gut besuchten Auftritte bezeugen einerseits
das kontinuierliche hohe Niveau dieser Musikdarbietungen und anderseits den guten Geschmack des Publikums aus dem südlichen Landkreis. Nun dürfte allerseits bekannt sein, dass Blasmusik eine Musik ist, die abgesehen vom Schlagzeug, hauptsächlich von Blasinstrumenten ausgeführt wird. Einem aufmerksamen Zuschauer wird hier aber nicht entgangen sein, dass in diesem Symphonischen Blasorchester auch ein Violoncello (kurz: Cello) mitspielt.

So ist doch die Frage:“ Was macht das Cello bei der Blasmusik?“ nicht ganz unberechtigt. Also richten wir diese Frage gleich direkt an die Musikerin an diesem Instrument. Das ist hier die in Königsbrunn praktizieren Fachärztin für Plastische Chirurgie Frau Dr. Baerwald-Rojewski, der wir einige Fragen dazu stellen.

Frage: Wie ist das also mit Ihrem Cello ? Warum gerade Cello im Blasorchester ?

Antwort: Das Violoncello ist durch seinen großen Tonumfang und seine Klangfarbe ein besonders schönes Instrument. Es hat seinen festen Platz in fast allen Musikensembles: als Begleitinstrument, im Orchester, im Streichquartett, aber auch als Soloinstrument. Es wurde mittlerweile auch für den Jazz entdeckt. und wird vermehrt als Klangfarbe in Blasorchestern eingesetzt.

Frage: Gehen Sie da nicht praktisch unter bei dem vielen Blech und Holz?

Antwort: Man könnte das sicherlich physikalisch erklären. Aber kurz gesagt: Der physikalische Schall hat die Eigenschaft sich zu mischen. Durch Interferenzen entstehen Schwingungen und weitere Obertöne, die sich gegenseitig absorbieren und aufheben. Im Ohr entstehen aurale Kombinationstöne. Das Ergebnis ist bei guter Intonation ein warmer, wohlklingender Blasorchesterklang.

Frage: Geht es für einen Laien etwas kürzer?

Antwort: Ja, natürlich. Ein Cello veredelt die Musik und zaubert sanfte Harmonie, sehr weich und melodiös. Wärme im besten Sinne des Wortes

Frage: Sie sind aber sehr überzeugt von Ihrem Instrument.

Antwort: Da bin ich sicherlich nicht ganz allein mit meiner Meinung. Selbst berühmte Komponisten und Instrumentalisten halten sehr viel von ihm. Mischa Maisky erzählt, dass sein Cello für ihn eine "Sie" sei. Star- Geiger Gidon Kremer nennt es ganz einfach den "größeren Bruder, den man lieb haben muss“.

Frage: Wann und wo haben Sie die Liebe zum Cello entdeckt?

Antwort: Als Kind habe ich, wie das ja meistens so ist, erstmal Blockflöte gelernt, später hat mir die Gitarre auch gut gefallen. Aber dann habe ich mich intensiv mit dem Cello beschäftigt. Daraus ist geradezu ein Liebesverhältnis entstanden. So fiel mir nach dem Abitur die Entscheidung nicht leicht : Medizin-oder Musikstudium?

Frage: Wie sind sie gerade zum Blasorchester der Musikvereins Bobingen gekommen?

Antwort: Erstmal durch meine Kinder, die hier die Möglichkeit haben sich musikalisch zu betätigen. Daneben suchte ich in Bobingen, mit meinem geliebten Cello irgendeinen Anschluss zu finden. Der ergab sich dann, als mir Herr Bader anbot, im Symphonischen Blasorchester mitzuspielen. Hier in einer Gemeinschaft bin ich Gleiche unter Gleichen. Auch die Mischung macht es, wie man sagt. Die Auswahl der Stücke, wir spielen Anspruchsvolles und Leichtes, und das Zusammenspiel von Jung und Alt gefallen mir sehr, so dass ich sagen kann: Hier habe ich meine musikalische Heimat gefunden. Das habe und brauche ich als Ausgleich neben der täglichen Arbeit in meiner Praxis in Königsbrunn und im Bobinger Krankenhaus.

Frage: Was sind die Schwerpunkte in Ihrer Arbeit als Fachärztin für plastische Chirurgie?

Antwort: Es ist ein vielseitiges Spektrum. So sind es Korrekturen nach Unfällen, wie z.B. nach Verbrennungen und Narbenbehandlungen, die Wiederherstellungschirurgie nach Tumoroperationen. Bei der Handchirurgie ist das Carpaltunnel-Syndrom sicher ein Begriff, und ein Großteil meiner Tätigkeit sind ästhetische Operationen wie z.B. Brust-,Nasen-und Lidkorrekturen und auch Facelifting.

Frage: Welche Fälle aus medizinischer Sicht haben Sie in Ihrer Laufbahn am meisten beeindruckt und Spuren hinterlassen?

Antwort: Das waren Begegnungen mit den Menschen, die für mich Lehrer waren, die mit mir als Kollegen Auslandseinsätze gemacht haben und die vielen Patienten dort, denen wir wieder ein lebenswertes Leben geben konnten.

Frage: Was für Auslandseinsätze waren das?

Antwort: Das waren operative Einsätze in Ländern der Dritten.Welt, in Indien und Pakistan. Organisiert wurde das von Interplast-Germany, eine gemeinnützige Vereinigung für unentgeltliche operative Hilfe. Mit wenigen finanziellen Mitteln, ohne große apparativen Aufwand können wir dort sehr viel bewirken.

Frage: Was erwarten Sie vom Jahr 2007?

Antwort: Ja natürlich vor allem Gesundheit für mich und meine Familie und dass ich mit meiner Arbeit weiterhin Gutes bewirken kann. Mit meiner Musik möchte ich beim Musikverein Bobingen diesen wichtigen Ausgleich in meinem Leben behalten.

Mehr Info unter www.interplast-germany.de und www.musik-bobingen.de.

4 Kommentare

Die Website insgesamt gefällt mir sehr gut und besonders, dass auch Beiträge aus der ganzen Region aufgenommen werden. Ich hoffe, dass der schöne Artikel von Klaus Protz nicht nur in Bobingen auf Interesse stößt.

Ein interessanter Artikel.
Bisher habe ich mich damit noch nicht beschäftigt, werde es aber künftig tun.

Durch Zufall habe ich diesen schönen Artikel entdeckt - selber als amateurige Cellospielerin überrascht durch den musikalisch-theoretisch fundierten, aber auch für Nichtmusiker sehr gut verständlichen Text - macht er Hunger auf mehr aus Eurer schönen Region.
Sonnige Grüße aus Potsdam

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