Wo der Himmel die Erde berührt - DIE WIES

Deckengemälde in der Wallfahrtkirche "Die Wies"
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  • Deckengemälde in der Wallfahrtkirche "Die Wies"
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Der erste Wandertag im bayrischen Pfaffenwinkel führt uns bei strahlend blauem Himmel sprichwörtlich vom "Himmelreich", so die Straße unserer Pension, über Steingaden zur "Wies". Der Pfaffenwinkel ist aufgrund der vielen Klöster und Kirchen in dieser Region benannt. Pfaffe, bei uns eher etwas abwertend bezeichnet, ist in Bayern eine übliche Bezeichnung für Pfarrer.

Durch herrlich saftig grüne Wiesen und Weiden, vorbei an mit frischem Heu gefüllten Stadel und zahlreichen blumengeschmückten Wegekreuzen wollen wir heute, wie viele kunstbegeisterte Besucher aus aller Welt, die ganze Schönheit des UNESCO-Weltkulturerbes und der bedeutendsten Rokokokirche Deutschlands erfahren. Die Kirche bildet mit den grünen sanften Wiesen und den dahinterliegenden Bergen eine Einheit, und man kann beim morgendlichen Anmarsch den Namen "Die Wies" wohl nachvollziehen. Von außen betrachtet macht der cremefarbene Kirchenbau eher einen schlichten Eindruck auf uns.

Dies sollte sich beim Betreten des Kirchenraums ändern. Überwältigt sind wir vom Überschwang der Farben, vom Klang der Orgel und dem professionellen außergewöhnlichen Gesang eines Münchner Kirchenchors. Die marmornen Säulen und weißen Wände lassen das Innere hell erscheinen. Das einfallende Licht lenkt unseren Blick zum Hauptaltar und zur Figur des gegeißelten Heilands, dem Wallfahrtsziel vieler Pilger.

Die vergoldeten Kapitelle an den Säulen ziehen unsere Blicke zum Deckengemälde und uns empfängt eine unbeschreibliche Pracht. Wir fühlen uns auf einmal dem Himmel so nahe! Zentrum des Freskos ist der auferstandene Christus. Auf einem Regenbogen thronend zeigt er auf das helle Kreuz. Begleitet wird das Gesamtbild, geschaffen vom berühmten Maler Dominikus Zimmermann, dem Bruder des Baumeisters der Kirche Johann Zimmermann, von zahlreichen Engeln, die auf Posaunen blasen, der Gottesmutter Maria und den zwölf Aposteln. Das Tor in das Himmelreich ist noch geschlossen. Es symbolisiert so das Tor zu der für uns nicht begreifbaren Ewigkeit.

Die Wies war nicht nur seit dem 18. Jahrhundert eine vielbesuchte Wallfahrtskirche, sondern mit einem ebenso schönen Anbau der Sommersitz der Äbte des nahegelegenen Klosters Steingaden. Der letzte Abt, so wird uns erklärt, ritzte mit seinem Diamantring in das Fenster des Prälatensaals die Worte:
"An diesem Ort wohnt das Glück, hier findet das Herz seine Ruhe!"

Beim Verlassen der Kirche haben wir, auch beim Klang der immer noch spielenden Orgel, das Gefühl, dass dies ein Ort ist, an dem der Himmel tatsächlich die Erde berührt! Die angefügten Bilder können nur teilweise die Schönheit und Pracht wiedergeben.

Bürgerreporter:in:

Peter Gnau aus Kirchhain

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